Kommende Ausstellungen

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Haus der Kunst München: Fulminanter Start in die neue Herbst/Winter-Saison | Kommende Ausstellungen.

Mit der Eröffnung der beiden wegweisenden Ausstellungen In anderen Räumen. Environments von Künstlerinnen 1956–1976 sowie WangShui. Toleranzfenster ist das Haus der Kunst fulminant in die neue Herbst/Winter-Saison 23/24 gestartet. Bereits in den ersten Tagen konnten die Ausstellungen mit über 4.000 Besuchen ein breites Publikum begeistern. Präsentiert werden sie zusammen mit einer Reihe neuer TUNE-Residencies und der Fortsetzung der Ausstellung Martino Gamper. Sitzung. 

Weitere Ausstellungen und Veranstaltungen setzen über die nächsten Wochen die Transformation am Haus der Kunst fort.

Ausgehend von den Themenschwerpunkten Gender, Umwelt und Technologie erweitert und diversifiziert das Haus auch in dieser neuen Saison sein Programm über die Bereiche Bildende Kunst, Sound und Performance, um sich weiter zu öffnen und ein neues Publikum zusammenzubringen. 

Andrea Lissoni, Künstlerischer Direktor, Haus der Kunst: „Als Institution befindet sich das Haus der Kunst in einem Prozess der Transformation. Ein neues Leitbild für Bildung und Teilhabe steht im Mittelpunkt dieses Prozesses, das die Dringlichkeit des Handelns vor Ort neu verdeutlicht, während wir zugleich global denken. Unser Ziel ist ein Haus der Künste, in dem die Zukunft nicht nur antizipiert sondern aktiv gestaltet wird.“ 

Emma Enderby, Hauptkuratorin, Haus der Kunst: „Die neue Saison bietet ein umfangreiches Programm mit Arbeiten von Künstlerinnen verschiedener Generationen. Unser Fokus liegt weiterhin auf dem grenzüberschreitenden Ansatz aufstrebender Künstlerinnen von heute, die sich mühelos zwischen Bildender Kunst, Tanz, Musik, Klangkunst und digitalen Technologien bewegen, sowie auf den multidisziplinären Praktiken wegweisender Künstler*innen der jüngsten Vergangenheit.“ 

PROGRAMMDETAILS
HERBST/WINTER 23/24

In anderen Räumen. Environments von Künstlerinnen 1956–1976: 8.9.23–10.3.24 | Ostgalerie

Die wegweisende Gruppenausstellung In anderen Räumen. Environments von Künstlerinnen 1956–1976 beleuchtet die grundlegenden Beiträge von Frauen zur Geschichte der Environments. Nach drei Jahren Recherche und Entwicklung präsentiert das Haus der Kunst diese Ausstellung als Teil seiner fortlaufenden Neubewertung bislang übersehener Geschichten. Es werden die Arbeiten von elf Künstlerinnen aus drei Generationen Asiens, Europas sowie Nord- und Südamerikas präsentiert: Judy Chicago, Lygia Clark, Laura Grisi, Aleksandra Kasuba, Lea Lublin, Marta Minujín, Tania Mouraud, Maria Nordman, Nanda Vigo, Faith Wilding und Tsuruko Yamazaki. 

An der Schnittstelle von Kunst, Architektur und Design angesiedelt, wurde der Begriff „Environments“ 1949 vom Künstler und Begründer des Spatialismus Lucio Fontana geprägt, um eine neue Art von Kunstwerken zu bezeichnen, die das Publikum aktiv miteinbeziehen. Environments wurden schnell zu einem wichtigen Bestandteil der internationalen Kunstwelt, jedoch konzentriert sich das historische Narrativ bisher fast ausschließlich auf die USA und teilweise Europa, und auf die Werke männlicher Künstler. 

