Henrike Franz ist Künstlerin der Metropolregion Nürnberg

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Künstlerin Henrike Franz zeichnet faszinierende Dialoge.

In einer Welt, in der Algorithmen Bilder malen, setzt die Erlanger Künstlerin Henrike Franz auf die Kraft der gezeichneten Linie.

Unter dem Motto „Wahrzeichnen“ schafft sie einen Kosmos zwischen digitalem Konstrukt und organischem Chaos – ein faszinierender Gegenentwurf zur KI-Kunst. Die Jury des Forums Kultur hat Henrike Franz, die in Erlangen lebt und arbeitet, zur Künstlerin der Metropolregion Nürnberg ernannt.

Die Künstliche Intelligenz ist eines der bedeutendsten Themen dieser Tage und es scheint, als ob der Fortschritt nicht mehr ohne sie zu bewältigen sei. Auch die bildende Kunst arbeitet teilweise mit KI. Erste Werke wurden unlängst unter Protest klassisch arbeitender Künstlerinnen und Künstler in einem Auktionshaus versteigert.

Aber: Wovon sollte sich die KI-Kunst überhaupt bedienen, wenn nicht von bestehenden Werken – von Zeichnung, Malerei und sogar von Bildhauerei? Die Erlanger Künstlerin Henrike Franz ordnet ihr Schaffen hingegen der „künstlerischen Intelligenz“ zu - ein Ausdruck, den sie selbst augenzwinkernd erfand. In ihren Werken verbindet sie konstruktive, von der digitalen Welt beeinflusste Strukturen mit organischen, intuitiven Formen.

Sie arbeitet sowohl auf klein- als auch sehr großformatigen Papieren sowie Kartons und entwickelt Zeichnungen zu Raumobjekten oder Wandapplikationen. Ordnung und Chaos begegnen sich in ihren Werken. Die darin innewohnende Bewegung von kleinsten Partikeln bis hin zu Fauna und Flora interpretiert Henrike Franz mit wenigen Mitteln und macht subtil Unsichtbares auf ihre Weise sichtbar.

Es entsteht ein außergewöhnlicher zeichnerischer Kosmos. Wunder der Natur vor Augen Die Künstlerin selbst spricht wenig über ihre Arbeiten und meint, statt zu reden würde sie eben zeichnen, was sie intensiv tut. „Eine Linie zu ziehen macht mich quasi süchtig“, sagt sie – „während des Arbeitens besitze ich mal mehr, mal weniger Kontrolle über meinen zeichnerischen Gestus. Zudem ermöglicht mir die Linie zu suchen wie zu finden. Sie gibt mir Orientierung, ich kann ihr folgen und nicht ausweichen, denn sie verpflichtet sie mich zu einer Stellungnahme.“ Ihre Webseite heißt „wahrzeichnen.de“, eine Wortmixtur aus Wahrnehmen und Zeichnen.

So verarbeitet die Künstlerin ihre Eindrücke und inneren Bilder in all ihren Kompositionen. „Wahrzeichnen“ bedeutet für sie, stets das Wunder der Schöpfung vor Augen zu haben, der sie mit ungewohnten Bildern größere Geltung verleihen will. Ihre Gedanken um den Lebensraum von Tieren macht sie mithilfe übermalter oder überzeichneter Satellitenbilder sichtbar, die die Körper der Wesen durchdringen.

Sie erschafft phantastische Landschaften, die nur im ersten Anschein zu verorten sind. Engagierte Preisträgerin 1969 in Menden (NRW) geboren, studierte sie an der Akademie der Johannes-Gutenberg-Universität in Mainz Malerei bei Prof. Klaus Vogelsang und Holzbildhauerei bei Prof. Adam Löffler. Ihr künstlerischer Schwerpunkt war schon damals die Zeichnung. 

In Erlangen lebt sie seit 2002, arbeitet seitdem stringent an ihrem Werk und beteiligt sich dort aktiv an der Kunstszene. 2010 erhielt sie den Kunstpreis der VR-Bank Erlangen-Höchstadt-Herzogenaurach, 2012 den Kunstpreis Portraitzeichnen der Kulturstiftung Mainz-Bingen, 2019 wurde sie für ihren Entwurf für ein Evangeliar vom Bistum Münster ausgezeichnet.

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