Kirchen in Nürnberg

Herz-Jesu-Kirche in Nürnberg

Paul Giessner - Autor Nuernberg
Paul Giessner

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Die Herz-Jesu-Kirche in Nürnberg

Die Herz-Jesu-Kirche in Nürnberg

Die Herz-Jesu-Kirche steht in Lichtenhof, in der Wirthstraße 41, südlich vom Hauptbahnhof.

Die Herz-Jesu-Kirche war der erste Neubau einer katholischen Kirche in Nürnberg nach der Reformation. Der Bamberger Erzbischof Joseph von Schorck (1890 bis 1905) legte am 23.04.1899 den Grundstein für die Kirche und im Jahre 1905 wurde sie eingeweiht. Die Pläne stammten vom Nürnberger Architekten Franz Xaver Ruepp. Es entstand ein neugotischer, dreischiffiger Sandsteinquaderbau "mit eingezogenem Ostchor und spitzhelmbekröntem Turm". Die Kirche wurde 1945 stark beschädigt, aber - im Inneren stark verändert - nach Plänen von Albert Pietz (Architekt) wieder aufgebaut. So wurde sie am 12.12.1950 erneut geweiht. Der Münchner Bildhauer Klaus Backmund hat die neue Innenausstattung geschaffen: Altar, Altarplastik, Hängekreuz und Ambo. Die Glasfenster stammen von Alfons Abel.

Kontakt:
Kath. Pfarramt Herz Jesu
Dallingerstraße 20
90459 Nürnberg

http://www.herz-jesu-nuernberg.de

1961 Alfons Abel: Das Portalfenster ‚Dreieinigkeit’ in der Herz-Jesu-Kirche in Nürnberg

Die Herz-Jesu-Kirche in Nürnberg

Vier Engelsgestalten weisen mit feierlicher Geste auf die göttliche Dreieinigkeit hin. Vater, Sohn und Heiliger Geist sind durch die hellblau leuchtende, vertikale Kreuzachse zusammengeführt. Im Zentrum hat der erhöhte Christus die rechte Hand segnend erhoben und die linke zum Herzen geführt. Sein Oberkörper und das Symbol des Heiligen Geistes in Taubengestalt sind ineinander komponiert und führen die Längsachse des Kreuzes in eine figurative Metamorphose, die in der Darstellung des göttlichen Auges eine weitere Symbolik erfährt. In der Kraft des Heiligen Geistes konnte Jesus das Werk der Erlösung vollbringen und das Kreuz erinnert an den Weg zu Gott.

Sinusförmig holt eine Banderole bis in das untere Drittel des Fensters aus. Wie ein Siegesband umgibt sie Christus und macht seine würdevolle Aufgabe noch deutlicher. Gehalten wird sie durch die beiden oberen Engel, die gleichzeitig den Querbalken des Kreuzes dem Betrachter wie eine Botschaft entgegenhalten. Die Spitze des Bandes wird in Verbindung mit den linken Flügelpaaren zur Herzform und weist auf die namensgebende Herz-Jesu Kirche hin. In Gestalt der Engel erweitert sich die Komposition in lebendige, schwingende Darstellung. In liegend schwebender Form eröffnen Cherubim und Serafim den Lobgesang auf Christus, aufstrebend zu Gott bedeuten sie den Glanz und die Herrlichkeit Gottes. Die vielfältig geschwungenen Linienbündel lassen nicht sofort die spiegelbildliche Anordnung erkennen, die der Komposition eine weitere Stabilität verleiht und die biblische Botschaft betont.
In der orthogonalen Gegenüberstellung ist die Synthese des lebenden und leidenden Christus in den Chorfenstern mit der Vollendung des göttlichen Auftrags im Portalfenster vollzogen.

Paul Giessner - Autor Nuernberg
Paul Giessner

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Paul Giessner glänzt mit seinem fundiertem Wissen über die Geschichte und Kultur seiner Heimatstadt Nürnberg. Er hat eine Vorliebe für historische Recherchen, fotografiert gerne und ist somit ein geschätztes Teammitglied von Bayern-online.