Das Rheingold

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Die Oper Das Rheingold von Richard Wagner

 

Das Rheingold
Der Ring des Nibelungen
Vorabend
WWV: 86 A
Libretto: Richard Wagner
Originalsprache: Deutsch
Uraufführung: 22. September 1869 München
Spieldauer: ca. 2.30 Stunden

 

Über das Werk Zur Musik:
Ein "Weltgedicht", das "der Welt Anfang und Untergang" enthält - nichts Geringeres hatte Wagner mit dem "Ring des Nibelungen" geplant. Wollte er das aber als Zusammenhang darstellen, musste er musikalische Mittel finden, die es erlaubten, vier Theaterabende, noch dazu solche von außergewöhnlicher Länge, zu einer Einheit zusammenzuschließen. Er fand sie erst, nachdem er in der Schrift "Oper und Drama" (1850/51) die theoretischen Grundlagen des "Musikdramas" entwickelt hatte. Gliederndes und zusammenfassendes Element im "Ring des Nibelungen" werden die Leitmotive, die sich zur Versmelodie des Sängers als orchestrale Reminiszenz oder Vorahnung verhalten: Auf diese Weise spannen sie ein Netz von Beziehungen über das ganze Werk. Damit ist die neue Bedeutung des Orchesters benannt; es ist der Hauptträger der Leitmotive, und bildet in sinfonischer Eigenständigkeit eine Art beständigen Kommentars zur Szene. Entsprechend ausgefeilt ist die Instrumentation mit ihrem Reichtum an Klangfarben und vielen außergewöhnlichen Effekten.
Der "Vorabend" wurde von Wagner deutlich gegen die drei "Tage" des Bühnenfestspiels ("Die Walküre", "Siegfried", "Götterdämmerung") abgesetzt: Er ist wesentlich kürzer, nicht in Akte geteilt, und seine vier Bilder gehen pausenlos ineinander über. Die gewichtige Diktion der folgenden Teile ist vielfach zu einer Art "Konversationston" zurückgenommen; so wirkt zum Beispiel Wotans Auseinandersetzung mit Fricka (zweites Bild) wie eine kleine Skizze zu jener großen Aussprache im zweiten Akt der "Walküre".
Gleichwohl hat auch das "Rheingold" Passagen stärkster musikdramatischer Eindringlichkeit. Neben dem berühmten, den Uranfang der Welt malenden Orchestervorspiel, und dem pompösen Einzug der Götter in Walhall, der immer wieder von den Klagegesängen der Rheintöchter unterbrochen wird, sind hier vor allem Alberichs Fluch im vierten Bild und die diesem vorangehende Szene zu nennen.


Uraufführung:

Ort der Uraufführung: 22.09.1869 im Königlichen Hof- und Nationaltheater München (Leitung: Franz Wüllner)

Besetzung der Uraufführung:

Wotan, Gott: August Kindermann (Bass)
Donner, Gott: Karl Heinrich (Bass)
Froh, Gott: Franz Nachbaur (Tenor)
Loge, Gott: Heinrich Vogl (Tenor)
Fasolt, Riese: Franz Petzer (Bass)
Fafner, Riese: Kaspar Bausewein (Bass)
Alberich, Nibelung: Karl Fischer (Bass)
Mime, Nibelung: Karl Schlosser (Tenor)
Fricka, Göttin: Sophie Stehle (Mezzosopran)
Freia, Göttin: Frau Müller (Sopran)
Erda, Göttin: E. Seehofer (Alt)
Woglinde, Rheintochter: Anna Kaufmann (Sopran)
Wellgunde, Rheintochter: Therese Vogl (Mezzosopran)
Floßhilde, Rheintochter: FrauRitter (Alt)


Ort der Aufführung: 13.08.1876 als Teil des Ringzyklus im Bayreuther Festspielhaus (Leitung: Hans Richter)

Besetzung der Aufführung:

Wotan, Gott: Franz Betz (Bass)
Donner, Gott: Eugen Gura (Bass)
Froh, Gott: Georg Unger (Tenor)
Loge, Gott: J. Michael Vogl (Tenor)
Fasolt, Riese: Herr Eilers (Bass)
Fafner, Riese: Herr Reichenberg (Bass)
Alberich, Nibelung: Karl Hill (Bass)
Mime, Nibelung: Karl Schlosser (Tenor)
Fricka, Göttin: Friedrike von Sadler-Grün (Mezzosopran)
Freia, Göttin: Marie Haupt (Sopran)
Erda, Göttin: Luise Jaïde (Alt)
Woglinde, Rheintochter: Lilli Lehmann (Sopran)
Wellgunde, Rheintochter: Marie Lehmann (Mezzosopran)
Floßhilde, Rheintochter: Marie Lammert (Alt)

 

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