Ludwig II. 1972 | DVD Richard Wagner Wagnerportal Spielfilme Visconti

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DVD Ludwig II - Luchino Visconti 1972


Ludwig II
Luchino Visconti 1972


Arthaus 3 DVDs

Spieldauer 247 Minuten / Drama

Sprache: D, ImDUT
Bild: Widescreen
Untertitel: I


Regie: Luchino Visconti
Musik: Richard Wagner / Robert Schumann

Darsteller:

Helmut Berger,
Romy Schneider,
Trevor Howard
Henning Schlüter 
Helmut Griem 
Silvana Mangano 
Gert Fröbe 
Nora Ricci 
Mark Burns 
Umberto Orsini 
Heinz Moog 
John Moulder-Brown 
Folker Bohnet  

Specials: Dokumentation über Visconti, Biographische Notizen zu Ludwig II.
 
Inhalt:
Legenden ranken sich um das Leben des bayrischen "Märchenkönigs" Ludwig II. (1845 – 1886) - Luchino Viscontis Film beginnt mit der Krönung des erst 19-jährigen Ludwig (Helmut Berger) zum König. Die Bayern verbinden viele Hoffnungen mit dem neuen Herrscher - die schnell enttäuscht werden. Denn die ganze Aufmerksamkeit Ludwigs gehört der Förderung des Komponisten Richard Wagner (Trevor Howard), den er an den Hof nach München holt. Damit merkt er fast gar nicht, wie er von Wagner, seinem Hof-Dirigenten Hans von Bülow (Mark Burns), sowie dessen Frau Cosima (Silvana Mangano), die längst Wagners Geliebte ist, vor allem finanziell ausgenutzt wird. Eine enge Freundschaft verbindet Ludwig mit seiner Cousine, Elisabeth von Österreich (Romy Schneider). Aber mehr als Freundschaft kann daraus nicht werden. Zwar versucht Elisabeth, eine Ehe zwischen ihrer Schwester Sophie (Sonia Petrowa) und dem König einzufädeln, die ist aber von Anfang an zum Scheitern verurteilt. Zu eigensinnig ist Ludwig schon geworden. Um die Staatsgeschäfte kümmert er sich schon längst nicht mehr, seine Lebensaufgabe scheint im Bau von Schlössern zu bestehen. Eines nach dem anderen wird fertig gestellt, ob Neuschwanstein oder Herrenchiemsee - sie alle strahlen prächtig, Ludwig gibt Geld aus, das er schon längst nicht mehr hat - und bewohnt doch allenfalls eines der Schlösser. Unter der Regierung Bayerns mehren sich die Stimmen, der König sei nicht mehr zurechnungsfähig und gehöre entmündigt...

Kritik:
In Viscontis Filmversion ist Ludwig nicht der "Kini" und auch nicht nur der märchenhafte Herrscher - Visconti zeigt Ludwig als zerbrechlichen und zerbrechenden Mann, der für die Kunst lebt und sich in der eigenen Dunkelheit, der eigenen Traumwelt verfängt. Dabei darf er vor allem auf einen ausgezeichneten Hauptdarsteller vertrauen: Helmut Berger verkörpert den 19-jährigen Kinderkönig genau so gut, wie den erwachsenen, "wahnsinnigen" Ludwig. Als Glücksgriff erweist sich auch die Besetzung von Romy Schneider in der Rolle der Elisabeth, die sie in den "Sissi"-Filmen berühmt gemacht hat - diesmal ist aber auch sie nicht die Märchenprinzessin, sondern eine reife Frau. Aber auch "der echte" Ludwig hat entscheidenden Anteil an diesem Film: Seine Schlösser dienten als Kulisse für diesen Film, der vorwiegend an Originalschauplätzen gedreht wurde. Für die Kostüme erhielt die Produktion sogar eine "OSCAR"-Nominierung. Ursprünglich auf 144 Minuten gekürzt, stellte das ZDF 1993 eine rekonstruierte integrale Fassung vor, die mit viel Liebe nachsynchronisiert wurde. Dennoch zeigen sich in dem nun fast vierstündigen Werk doch deutliche Längen. Wenngleich Viscontis Bildersprache auch hier immer noch faszinieren kann.

Besprechung:
Leben und Leiden des Märchenkönigs Ludwig II., der sowohl an seine Herrscherpflichten als auch an seinen persönlichen ästhetischen Utopien zerbricht. Stilsichere und poetisch ebenso einfühlsame wie sezierende Studie einer anachronistischen Existenz und des Scheiterns einer Selbstbefreiung. Luchino Visconti gelingt es überzeugend, die rauschhafte Ästhetik des 19. Jahrhunderts aufwendig zu beschwören und zugleich mehrfach kritisch zu brechen. Der Film liegt nunmehr in einer ungleich Längeren rekonstruierten Fassung des ZDF vor, die durchaus neue Wertungsakzente zulässt.

 

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