Kartäuserkloster
VORTRÄGE | zum Kartäuserkloster am Mi 29.10. im Germanischen Nationalmuseum
Vortragsabend zur Kartause Marienzelle in Nürnberg, dem aufgehobenen Nürnberger Kartäuserkloster am Mittwoch, 29. Oktober 2025 um 18:00 Uhr im Germanischen Nationalmuseum. Eintritt frei
Kern des Germanischen Nationalmuseums ist ein altes Kartäuserkloster – bis heute haben sich die Kartäuserkirche und Mönchshäuser erhalten. Derzeit beschäftigt sich ein Forschungsprojekt mit dem Konvent des 1380 gestifteten und 1525 im Zuge der Reformation aufgehobenen mittelalterlichen Klosters. Zwei Kurzvorträge am Mittwochabend, 29. Oktober 2025 um 18 Uhr geben - nach einer allgemeinen Einführung in das Thema – erste Einblicke in aktuelle Forschungsergebnisse.
Der erste Vortrag beschäftigt sich mit den Möglichkeiten und Grenzen der seelsorgerischen Tätigkeiten der Nürnberger Kartause. Gemäß den Ordens-Statuten sollten die Mönche einen eremitischen, ganz der Stille und Kontemplation gewidmeten Lebensstil verfolgen. Gleichzeitig suchte die Stadtbevölkerung aber die Nähe der hochgelobten „göttlichen vettern“, um von deren Gebeten und ihrer spirituellen Ausstrahlung für das eigene Seelenheil zu profitieren. Wie ging beides zusammen?
Der zweite Vortrag widmet sich der Rolle von Kirchen und Klöstern in spätmittelalterlichen Familienbüchern – einer ausgesprochen heterogenen Textgattung, in der Stammbäume und Memoria, Repräsentation und Statuslegitimierung sowie Stadt- und Reichsgeschichte festgehalten wurden. Kirchen und Klöstern nehmen in diesen Texten prominente Rollen ein: Sie sind wichtige Marker der Stadtgeschichte, erhalten umfangreiche Stiftungen, erscheinen in genealogischen Ausführungen bei Klostereintritten von Familienmitgliedern, treten als Geschäftspartner auf, und ihre Namen können stellvertretend für ganze Wohngebiete der Stadt stehen. Beide Vorträge präsentieren neue, spannende Erkenntnisse zum mittelalterlichen Klosterleben und bereichern und vervollständigen damit das Wissen über diese Epoche.