Bad Berneck im Fichtelgebirge - das versteckte Paradies
Der Kur- und Kneipport ist nicht nur als wohltuendes Refugium für Romantiker bekannt, sondern auch als „verstecktes Paradies“, die „Perle im Fichtelgebirge“ (weil es früher noch möglich war, in der Ölschnitz Perlen zu fischen) und sogar als „Burgenland“. So erzählt es Florian Fraaß von der Tourist-Information, der die Redaktion von Bayern online zum Gespräch geladen hat.
Weit mehr als nur der "Vorhof des Baireuther Himmels"
O Täler weit, o Höhen,
O schöner, grüner Wald,
Du meiner Lust und Wehen
Andächt'ger Aufenthalt!
Da draußen, stets betrogen,
Saust die geschäft'ge Welt,
Schlag noch einmal die Bogen
Um mich, du grünes Zelt!
So besang der Dichter Joseph von Eichendorff einst das Ölschnitztal, genauer: Einen seiner Sehnsuchtsorte, die Stadt Bad Berneck im Fichtelgebirge.
Bad Berneck - das versteckte Paradies
Bad Berneck im Fichtelgebirge
Tourist-Information
Marktplatz 21
D-95460 Bad Berneck
Telefon: +49 9273 574374
Auf den Spuren romantischer Dichter
Wie viele Burgen gibt es eigentlich rund um Bad Berneck? „Es sind sechs Befestigungen und Ruinen aus sechs Jahrhunderten“, antwortet Florian Fraaß von der Tourist-Information, „Bad Berneck war im Mittelalter ein strategisch wichtiger Ort, da er mitten auf der via imperii lag, einer bekannten Handelsstraße, die von Rom nach Stettin führte.“ Später hätten insbesondere die romantischen Dichter wie Eichendorff, Tieck, Immermann und nicht zuletzt Jean Paul die aufgelassenen Festungen für sich entdeckt und dort auf den Hügeln ihre Wanderungen unternommen. „Noch heute kann man den Thiesenring erwandern oder den Jean-Paul-Weg erkunden.“ Überhaupt: Es ist bekannt, dass die Erhebungen rund um Bad Berneck ein Eldorado für Wanderer sind. Der eben schon erwähnte Thiesenring ist elf Kilometer lang und wegen seiner vielen Höhenmeter durchaus anspruchsvoll. „Aber es ist auch möglich, die Tour an bestimmten Stellen abzukürzen.“ Erst im Jahr 2016 habe man die Route mit insgesamt 22 kulturhistorischen Thementafeln ausgestattet. „Ich kann die Route nur wärmstens empfehlen“, sagt Fraaß, „die Gegend ist zauberhaft. Der Weg beginnt im Dendrologischen Garten und führt die Wanderer durch das schöne Ölschnitztal.“
Impressionen aus und um Bad Berneck
Burgenparadies Bad Berneck
Eine Zeitreise durch die Geschichte des Burgenbaus: Wehranlagen von der Zeit des Frühmittelalters bis zum Beginn des Schlösserbaus im Spätmittelalter lassen sich auf den romantischen Höhen um das Ölschnitztal an nur einem Tag erwandern. Insgesamt sechs Befestigungen, von der Wallburg „Hohe Warte“ bis zur spätmittelalterlichen „Hohenberneck“, sind verbunden durch schattige Talwege und traumhafte, schmale Bergpfade. Diese einmalige Verbindung von Natur und Kultur lädt einfach zu Spaziergängen ins Mittelalter ein.
Geschichte in und um Bad Berneck
Bad Berneck bietet seinen Besuchern eine unerwartete Vielfalt an Burganlagen. Besonders spannend ist dabei eine Reise durch den Burgenbau, denn die Anlagen stammen aus unterschiedlichen Jahrhunderten:
Botanisches Kleinod
Der Dendrologische Garten ist nichts weniger als ein botanisches Kleinod im Fichtelgebirge, und darüber hinaus der einzige dieser Art in ganz Bayern. Was genau hat man sich unter diesem Garten vorzustellen? „Diese Frage erreicht uns oft“, sagt Florian Fraaß und schmunzelt: „Im Grunde ist es ein Garten mit Bäumen und Sträuchern aus aller Welt.“ Seltene Gehölze stehen also im Mittelpunkt des Parks. Zu finden ist er auf dem Gelände, auf dem sich früher - zu Alexander von Humboldts Zeiten (von 1792 bis 1796 Oberbergmeister im Fichtelgebirge) - ein Bergwerk befand. Der heutige „Rotherspark“ verdankt seinen Namen Wilhelm Rother, der ein großer Freund und Mäzen Bad Bernecks gewesen war. Er hatte, wie im übrigen auch der Berliner Carl Thiesen, sein gesamtes Vermögen der Stadt vermacht. „Rother selbst hat Mitte des 19. Jahrhunderts die ersten exotischen Bäume gepflanzt. Heute können unsere Gäste eine Vielzahl fremdländischer Gehölze bestaunen, darunter Magnolien, Scheinzypressen, Esskastanien oder orientalische Fichten.“ Zudem gebe es drei „deutsche Rekord-Bäume“ auf dem Areal: die dickste Moltke-Linde, die höchste orientalische Fichte und die zweitdickste geschlitztblättrige Hainbuche.
