Wildpark Waldhaus in Mehlmeisel - einheimische Wildtiere hautnah!
Eckard Mickisch selbst braucht keine Unterhaltungsmedien. „Ich kann Ihnen nicht einmal einen deutschen Fußballspieler nennen“, sagt der Wildparkbetreiber und lacht. Sein täglich geöffneter Tier- und Naturpark in Mehlmeisel im Fichtelgebirge sei Abwechslung und Zerstreuung genug. Auf insgesamt 90.000 Quadratmetern gibt es mehrere Gehege und Freilaufbereiche, in denen etwa zwanzig verschiedene Tierarten ihr Zuhause haben. Das Besondere am Wildpark sei, dass die vielen Wildtiere in ihren natürlichen Bewegungsabläufen gezeigt würden: „Ich möchte ja keinen Zirkus veranstalten“, sagt Mickisch.
Wildpark Waldhaus in Mehlmeisel - Herzlich Willkommen!
Wildpark Waldhaus Mehlmeisel
90.000 Quadratmeter
20 ausschließlich einheimische Tierarten
Mischung aus Action, Wissen, Suchen und Entdecken
Ein barrierefreier Rundweg führt durch das Wald-Areal, die Pfade erstrecken sich mitunter über höher gelegene Brücken und Stege - immer sind links und rechts die Tiere im Fokus, die sich nur selten in ihren Behausungen aufhalten. Mickisch sagt: „Und sollte der eine oder andere Besucher einmal ein Tier vermissen, so kann er sich an der Kasse melden, dann bekommt er ein Steckerleis gratis.“ Eichhörnchen, Waschbären, Luchse, Dachse, Bergwild, Schneehasen, Steinmarder, Rotwild, Wildgänse, Bienen, Schafe, Ziegen, Kaninchen … ausschließlich einheimische Tierarten führt der Wiildpark.
„Die Tiere sind aufgrund des offenen Kontakts mit den Tierpflegern und dem Fehlen hoher Zäune sehr nahbar.“ Besucher sind immer live dabei, wenn die Pfleger das Futter verteilen, können aber auch selbst aktiv werden. In aufgestellten Automaten gibt es Proviant, das durch Rohre in die Gehege transportiert werden kann. Wer sein Ohr auf die Öffnung legt, kann wunderbar deutlich das Kauen und Schmatzen der Wildschweine und Rehe hören. „Eigentlich passiert immer irgendwo etwas, langweilig wird es nie“, sagt Herr Mickisch: „Es ist faszinierend, wenn zum Beispiel die Wildkatzen fliegende Mäuse im Sprung aus der Luft erhaschen oder die Wildschweine durch den drei Meter tiefen Teich schwimmen. Der Wildpark ist eine ausgewogene Mischung aus Action, Wissen, Suchen und Entdecken.“ Kein Wunder also, dass der Park insbesondere bei Familien mit Kindern sehr beliebt ist - was nicht nur am Streichelzoo mit den Schafen und Ziegen liegt.
Impressionen aus dem Wildpark
Wildpark Mehlmeisel
In der Nordbayerischen Urlaubsregion am Ochsenkopf durchwandert der Besucher das Wildgehege am Waldhaus Mehlmeisel auf einem über drei Meter hohen Hochpfad. Wildschweine, Rotwild, Luchse, Wildkatzen und Auerhähne können ohne störende Zäune in ihrer natürlichen Umwelt beobachtet werden.
Der Burgfrieden zweier Raubtiere
Auf die Frage nach der Besonderheit des Wildparks antwortet Eckard Mickisch prompt: „Ich habe bei der Konzeption auf eine in der Natur eher untypische Symbiose einiger Arten Wert gelegt. So leben hier im Park Stein- und Baummarder beisammen, die sich nicht in die Quere kommen, da der eine ein Kulturflüchter und der andere ein Kulturfolger ist. Wir haben Bayerns größtes Vogelhaus, in dem etwa zwanzig verschiedene Vogelarten beheimatet sind.
Spannend zu beobachten ist das Zusammenspiel von Dachs Erich und Fuchs Kalle, die hier in einem Bau zusammenleben. Beide Tiere haben wir gefunden und mit der Flasche aufgezogen. Die Tiere haben eine Art Burgfrieden geschlossen, respektieren sich, gehen sich dennoch aus dem Weg.“ Was gar nicht so einfach sei in einem 25-Meter-langen Rohrkessel, der zwei Gehege verbinde. Rückzugsorte wie Tunnel und Höhlen gebe es für die Tiere aber genug.