In anderen Räumen ist die erste Ausstellung ihrer Art, in der diese immersiven Werke nach einem mehrjährigen Forschungsprozesses akribisch rekonstruiert werden. Gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes, gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien. Kuratiert von Andrea Lissoni und Marina Pugliese mit Anne Pfautsch. 

WangShui. Toleranzfenster
8.9.23–10.3.24 | Südgalerie

Parallel und im Dialog zu In anderen Räumen präsentiert das Haus der Kunst die futuristische Welt WangShuis, um eine zeitgenössische Perspektive auf heutige Environments zu bieten, die durch die Einführung von maschinellem Lernen und die Simulation durch künstliche Intelligenz weiterentwickelt wurde. WangShui (geb. 1986, USA) arbeitet mit Video, Skulptur und Malerei um die verschiedenen Dimensionen der Verflechtung von Menschen und Technologien zu erkunden. 

Die Ausstellung Toleranzfenster am Haus der Kunst ist die erste institutionelle Einzelausstellung WangShuis in Europa und verbindet virtuelle und reale Räume, um im Live-Experiment zu erproben, wie Technologien das menschliche Bewusstsein beeinflussen. Im Mittelpunkt steht die Videosimulation Certainty of the Flesh, in der das Publikum vielgestaltigen Wesen begegnet. Deren Interaktionen werden von programmierten neuronalen Netzwerken gesteuert und simulieren eine posthumane Reality-Show. Die Avatar-Charaktere sind in ständiger Veränderung; ihre Bewegungen basieren auf Gesten von WangShui und befreundeten Künstler*innen, deren Körpersprache mit Hilfe des Motion-Capture-Verfahrens aufgezeichnet wurde. Das Verhalten ist konditioniert, aber unvorhersehbar. Die fragmentierte Handlung ist auf mehreren LED-Bildschirmen zu sehen, wo sich das „künstliche Drama“ in Echtzeit entwickelt. >
Certainty of the Flesh ist eine Auftragsarbeit von Haus der Kunst München und Asian Art Circle am Guggenheim, New York City. Kuratiert von Sarah Johanna Theurer und Teresa Retzer. 

Martino Gamper. Sitzung
Bis 1.4.24 | Mittelhalle
Nächste Aktivierung beim Open Haus am 29.9.23, 18 Uhr

Die Mittelhalle im Haus der Kunst ist mit einem spielerischen neuen Werk des renommierten italienischen Designers Martino Gamper zu einem sich ständig weiterentwickelnden sozialen Raum der Bewegung und Begegnung geworden. Gamper war im Juli 23 zu Gast im Haus der Kunst und hat eine Reihe neu gestalteter Stühle entworfen. Im Laufe der Ausstellung nimmt die Anzahl der Stühle zu und wird nach von Gamper entwickelten Entwürfen aufgestellt. Durch die unterschiedlichen Anordnungen der Stühle, die auch von den Besucher*innen bewegt werden können – um sich zu versammeln, auszuruhen und zu spielen – werden verschiedene Konstellationen sozialer Dynamik sichtbar, die die Mittelhalle in einen lebendigen, sich ständig verändernden Raum verwandeln. Während der Ausstellungszeit sind mitgebrachte Speisen und Getränke sowie Spiele in der Mittelhalle herzlich willkommen. Wir nennen das „BYOE (Bring Your Own Everything)“. Alles (naja, fast) ist erlaubt. 

Der partizipative Aspekt von Martino Gampers Praxis wird in Form von performativen Aktivierungen umgesetzt, die zum Mitmachen einladen. Die Aktivierungen finden im Rahmen des monatlichen Open Haus jeweils um 18 Uhr statt. Mit Guida Badalamenti, Alina Belyagina, Aurora Bonetti, Quirin Brunhuber, Christian Cucco, Erica d’Amico, Wiebke Dobers, Elodie Lavoignat, Fabian Moraw, und Alexandra Paal und Aya Sone. 