Botanisches Kleinod
Der Dendrologische Garten ist nichts weniger als ein botanisches Kleinod im Fichtelgebirge, und darüber hinaus der einzige dieser Art in ganz Bayern.
Der Dendrologische Garten zum Miterleben
Bad Berneck besitzt den einzigen Dendrologischen Garten Bayerns. Über 20 exotische Arten findet man heute noch in einer Anlage, die perfekt in das natürliche Umfeld von alten Buchenwäldern integriert ist. Der Park ist ganzjährig kostenlos zugänglich. Zahlreiche Infotafeln berichten über Bäume, Humboldt, Bergbau und viele spannende Details rund um den Park.
Adresse: Maintalstr. 129, 95460 Bad Berneck
Ordentlich ausspannen und gesunden
Seit 1857 ist Bad Berneck ein Kurort - und sicherlich weit mehr als nur der "Vorhof und Vorhimmel des Baireuther Himmels", wie es Jean Paul in seinem "Komet" beschrieb. „Bereits um 1850 wollte der Verschönerungsverein Berneck den Ort touristisch aufwerten. So kam man auf die Idee, die Schlossbergterrassen mit Flieder zu bepflanzen, worauf das Fliederfest entstand, das heute alle zwei Jahre als Burgenfest ausgetragen wird.“ Zum „Molkenkurort“ wurde Berneck um 1870, als der Gemeindehirt das Vieh der Landwirte abholte, um es auf den steilen Hängen weiden zu lassen. „Schnell wurde der Stadt klar, dass man die von den Ziegen und Kühen gewonnene Molke als gesundheitsförderndes Getränk anbieten könne.“ Es waren die beiden schon genannten Mäzene Rother und Thiesen, sie wollten, dass Bad Berneck zum Luftkurort werde. Seit 1930 ist Bad Berneck zudem ein Kneippkurort mit einem Kneipp’schen Heilbad, das seit den 50er Jahren existiert. „Die große Zeit der Kuraufenthalte in Bad Berneck ist freilich vorbei“, räumt Florian Fraaß von der Tourismus-Information ein, „aber noch immer sind gesundheitsbewusste Menschen bei uns sehr gut aufgehoben.“ Als weitere Möglichkeiten, ordentlich auszuspannen und zu gesunden, nennt Fraaß das Kneippwasser im Kurpark, das Gesundheitshaus Radus sowie die zahlreichen Wanderwege und Lehrpfade.
Impressionen aus dem Kurpark
5Fragen an Florian Fraaß von der
Touristinformation Bad Berneck
Unter welchen Slogans möchte sich Bad Berneck seinen Gästen präsentieren?
Das “Tor zum Fichtelgebirge”, “Das versteckte Paradies“, “Die Perle im Fichtelgebirge”, “Stadt der Romantik”
Welche Feste und Veranstaltungen finden regelmäßig statt?
Das Sommerparkfest, das Burgenfest, “Singa, Spilln, Tanzen”, die Brez'n-Woche und zahlreiche Kurkonzerte.
Warum besitzt Bad Berneck auf seinen Hügeln so viele Burgen?
Durch die via Imperii, eine der wichtigsten Handelsstraßen im Mittelalter, die von Rom nach Stettin auch über Bad Berneck führte, musste auch unser Ort dementsprechend gesichert werden. Wir haben sechs Burganlagen: die Wallanlage Hohe Warte (9. und 10. Jahrhundert), die Burgruine Altes Schloss (13. Jhd.), die Burgkapelle Stein (14. Jhd.), die Marienkapelle (15. Jhd.), die Burg Hohenberneck (Ende 15. Jhd.) und die Turmburg Alt-Berneck (11. Jhd.)
Bad Berneck war lange Jahre Luftkur- und Kneippkurort. Wie ist die Stadt heute zu sehen?
