Archäologisches Museum Bayreuth

Melanie Berger

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Archäologisches Museum

Bootsaxt Dressendorf Archäologisches Museum Bayreuth

Archäologisches Museum des Historischen Vereins für Oberfranken. e.V.

Das Archäologische Museum ist das einzige Spezialmuseum für vor- und frühgeschichtliche Funde in Oberfranken. Es kann auf eine lange Geschichte zurückblicken.

Als Sammlung des Historischern Vereins wurde mit der Vereinsgründung im Jahr 1827 der Grundstein gelegt. Eigene Ausgrabungen im vergangenen und in diesem Jahrhundert, sowie zahlreiche Geschenke und Leihgaben ließen sie zu einer der größten Sammlingen vor- und frühgeschichtlicher Exponate in Oberfranken anwachsen. Seit den fünfziger Jahren ist sie im 1759 bis 1762 errichteten Italienischen Bau des Neuen Schlosses in Bayreuth untergebracht. Im Jahr 1993 wurde die Ausstellung neu konzipiert.

Zahlreiche Text- und Schautafeln bieten den Besuchern nun umfangreiche Informationen. In acht Räumen werden Funde von der Altsteinzeit bis zum Mittelalter gezeigt. Sie kommen vorwiegend aus dem östlichen Oberfranken, wobei die Fränkische Schweiz und das Bayreuther Umland die regionalen Schwerpunkte bilden. Die Ausstellung beginnt mit einem Blick in die Vereinsgeschichte und einer allgemeinen Einführung in das Thema Archäologie. Aus der Mittelsteinzeit liegt ein seltenes Kunstwerk vor. Es ist ein Knochensplitter mit einer feinen, netzartigen Gravierung aus dem Hohlstein im Klumpertal bei Pottenstein.

Einen Höhepunkt der Ausstellung bilden Funde der Jungsteinzeit - Steinäxte aus Dressendorf, Bindlach und Glashütten, ein Jadeitbeil aus Haßlach und ein Flintdolch aus Tröbersdorf. Im anschließenden Treppenhaus kann man selbst Getreide mahlen oder am Nachbau eines Steinbohrers die technischen Möglichkeiten der Jungsteinzeit erfahren. Reich verzierte Brillenspiralen und Beinschmuck aus der Bronzezeit befinden sich bereits seit 1827 in der Sammlung. Sie wurden zwei Jahre zuvor in Bayreuth/Saas gefunden. Spinwirtel und Webgewichte bezeugen die Textilherstellung am Ende der Bronzezeit.

Den Reichtum in der Hallstattzeit vermittelt eine Schauwand mit über 80 Tongefäßen u.a. aus Grabhügeln bei Mistelgau Kasendorf, Drosendorf. Auf der Drehscheibe entstandene Gefäße zeigen den technischen Fortschritt der Kelten in der Frühlatenezeit. Vorzüglich gearbeiteter Bronzeschmuck liegt von Drosendorf bei Hollfeld vor. Es sind Gewandfibeln, die stilisierte Wasservögel darstellen und als Vogelkopffibeln bezeichnet werden.

Ein Bronzeringpaar mit stark stilisierten Tierkopfpaaren markiert einen Höhepunkt keltischen Kunsthandwerks in Oberfranken. Die aus Menschenschädeln geschnittenen Trepanationsscheiben wurden als Amulett getragen. Sie erinnern an den Schädelkult der Kelten. Mit Erläuterungen zur frühmittelalterlichen Besiedelungsgeschichte und Exponaten des Früh- undHochmittelalters endet die chronologisch aufgebaute Ausstellung.

Sie finden uns im Italienischen Bau des Neuen Schlosses.

Adresse:

Bayreuth Ludwigstraße 25
95444 Bayreuth

Tel.: 0921 / 65307

Öffnungszeiten:

Ende April bis Anfang November Samstag von 10 bis 15 Uhr, erster Sonntag im Monat von 10 bis 12 Uhr

Führungen auch zu anderen Zeiten nach telefonischer Vereinbarung.

Italienischer Bau Neues Schloss Bayreuth
Melanie Berger

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