Artist Talks
Katharina Grosse und Hans Ulrich Obrist | Künstler*innengespräch: Do, 5.10.23, 19 Uhr

Die Künstlerin Katharina Grosse spricht mit Hans Ulrich Obrist, Artistic Director der Serpentine Gallery, London, über ihr künstlerisches Schaffen. Katharina Grosse (geb. 1961, Freiburg im Breisgau) ist international angesehene Künstlerin und hatte Professuren an der Weissensee Kunsthochschule Berlin (2000–2009) und der Kunstakademie Düsseldorf (2010–2018) inne. Grosse lebt und arbeitet in Berlin und Neuseeland. 

Artist Talks ist ein Programm von Fondation Beyeler und UBS, innerhalb dessen international renommierte zeitgenössische Künstlerinnen über ihre Arbeit sprechen. Das Format ist offen angelegt und reicht vom klassischen Künstlerinnenvortrag bis zu moderierten Gesprächen zwischen Künstler*innen und Persönlichkeiten der Kunstwelt. Die Artist Talks finden in der Fondation Beyeler in Riehen/Basel und weiteren Kunstinstitutionen in Europa, Asien, Lateinamerika und USA statt. Die Gespräche werden aufgezeichnet und können unter fondationbeyeler.ch/artisttalks Artist Talks mitverfolgt werden. 

TUNE. Sound and beyond
Ganzjährig

Die Reihe kurzer Sound-Residencies TUNE ist im dritten Jahr fest im Programm des Haus der Kunst verankert. Die eingeladenen Künstlerinnen arbeiten vorwiegend mit Klang und stellen während der Residency verschiedene Bereiche ihres Werks vor. Die Reihe bewegt sich zwischen Sound, Musik und Bildender Kunst und erzeugt klangliche Dialoge mit dem Ausstellungsprogramm im Haus der Kunst. Kuratiert von Sarah Miles. 

TUNE. Alex Zhang Hungtai
6.&7.10.23, 20 Uhr | Konzert

Der taiwanesisch-kanadische Komponist und Musiker Alex Zhang Hungtai präsentiert bei seiner TUNE Residency eine Solo-Performance, für die er das akustische Phänomen des Feedbacks nutzt. Er setzt Saxophon, Gong und Mikrofone ein, um sich selbst verstärkende Klangräume zu schaffen, die die Plastizität von Zeit und Selbst betonen. In seiner Klangpraxis erforscht er Verbundenheit und Transformation, die entstehende Musik geht über Genre und Medium hinaus. Unter verschiedenen Pseudonymen improvisiert Hungtai und formt Instrumente und Klänge zu einer Art ritueller Musik um. Sein Projekt „Dirty Beaches“ erlangte 2010 mit der Veröffentlichung von Badlands große Anerkennung. Als Filmkomponist schuf er die Musik für August at Akiko’s (2018) und ist als Saxophonist in der dritten Staffel von David Lynchs Twin Peaks zu sehen. 

TUNE. Tadleeh
Sa, 7.10.23, 19 Uhr // Konzert | Bis 21.1.24 // Klanginstallation

My Bed, My Rules ist eine Klanginstallation der indisch-italienischen Künstlerin Hazina, die vom Haus der Kunst für den Terrassensaal in Auftrag gegeben wurde und dort bis Januar 24 zu sehen ist. Unter dem Namen Tadleeh hat sich Hazina insbesondere in der elektronischen Musikszene Mailands einen Namen gemacht. Für ihre Installation im Haus der Kunst kombiniert sie unterschiedliche Materialien, Gegenstände und Werkzeuge, piezoelektrische Sensoren verwandeln analoge Klänge in digitale atmosphärische Sounds. Am 7.10. erkunden zwei Performances in zwei verschiedenen Räumen des Haus der Kunst die Dimensionen von Bewusstsein und autonomem Klang: Tadleeh tritt im Terrassensaal auf, wo auch ihre Klangarbeit My Bed, My Rulesinstalliert ist, es folgt eine Performance von Alex Zhang Hungtai im Auditorium, wo der Abend mit einem Künstlerinnengespräch mit Kuratorin Sarah Miles ausklingt. 

