Schmuck für die Zukunft - Besuch bei Schmuckdesignerin Anna Hirt - Halskette

Schmuck für die Zukunft - Zu Besuch bei Schmuckdesignerin und Goldschmiedemeisterin Anna Hirt

Mark Zimmermann

Erstellt | Geändert

Ringe, Colliers, Ohrschmuck, Manschettenknöpfe, große, eingefasste Edelsteine ... und ein schnittiger DeLorean DMC-12. Das Zeitmaschinencoupé aus dem Film „Zurück in die Zukunft“ ist ein wahrer Hingucker und parkt in Anna Hirts Atelier. Die erfahrene Goldschmiedemeisterin und Schmuckdesignerin aus Creußen habe sich schon immer stark für Autos interessiert. „Als Teenager wollte ich Kfz-Mechanikerin werden - oder eben Goldschmiedin. Hauptsache: Handwerk. Am Ende habe ich mich doch für das Kunsthandwerk entschieden.“ 
Nach einer dreieinhalbjährigen Ausbildung in Nürnberg hat sie zunächst 15 Jahre in der Goldschmiede CARAT gearbeitet, Ausstellungen in Wien und Tokio abgehalten sowie die Meisterschule in Erfurt mit abschließender Meisterprüfung als Jahrgangsbeste absolviert, bevor sie sich dazu entschloss, in die Selbstständigkeit zu wechseln. Seit 2014 ist sie wieder zurück in ihrer Heimat Oberfranken - und dort ohne Zweifel sehr erfolgreich.

Das Atelier der Kunsthandwerkerin finden Sie in Creußen

Goldschmiedemeisterin Anna Hirt - Firmenschild

Anna Hirt
Hohenroth 13
95473 Creußen

Tel. 09270 3492180

Wie eine Appetit anregende Speisekarte

Anna Hirt, Goldschmiedin aus Leidenschaft, entwirft maßgeschneiderten Schmuck, fertigt sehenswertes Kunsthandwerk mit Charakter. Gegenüber Bayern online erklärt sie, dass ihre Klienten oft schon mit ganz konkreten Vorstellungen und dem Material, wie zum Beispiel hochwertigen Erbstücken (Diamanten, Brillanten, Edelsteinen) zu ihr kämen.

Der außergewöhnlichste Auftrag, so Hirt schmunzelnd, sei die Fertigung von Intimschmuck in einer Weißgoldlegierung gewesen, und der wertvollste in einem Collier von ihr verarbeitete Stein hätte einen Wert von rund 25.000 Euro gehabt, was die These unterstreicht, dass das Geschmeide, gut gepflegt, auch eine tolle Wertanlage sein kann. „Besonders spannend wird es, wenn ich gemeinsam mit meinen Kunden Ideen entwickle. In meinem Atelier sind viele Ausstellungsstücke zu sehen, die Orientierung bieten. Das ist ein bisschen wie beim Lesen einer Appetit anregenden Speisekarte.“

Goldener Berufsstand

Der Feingehalt des Goldes sei bei ihrer Arbeit immer entscheidend. Die Gewichtspromille Gold in der Legierung reicht von 999 Anteilen Gold (man spricht hier von reinem Feingold mit 24 Karat) bis zu 333 Anteilen (8 Karat). „Je höher die Legierung, desto hochwertiger und auch langlebiger ist der Schmuck“, erklärt Anna Hirt. Die Designerin weiß, dass sie eine ganz individuelle und detailverliebte Handwerkskunst produziert, die, anders als im Großhandel, etwas exklusiver, dafür aber sicher persönlicher und widerstandsfähiger ist. „Keine Arbeit gleicht der anderen. Jedes Schmuckstück ist ein Unikat, die Nuancen variieren immer.“ 