Es ist richtig, dass wir seit den späten 80er Jahren durch die Krankenkassenreform, die Kuraufenthalte nicht mehr übernimmt, einen großen Rückgang zu verzeichnen haben. Aber es gehört auch zur Wahrheit, dass bei uns Gesundheitsbewusste noch immer sehr gut aufgehoben sind.
Warum wurde Bad Berneck als einer von 100 Genussorten ausgewählt?
Kurzum: Wegen seiner reichhaltigen, hervorragenden Gastronomie. Wir haben bei etwa 4400 Einwohnern sieben traditionelle Wirtshäuser.
Highlights im 360 Grad Video
360 Grad Video
Sie können sich im Video umschauen, indem Sie einfach die Maus bewegen.
Regionale Köstlichkeiten und jede Menge Kultur
Aber Bad Berneck im Fichtelgebirge ist nicht nur Kontemplation, Entspannung und Gesundheit. Auch Kulturinteressierte kommen voll auf ihre Kosten. So findet jährlich das Sommerparkfest an drei Tagen im August statt. Ein Highlight für Familien aus Nah und Fern mit Gartenkunstmarkt, Live-Musik, Feuershows und jeder Menge regionaler, kulinarischer Köstlichkeiten. „Alle zwei Jahre präsentieren wir das Burgenfest. Zahlreiche Mittelaltergruppen kommen dann im Juni nach Bad Berneck. Es ist immer ein tolles Spektakel, wenn beim Burgsturm die Ritter die Befestigungen angreifen.“ Weitere Höhepunkte im Bernecker Veranstaltungskalender sind unter anderem das Volksmusikfest „Singa, Spilln, Tanzen“, die regelmäßigen Kurkonzerte in der Neuen Kolonnade im Kurpark, die Brezenwochen, die „Kunststraße“ sowie tolle Aufführungen auf unserer Romantikbühne am Schlossturm und vom Fränkischen Theatersommer.
Image Video von Bad Berneck
Bad Berneck stellt sich mit einem kleinen Imagevideo vor.
Highlights

Genussort
Erst 2018 wurde die „Perle im Fichtelgebirge“ als einer von 100 Genussorten Bayerns ausgezeichnet.
Botanisches Kleinod
Der Dendrologische Garten ist nichts weniger als ein botanisches Kleinod im Fichtelgebirge, und darüber hinaus der einzige dieser Art in ganz Bayern.
Wandern
Hier hervorzuheben ist der Rundwanderweg Thiesenring und unsere tolle Burgenlandschaft.
Auf dem Thiesenring rund um Bad Berneck
Der ca. 11 km lange Rundwanderweg „Thiesenring“ präsentiert dem Wanderer mit einer herrlichen Wegeführung und 22 kulturhistorischen Thementafeln eine kaum zu erwartende Vielfalt an Kultur und Natur.
Ausgangspunkt ist der Großparkplatz Anger. Von dort aus führt der Weg zunächst durch den Dendrologischen Garten – einem Park mit Bäumen aus aller Welt. Weiter verläuft die Route über die Badleite hinauf zum Sonnentempel mit einem wunderschönen Ausblick über Bad Berneck. Mit der „Schönen Aussicht“ lässt der nächste Top-Aussichtspunkt nicht lange auf sich warten. Der Weg verläuft danach durch herrliche Mischwälder sanft hinauf zum Ludwigsfelsen. Ein Gebiet, in dem schon Dichter wie Jean Paul, Eichendorff oder Wackenroder inspiriert wurden. Nun steigt der Weg hinab ins romantische Ölschnitztal. Plätscherndes Wasser, bunte Schmetterlinge und herrliche Wildblumen sorgen für einen ganz besonderen Naturgenuss. Nach einem erneuten Aufstieg führt die Wegstrecke über eine Hochfläche zu mehreren Burganlagen. Hohenberneck, Marienkapelle und Altes Schloss warten darauf entdeckt zu werden.
Über den Eselsweg steigt man ins Knodental hinab um auf der anderen Seite mit der Hohen Warte (546m) den höchsten der Bad Bernecker Berge zu erklimmen. Von dort ergibt sich am Aussichtsfelsen „Fahnenstange“ ein grandioses Landschaftspanorama. Ein letzter Abstieg lässt den Weg am Ausgangspunkt „Anger“ enden.
Dank unzähliger Querverbindungswege ist jederzeit ein Abstieg/Abkürzung in Richtung Oberstadt möglich.
Impressionen vom Thiessenring
Der Thiessenring ist ein 11 km langer Rundwanderweg um Bad Berneck.