Nächste TUNE Termine
3.&4.11.23 Joanne Robertson & Kool Music
1.&2.12.23 Nivhek: ENGINE, Installation bis 19.12.23

Super BOOKS 4
3.&4.11.23

Im November richtet das Haus der Kunst die vierte Ausgabe von Super BOOKS aus und wird damit den Münchner Bücherherbst 23 einleiten. An zwei Tagen zeigen über 50 Künstlerinnen, Gestalterinnen und alternative Verlegerinnen sowie drei Hochschulen ihre aktuellen Produktionen. Neben Produzentinnen aus Deutschland sind in diesem Jahr auch Aussteller*innen aus Spanien, Italien, Frankreich, Österreich, England, Belgien, den Niederlanden und Südkorea vertreten. Die Teilnehmenden sehen sich in der Tradition der 1960er-Jahre, als sich im Umfeld der postavantgardistischen Kunstszene neue Kommunikations- und Distributionsnetze bildeten. Ihre Produkte sind autonome Kunstwerke, mit ihrer Ethik der Zugänglichkeit bilden sie ein Gegengewicht zu den gängigen Spielregeln des Kunstmarkts. Es finden Workshops statt, Radio 80000 baut sein Studio auf und sendet live aus dem Haus der Kunst. 

Super BOOKS ist ein Kooperationsprojekt zwischen Haus der Kunst, AAP Archiv Künstlerpublikationen, Bayerischer Staatsbibliothek, Akademie der Bildenden Künste München und Kunsthochschule Kassel. Projektleitung Sabine Brantl. 

Meredith Monk. Calling
10.11.23–3.3.24 

Die bisher umfassendste Werkschau der wegweisenden Künstlerin Meredith Monk (geb. 1942, New York City) mit Werken aus sechs Jahrzehnten. Monk, als Wegbereiterin der ortsspezifischen Performances bekannt, hat mit ihrem interdisziplinären Ansatz einen bedeutenden Einfluss auf nachfolgende Generationen von Künstlerinnen und Performerinnen gehabt. Indem sie sich mühelos zwischen den Kunstdisziplinen bewegt, hat Monk die ausdrucksstarke Kraft und Dimensionalität der menschlichen Stimme erforscht und mit ihrer Arbeit die Grenzen von Musik, Theater, Tanz, Video und Installation kontinuierlich erweitert. Während sie in der Welt der Musik und des Theaters weithin bekannt ist, präsentiert das Haus der Kunst die erste Ausstellung in Europa, die ihrem immersiven Werk gewidmet ist und multisensorische Installationen zeigt, die den interdisziplinären Ansatz der Künstlerin widerspiegeln. 

Meredith Monk. Calling ist als erste Übersichtsausstellung eine Zusammenarbeit in zwei Akten im Haus der Kunst München und der Oude Kerk, Amsterdam, zusammen mit der Hartwig Art Foundation. Die Ausstellung wird in enger Zusammenarbeit mit Meredith Monk und The House Foundation for the Arts entwickelt. Kuratiert von Anna Schneider mit Teresa Retzer. 

Challenging the Narrative: Conservation and Replication of Immersive Artworks: Sa, 11.11.23, 9 Uhr | Symposium

Im Rahmen der Ausstellung In anderen Räumen veranstaltet das Haus der Kunst zusammen mit dem Getty Conservation Institute das Symposium Challenging the Narrative: Conservation and Replication of Immersive Artworks über neue Formen des Ausstellungsmachens sowie neue Ansätze für Konservierung und Übermittlung. An dem Abend wird Tania Mouraud eine elektronische Live-Komposition uraufführen, die von ihrer Familiengeschichte und der Geschichte des Haus der Kunst inspiriert ist.

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