Ist die Zukunft ihres Berufes eine goldene? Oder anders gefragt: Wie sieht der Schmuck der Zukunft aus? Trends seien flüchtig, sagt Hirt, die Moden und Geschmäcker ändern sich stetig, so würden zum Beispiel Broschen bei ihr gar nicht mehr in Auftrag gegeben. „Ich habe festgestellt, dass zurzeit zarter Schmuck mit eleganten Linien, also zum Beispiel dünne Kettchen und Ringe, wieder mehr gefragt sind. Das allzu Pompöse verschwindet im Moment.“

Darüber hinaus erwarte Hirt, dass die Nachfrage nach leicht eingefärbtem Gold als Rot-, Rosé- oder Weißgold steigen werde. Bei dieser Art Gold (im Indogermanischen „gelb“) ist der Kupfer- oder Palladiumanteil deutlich höher.       
„Ich selbst würde mir ja einen Ring mit einem Brillanten wünschen ... und dazu die passenden Ohrringe“, sagt die Goldschmiedin am Ende des Interviews und lacht. Derzeit plane und designe sie eine eigene Anna-Hirt-Linie. „Soviel kann ich schon verraten: Ich möchte unverwechselbare Colliers und modernen Ohrschmuck kreieren.“ 

Einen Blick über den Tellerrand ...

... hat Goldschmiedemeisterin Anna Hirt auch schon gewagt.

Ihr beruflicher Werdegang führte die Schmuckdesignerin schon zu Ausstellungen in München, Stuttgart, Wien, Hamburg und Tokyo.

Nun gestaltet sie Ihre kleinen Kunstwerke wieder sehr erfolgreich in ihrer oberfränkischen Heimat.

Edelstahloberflächen wieder schön machen

 

Abschließend noch einmal zurück zum eingangs erwähnten Prachtstück auf vier Rädern, dem aus Film und Popkultur allseits bekannten DeLorean DMC-12. Das Coupé ist eine echte Rarität, von der weltweit nur noch ungefähr 6000 Autos existieren. Bekannte Besitzer des Fahrzeugs, das vom Frühjahr 1981 bis Ende 1982 in Nordirland gefertigt wurde, waren Patrick Swayze und Sammy Davis junior.

Wie und warum nun kommt der Oldtimer in die Schmuckgarage? „Mein Lebensgefährte ist ein großer Fan des Films ‚Zurück in die Zukunft', in dem dieses Auto die Hauptrolle spielt“, erklärt Anna Hirt,  „gemeinsam haben wir beschlossen: So eine Kiste müssen wir haben! Seither ist das Auto ein Teil unserer Familie und wir besuchen alle fünf Jahre das große Oldtimer-Treffen in Belfast.“ Die Reise dorthin wird selbstverständlich im Oldtimer zurückgelegt, in dem es sich, wie Anna Hirt uns lachend versichert, wunderbar bequem fahren und sogar nächtigen lässt.

Doch damit nicht genug. Dank des DeLoreans nämlich konnte Anna Hirt vor ein paar Jahren ihr Handwerksangebot erweitern und bereichern. „Beim Kauf hatte der Oldtimer eine unschöne Delle, und es gibt niemanden, der die Edelstahloberfläche des Fahrzeugs richtig bearbeiten kann. So habe ich mich als Goldschmiedin erfolgreich an der Karosserie versucht und auf diese Weise Kunden aus ganz Europa gewonnen, die regelmäßig mit ihren Autos zu mir nach Creußen kommen, damit ich die Edelstahl-Elemente der Kraftfahrzeuge wieder schön mache.“ Darunter befinden sich schicke Cadillacs, andere amerikanische „Straßenkreuzer“  oder der Porsche Targa-Bügel - kurzum: Fahrzeuge oder Teile, wie zum Beispiel Zierleisten aus Edelstahl oder Aluminium, die die junge Goldschmiedin Anna Hirt versorgt und „flott“ wieder straßentauglich macht.  

Stainless Repair

Als Teenager musste sich Anna Hirt zwischen ihren Berufswünschen Goldschmiedin und KFZ-Mechanikerin entscheiden und ging ins Kunsthandwerk.

