Ein Tag in Bayreuth

Melanie Berger

Erstellt | Geändert

Ein Tag in Bayreuth

Wir starten unseren Tag im oberfränkischen Bayreuth zuerst mit einem ausgedehnten Frühstück. Das Cafe Rossi in der Maximilianstraße 48 lässt mit seinem italienischen Ambiente, dem besten Kaffee der Stadt und leckeren Frühstücksvariationen sofort und bei jedem Wetter Urlaubsstimmung aufkommen.

Vom Cafe Rossi sind es nur wenige Schritte zur nahegelegenen Spitalkirche. Nach einem kurzen Blick in die kleine barocke Kirche schlendern wir zurück über den Marktplatz. Es geht vorbei an interessanten Geschäften, weiter über den Marktplatz. Etwa in der Mitte der Fußgängerzone werden Sie auf Oskar - Das Wirtshaus am Markt stoßen. Das Gebäude war ursprünglich die alte Bayreuther Polizeiwache und lockt heute mit typisch fränkischen Spezialitäten. Vor allem die Bratenvariationen oder die Sauren Bratwürste erfreuen den verwöhnten Feinschmeckergaumen. Wenn Sie die fränkische Küche kennenlernen wollen, sollten Sie sich das Oskar unbedingt für Ihren Mittagsimbiss oder das Abendessen vormerken.

Wenn Sie nach dem Oskar rechts abbiegen führt Sie eine kleine Gasse direkt zum Kunstmuseum. Auf drei Etagen können Sie hier alte wie moderne Kunstwerke betrachten oder eine der regelmäßigen Sonderausstellungen besuchen. Immer wieder finden im Kunstmuseum auch Vorträge oder Matinéen statt.

Kunstmuseum im Alten Rathaus
Kunstmuseum im Alten Rathaus

Vom Kunstmuseum führt Sie Ihr Weg weiter zurück in die Fußgängerzone Richtung Sternplatz. Auf dem Weg dorthin kommen Sie an einem rot-weißem Häuserkomplex, dem (restaurierten) Alten Schloss vorbei. Heute befindet sich darin das Finanzamt. Neben dem Schloss sehen Sie die große Schlosskirche mit dem achteckigen Schlossturm, den man einst sogar mit einem Pferdegespann hinaufreiten konnte. Hier in der Schlosskirche sind die Markgrafen der Stadt begraben.

Am Sternplatz angelangt schwenken wir links in die Opernstraße hinein und stehen nach nur wenigen Schritten vor dem Markgräflichen Opernhaus. Das Opernhaus, das als schönstes Barocktheater gilt und Kulisse für den Film Fellini war, wurde 1748 fertig gestellt. Das Opernhaus war das Hochzeitsgeschenk der Markgräfin Wilhelmine an ihre Tochter Friederike. Sie sollten das Opernhaus unbedingt besichtigen, denn es ist eines der wenigen noch erhaltenen Barockopernhäuser und wurde der UNESCO als Weltkulturerbe vorgeschlagen.

Nach der Besichtigung geht es wieder zurück zum Sternplatz.

Jetzt haben Sie sich aber wirklich eine Pause verdient: Tolle Eisbecher erwarten Sie in der Eisdiele Capri. Hier können Sie sich vom ersten Teil des Tages erholen und das geschäftige Treiben in der Fußgängerzone beobachten.

Frisch gestärkt verlassen wir nun den Sternplatz und gelangen in die Ludwigstraße. Nach nur wenigen Schritten sehen wir auf der linken Seite das Neue Schloss, das ab 1753 – nachdem das Alte Schloss abgebrannt war – als Residenz der Markgrafen diente. Sehenswert sind das Rokoko-, Garten- und Palmenzimmer sowie das berühmte Spiegelscherbenkabinett der Markgräfin.

Durch das Neue Schloss gelangen Sie in eine weitläufige Parkanlage, den Hofgarten. Der Hofgarten ist die größte Grünfläche der Innenstadt Bayreuths und daher beliebter Treffpunkt für Jung und Alt. Während Sie auf dem asphaltierten Hauptweg der Anlage entlang schlendern, können Sie die bisherigen Eindrücke setzen lassen und sich innerlich auf die Begegnung mit dem großen Meister der Stadt – Richard Wagner - vorbereiten. Etwa in der Mitte des Weges wird Sie ein kleines Schild nach links zur Grabstätte Richard und Cosima Wagners leiten.

Sie stehen nun auf der Hinterseite des Wohnhauses von Richard Wagner, das Haus Wahnfried. Sie beherbergt heute das Richard Wagner Museum mit vielen teils kuriosen Raritäten. Der Richard Wagner Verband lädt hier regelmäßig in der Festspielzeit zu Einführungsvorträgen zu den Wagneropern oder zu kleinen Kammerkonzerten ein. Museumsliebhaber haben in dieser Ecke der Stadt außerdem die Möglichkeit in nächster Nähe auch das Franz Liszt und das Freimaurermuseum zu besichtigen.

Hier endet unser kleiner Spaziergang durch die Bayreuther Innenstadt. Sie können nun wieder durch den Hofgarten oder über die Richard Wagner Straße zurück zum Sternplatz gehen.

Wenn Sie allerdings noch Zeit und Lust haben: Direkt beim Haus Wahnfried fährt Sie die Buslinie 302 "St. Johannis (Eremitage)" hinaus zur berühmten Eremitage. Eine zweite solch wunderschöne Parkanlage gibt es sonst nur noch in St. Petersburg. In der Eremitage können Sie sich bei Kaffee und Kuchen in der Orangerie am Sonnentempel von den Strapazen des Tages erholen und die Wasserspiele genießen.

Während Sie das Treiben beobachten, können Sie sich vorstellen, wie die Markgrafen hier ihr Einsiedeldasein gepflegt haben. Denn die große Parkanlage war einst nur den Markgrafen vorbehalten und nur einmal im Jahr für die Stadtbevölkerung zugänglich. Anfang August findet daher in der Eremitage jedes Jahr das große Sommernachtsfest statt.

Schräg gegenüber des Alten Schlosses befindet sich das römische Theater, das im Sommer Schauplatz für die Aufführungen der Studiobühne Bayreuth ist. Egal, ob Sie sich den Touristenströmen anschließen und die Wasserspiele in der Unteren Grotte und das Alte Schloss ansehen, oder die Ruhe auf den abseits gelegenen Wegen genießen – ein Besuch der Eremitage, wird Ihnen auf jeden Fall in schöner Erinnerung bleiben und ein entspannter Abschluss Ihres Bayreuthbesuchs sein.

Melanie Berger

Erstellt | Geändert