Kirchen in Nürnberg

Bartholomäuskirche in Nürnberg

Paul Giessner - Autor Nuernberg
Paul Giessner

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Die Bartholomäuskirche in Nürnberg

Die Bartholomäuskirche steht in Wöhrd am Weinickeplatz 2.

Ihre Ursprünge sind auf eine Kirche aus dem 14./15. Jh. zurückzuführen. Diese wurde vom Burggrafen Friedrich VI. und Johann III. (1397 bis 1420) zwischen 1396 und 1418 erbaut und im Zweiten Markgrafenkrieg 1552 mit dem Ort Wöhrd nieder gebrannt, damit der Feind keinen Schutz vor den Mauern der Stadt finden konnte. Mit einem Kirchenneubau wurde im Jahre 1557 auf Initiative des Wöhrder Richters Hieronymus Köler begonnen. Der neue Chor wurde auf den Fundamenten des Vorgängerbaus errichtet, Baumeister war Michael Klingenbeck. In den Jahren 1560 bis 1562 wurden Langhaus und Turm errichtet. Baumeister war Sixt Schürle. Die Kirche wurde im Jahre 1564 eingeweiht und 1569 wurde eine Empore eingebaut.

Durch Renovierungen in den Jahren 1679 und 1835 wurde die ursprüngliche Kirche stark verändert. Karl Alexander Heidelore ließ alle Bodengrabsteine (schwedische Offiziere aus dem 30jährigen Krieg und Exulanten aus den habsburgischen Ländern und der Oberpfalz lagen hier begraben) entfernen.

Im Zweiten Weltkrieg brannte die Kirche total aus und wurde in den Jahren 1955/56 unter Gottlieb Schwemmer mit verändertem Innenraum wieder aufgebaut. Es entstand ein dreischiffiger, vierjochiger Langhaussaal, überspannt von einer hölzernen Flachdecke. Zur Innenausstattung zählt ein spätgotischer Flügelaltar aus der Werkstatt des Wolf Traut (1501 bis 1503), der von Johann Löffelholz und dessen Frau Katharina Dintner wahrscheinlich für die ehemalige Augustinerkirche gestiftet worden war. Der Altar war im Jahre 1564 nach Wöhrd gebracht worden und im Jahre 1701 "umgeformt" worden: Die Kircheväter auf den Predellenflügeln wurden mit Brustbildern der vier Evangelisten übermalt.

Zudem findet man mehrere Epitaphien und Totenschilde in der Kirche und zwei bemerkenswerte Kruzifixe (eines aus der Zeit um 1420 und eines aus dem 17. Jh.). Auch erwähnenswert sind die Glasfenster aus dem ehemaligen Kreuzgang des Karmelitenkloster aus dem 16. Jh. von Hans Baldung Grien (1484/85 bis 1545), einem Schüler Albrecht Dürers. Sie wurden in den Jahren 1557 bis 1564 nach Wöhrd in die neu aufgebaute Kirche gebracht.

Eine Kopie der Silberstatue des Heiligen Bartholomäus aus dem Jahre 1509 findet man auch in der Kirche, sie erinnert aber an den Spottnamen "Barthelversetzer". Das Original befindet sich im Germanischen Nationalmuseum.

Das Pfarramt:
90489 Nürnberg
Weinickeplatz 3
Telefon: 0911/55 48 55
Fax: 0911/5 81 88 81

Öffnungszeiten:
Dienstag, Mittwoch und Donnerstag 9:00 Uhr bis 12:00 Uhr
Donnerstag 14:00 Uhr bis 17:00 Uhr

Paul Giessner - Autor Nuernberg
Paul Giessner

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Paul Giessner glänzt mit seinem fundiertem Wissen über die Geschichte und Kultur seiner Heimatstadt Nürnberg. Er hat eine Vorliebe für historische Recherchen, fotografiert gerne und ist somit ein geschätztes Teammitglied von Bayern-online.