Heute kann sie ihre beiden Leidenschaften für Schmuck und Autos auf wunderbare Weise verbinden, lässt sie doch mit ihrem Label "Stainless Repair" so manche Delle oder so manchen Schönheitsfehler von Metalloberflächen verschwinden.

Kunden aus ganz Europa bringen ihre automobilen Schätze zu ihr, um vor allem Edelstahlflächen wieder aufmöbeln zu lassen.

4Fragen an Anna Hirt

1.

Frau Hirt, wie kamen Sie zur Kunst des Goldschmiedens?

Als Teenager stand ich vor der Frage: Kfz-Mechanikern oder Goldschmiedin? Ich wollte schon immer etwas Handwerkliches machen. Am Ende hat mich dann die künstlerische Ausbildung am meisten gereizt.

2.

Warum steht in Ihrem Creußener Atelier ein Auto?

Das ist nicht nur irgendein Auto. Der DeLorean DMC-12 ist ein Oldtimer, eine echte Rarität. Mein Lebensgefährte ist ein großer Fan des Films „Zurück in die Zukunft“, in dem dieses Auto die Hauptrolle spielt. Gemeinsam haben wir beschlossen: So eine Kiste müssen wir haben! Einmal musste ich die Edelstahloberfläche des Oldtimers reparieren, was dazu führte, dass ich mittlerweile Kunden aus Europa habe, die mit ihren Deloreans zu mir kommen, damit ich den Edelstahl wieder schön mache.

3.

Kommen Ihre Kunden mit ganz genauen Vorstellungen?

Es gibt Kunden, die schon mit ihren Diamanten zu mir kommen und ein ganz konkretes Bild von einer Einfassung haben. Andere hingegen werden von mir vor Ort beraten. In meiner Werkstatt habe ich viele Exponate, an denen man sich orientieren kann. Es ist ein bisschen so wie beim Lesen einer Speisekarte: Was passt zusammen, wie sollte der Schmuck beschaffen sein, was gefällt am besten?

4.

Wie sieht allgemein die Zukunft des Schmuckdesigns aus?

Trends sind meist nicht von Dauer. Im Moment aber sehe ich klar den zarten Schmuck mit feinen Linien vor dem pompösem Schmuck. Ich habe auch festgestellt, dass insbesondere bei den Hochzeitsringen das Rot- oder Roségold wieder mehr gefragt ist.

Unser Video zum Interview

Panoramatour - schauen Sie sich um bei Anna Hirt

Highlights

Schmuckdesignerin Anna Hirt
Goldschmiedemeisterin Anna Hirt
  1. Oldtimer-Rarität im Atelier

    Im Atelier der Goldschmiedin Anna Hirt in Creußen steht ein echter DeLorean DMC-12, von dem es weltweit nur noch 6000 Stück gibt. Der schnittige Oldtimer ist vielen aus dem Film „Zurück in die Zukunft“ bekannt.

  2. Unikate aus Meisterhand

    Trauringe, Colliers, Manschettenknöpfe - Anna Hirt fertigt in ihrer Werkstatt ästhetische Unikate, die von einigen Kunden auch als Wertanlage geschätzt werden.

  3. Die Legierung ist entscheidend

    Der Feingehalt des Goldes ist entscheidend. Die Gewichtspromille Gold in der Legierung reicht in der Regel von 999 Anteilen Gold (Feingold) bis zu 333 Anteilen. Je höher die Legierung, desto hochwertiger und auch langlebiger der Schmuck. 

Interview mit der erfolgreichen Goldschmiedemeisterin Anna Hirt

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Kundenservice bei Anna Hirt

So finden Sie das Atelier von Anna Hirt

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Mark Zimmermann

Erstellt | Geändert

Mark Zimmermann ist Gründer von Bayern-online.de und schreibt das Blog Quergereist.de

Interview: Mark Zimmermann
Text: René Becher/Annegret Bauch
Produktion: Annegret Bauch