Bardentreffen Nürnberg Hauptmarkt

Bardentreffen Nürnberg - das legendäre Open-Air-Musikfestival im Zeichen der Burg

 
Mark Zimmermann

Erstellt | Geändert

Lokaltermin im Projektbüro des Kulturreferats der Stadt Nürnberg. Rainer Pirzkall, Chef des Bardentreffens, gerät ins Schwärmen, wenn er vom geschichtsträchtigen, und doch auch immer zukunftsorientierten Festival erzählt. „Man muss es einfach erlebt haben“, sagt Pirzkall, „denn an drei Tagen im Sommer ist hier die Welt(-musik) zu Gast.“

 

Bardentreffen 2023

Das nächste Bardentreffen in Nürnberg findet vom 21. bis 23. Juli 2023 statt.

Die fünfte Jahreszeit in Mittelfranken

 Bardentreffen Nürnberg

Bardentreffen Nürnberg

3 Tage

neun Bühnen

ca. 100 Konzerte

Vom Sängerwettstreit über das Liedermacherfest bis hin zum Weltmusikfestival

Angefangen habe alles im Sommer 1976. Vor über 40 Jahren wollte Nürnberg seine Innenstadt beleben. Der 400. Todestag von Hans Sachs, dem Schuhmacher und nicht nur durch Richard Wagner bekannt gewordenen Meistersinger, sollte Anlass genug sein, einen alljährlichen Liedermacherwettbewerb auszutragen. Der Zuspruch war so groß, dass aus dem Wettstreit im Verlauf der Jahre ein größeres Fest, und schließlich das heute bekannte dreitägige Festival entstand. Rainer Pirzkall nennt es „die Fünfte Jahreszeit“ in Mittelfranken, ein „Mekka“ für mittlerweile jährlich rund 200 000 Musikbegeisterte und Bands aus aller Herren Länder, die auf insgesamt neun Bühnen das Publikum unterhalten. „Unser Programm umfasst etwa 100 Konzerte - die zahlreichen Straßenmusiker sind da noch nicht einmal berücksichtigt.“     

 

Fließende Grenzen: Nicht nur musikalisch, sondern auch menschlich

Der kulturverbindende Gedanke sei wichtig: Die Toleranz und die Weltoffenheit. Dass die Grenzen fließend bleiben, nicht nur musikalisch, sondern auch menschlich. Eben das, was die Weltmusik heute ausmacht. Ein Genre, das sich in keine Schublade ablegen lassen möchte. „Unsere Schublade ist die komplette musikalische Vielfalt. Wir legen Wert auf künstlerische Qualität und wollen, dass die Musiker auch eine inhaltliche Ebene vermitteln.“ Politische Botschaften, wie sie Hannes Wader und Konstantin Wecker in ihren Liedern darbieten? „Wader und Wecker sind ja alte Bekannte des Bardentreffens“, sagt Pirzkall, „auch heute noch laden wir immer wieder Liedermacher, Singer- und Songwriter ein. Aber auch modernere Künstler haben etwas zu sagen. Rapper sind ja auch Barden. Wir wollen uns bei der Auswahl niemals beschränken.“

musikalische Vielfalt in historischem Ambiente

Das Motto des Nürnberger Weltmusikfestivals wechselt jährlich.

Rückblick auf das Bardentreffen 2022

 

 

Von Freitag bis Sonntag verwandelte das Bardentreffen die Nürnberger Altstadt wieder in ein riesiges Konzertgelände. Vor allem die Klänge des Akkordeons standen diesmal im Vordergrund. Das Festival der Liedermacher und der Weltmusik lockt jährlich bis zu 200.000 Besucher nach Nürnberg.

5Fragen an Rainer Pirzkall, Chef des Nürnberger Bardentreffens

1.

Was versteht man unter dem Bardentreffen?

Das Bardentreffen ist wie die Fünfte Jahreszeit in Nürnberg. Ein Musikfestival, das seit 1976 an drei Tagen Ende Juli/Anfang August in der Innenstadt ausgetragen wird. 

2.

Wie und wo finden Sie die Bands für das Festival?

Das Bardentreffen-Team ist immer unterwegs: auf anderen Festivals und diversen Musikmessen. Hier können neue Kontakte geknüpft und spannende Künstler entdeckt und engagiert werden.

3.

Woher kommt das Publikum?

Überwiegend aus der Metropolregion Nürnberg und aus Süddeutschland. Aber wir können auch Gäste aus dem Bundesgebiet und Österreich willkommen heißen.

4.

Was genau ist Weltmusik?

Eine genaue Definition ist schwer, da die Welt der Musik eben unendlich groß ist. Unser Verständnis von Weltmusik ist die Offenheit und Vielfalt - auch im Hinblick auf das bespielte Instrumentarium.

5.

Wie sehen Sie die Zukunft des Bardentreffens?

Hoffentlich gibt es das Festival noch sehr lange. Der Zuspruch des Publikums und unserer Medienpartner ist noch immer groß. Wünschenswert wäre, dass das Festival noch weiter wachsen möge. Daran arbeiten wir.

Highlights

Bardentreffen - Rainer Pirzkall
Bardentreffen - Rainer Pirzkall
  1. vom Sängerwettstreit zum Weltmusikfestival

    Ursprünglich vor über 40 Jahren zur Belebung der Innenstadt geplant wurde der jährliche Liedermacherwettbewerb zu dem bekannten dreitägigen Festival.

  2. Grenzen überschreiten

    Das Bardentreffen bietet die komplette musikalische Vielfalt ohne Begrenzung auf ein spezielles Genre, aber immer mit Anspruch an künstlerische und inhaltliche Qualität.

  3. Geschenk für das Publikum

    Das Bardentreffen ist ein kostenfreies sogenanntes walk-in-fesival. Dies soll auch so bleiben.

Bardentreffen Nürnberg - das legendäre Open-Air-Musikfestival im Zeichen der Burg

„Das Publikum wird reich beschenkt und geht bereichert nach Hause“

Das Bardentreffen werde auch in Zukunft ein kostenfreies Walk-in-Festival bleiben, das möglichst viele Menschen anzieht. „Jedes Jahr denken wir uns ein neues Motto aus, nach dem wir dann auch unsere Künstler auswählen.“ Das Thema für 2020 möchte Rainer Pirzkall allerdings noch nicht verraten. „Lassen Sie sich überraschen.“ Auf die Frage, wie er die Zukunft des Nürnberger Weltmusikfestivals sehe, antwortet der Chef des Bardentreffens:  „Wir sind sehr gut aufgestellt. Der Zuspruch des Publikums ist ungebrochen, und wir haben mit dem Bayerischen Rundfunk und Arte zwei kompetente Medienpartner an unserer Seite. Neue Ideen wie Künstlergespräche, das Bardenkino im Herrenschießhaus sowie Tanzworkshops sollen in den nächsten Jahren realisiert oder erweitert werden.“ Einzig die Kapazitäten des Festes seien allmählich erschöpft. „In der Innenstadt sind wir über die Maßen ausgelastet. Mehr Bühnen, mehr Programm, mehr Besucher wären zwar wünschenswert, sind aber derzeit nicht zu stemmen.“   

Das Bardentreffen findet in der historischen Altstadt von Nürnberg statt.

Fragen an die Organisatoren des Bardentreffens

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Mark Zimmermann

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Mark Zimmermann ist Gründer von Bayern-online.de und schreibt das Blog Quergereist.de

Interview: Mark Zimmermann
Text: René Becher
Produktion: Birgit Tauscher