Insektenhotel
Die Größe des Insektenhotel ist beeindruckend und es wird von den kleinen Bewohnern gern angenommen.
Die Gefährlichkeit funkelnder Luchsaugen
Ob schon einmal etwas Außergewöhnliches passiert sei? Der Betreiber des Wildparks muss nicht lange überlegen: „Einmal war unsere Lüchsin Diana verschwunden. Eines Tages habe ich in einer Höhle ein Augenpaar funkeln sehen, und ich wusste sofort, was passiert ist.“ Mickisch habe Fleisch in den Unterschlupf geworfen, um die Lüchsin abzulenken, sei hineingekrochen und habe sogleich den Wurf entdeckt. „Mir hätte klar sein müssen, dass dieses Tier sehr schutzbedürftig ist. Sofort kam Diana und hat mich in den Fuß gebissen. Luchse - das sind ja unwahrscheinlich kräftige und wendige Tiere, keine fünf Hunde würden einen Luchs zu Boden kriegen.“
Eine Hauptattraktion im Wildpark: die Luchse
Luchse (fast) hautnah
Luchse, Wildkatzen und Wildschweine in großzügigen Gehegen können von einem erhöhten Holzsteg aus beobachtet werden. Die Luchse klettern bei den Fütterungen auf Bäume und die Wildkatzen vollführen akrobatische Sprünge.
5Fragen an den Wildparkbetreiber Eckard Mickisch
Welche Tiere beherbergt der Wildpark?
Eichhörnchen, Waschbären, Luchse, Dachse, Bergwild, Schneehasen, Steinmarder, Rotwild, Wildgänse, Bienen, Schafe, Ziegen, Kaninchen … ausschließlich einheimische Tierarten.
Können Sie Zahlen nennen?
Ja, wir haben zahlreiche Gehege auf 90.000 Quadratmeter. Jährlich besuchen uns etwa 90.000 Gäste.
Wie funktioniert die Symbiose aus Fuchs und Dachs?
Da der eine ein Kulturfolger, und der andere ein Kulturflüchter ist, gehen die beiden sich ohnehin aus dem Weg. Aber sie respektieren sich, haben eine Art Burgfrieden geschlossen.
Ist die Arbeit für die Tierpfleger gefährlich?
Auch Tierpfleger müssen Obacht geben, z.B. bei Wildschweinen, die ihre Frischlinge beschützen wollen. Wenn unsere Pfleger angegriffen werden, müssen sie sich groß machen.
Wie sieht die Zukunft des Parks aus?
Demnächst entsteht ein Entdeckerzentrum von der Forstverwaltung. Darüber hinaus sind ein Baumwipfelpfad sowie die Erweiterung des Parks mit den beiden Tieren Wolf und Bär im Gespräch.
Der Wildpark aus der Vogelperspektive
Gedankenspiele: Baumwipfelpfad und Bären
Für die Zukunft wünsche sich Mickisch einen unverändert positiven Zuspruch der Publikums: Derzeit pilgern jährlich etwa 90.000 Menschen in den Wildpark. „Regelmäßig mache ich mir Gedanken, wie ich das Großgehege verbessern und erweitern kann.“
Einiges sei bereits in Planung, auch dank der Hilfe des Bayerischen Freistaates. „Wir freuen uns alle schon auf das Entdeckerzentrum von der Forstverwaltung, in dem auch Lehrgänge besucht werden können.“
Darüber hinaus seien ein Baumwipfelpfad sowie die Erweiterung des Parks mit den beiden Tieren Wolf und Bär im Gespräch.
Highlights

Der Hochweg direkt über Luchs- und Wildschweingehege
Der Hochsteg führt in drei Metern Höhe über die Gehege und eröffnet neue und interessante Perspektiven
Füttern erlaubt!
Die Wildtiere können mit Hilfe von Futterautomaten artgerecht gefüttert werden.
Steckerl-Eis als Entschädigung
Sollte eine Wildtierart mal nicht zu sehen sein, gibt es für die kleinen Besucher ein Steckerl-Eis als Entschädigung.