Brandenburger Kulturstadl - Zweierbeziehung

Brandenburger Kulturstadl - die kleine spielende Perle im Stadtteil St.Georgen

Mark Zimmermann

Erstellt | Geändert

„Ein paar Beschäftigte hinter den Kulissen haben einen vierten Mann zum Schafkopfen gebraucht, da bin ich einfach geblieben“, sagt Stephan Müller, der seit 1988 als Schauspieler, Regisseur und im Vorstand des Brandenburger Kulturstadls beschäftigt ist.

Aus Liebe zum Spiel

Brandenburger Kulturstadl


Brandenburger Kulturstadl e.V.
Boulevardkomödien
Kinderstücke
Krimis
ehrenamtlich

Kleine, spielende Perle

Das Theater im Bayreuther Stadtteil St. Georgen wurde 1979 gegründet, als "Theater für Kinder der VHS Weidenberg“ im Hussengut, erst später sei man in die Brandenburger Straße umgezogen. „Die Spielstätte war ideal“, erzählt Müller, „viele ältere Bayreuther kannten das Haus noch als Tanzstadl, daher auch die Umbenennung des Ensembles.“ Heute bestehe diese Truppe aus bis zu 300 Personen, wobei viele Kräfte hinter der Bühne und im Umfeld mitwirkten, „ohne sie wären wir wirklich aufgeschmissen“.

 

„Nachwuchssorgen? Fehlanzeige."

Die Besonderheit der Bühne: mehr Kinder und Jugendliche als Erwachsene prägen die Inszenierungen, darunter Boulevardkomödien, Krimis und zahlreiche Kinderstücke, von denen jährlich etwa vier zur Aufführung kämen. „Das ergibt am Ende rund 120 Vorstellungen“, sagt Müller, „seit 1982 haben wir eine durchschnittliche Publikumsauslastung von 82 Prozent.“ Das Theater finanziere sich ausschließlich über die Zuschüsse der Stadt und den Kartenverkauf. Das Team aus Schauspielern, Technikern, Bühnenbildnern und Hausmeistern arbeite ehrenamtlich. „Die Einnahmen stecken wir komplett in die Tantiemen für die Verlage, das Equipment und in das Haus, das immer wieder modernisiert werden muss.“ Doch auch nach über 30 Jahren Theater keine Spur von Müdigkeit. Die „kleine, spielende Perle“ mache einfach Spaß - nicht nur der Gruppe. „Ob wir ein Stammpublikum haben? Eindeutig ja“, sagt Müller. Das Publikum sei bunt gemischt, herzlich und treu. „Neben Kindergärten und Schulklassen besuchen uns auch Firmengruppen oder die Fußballer des TSV St. Johannis.“     

 

Hier macht die Jugend Theater

Die Jugendgruppe des Stadls bietet regelmäßige Workshops, Treffen und Aktivitäten für Kinder ab 6 Jahren und Jugendliche.

5Fragen an Stephan Müller

1.

Was bietet der Brandenburger Kulturstadl?

Die Bühne zeigt seit über 30 Jahren Kinder- und Weihnachtsstücke, Krimis, Satiren und Boulevardkomödien. Vier bis fünf Werke im Jahr, aus denen 110 bis 125 Vorstellungen entstehen. Die ausgezeichnete Kulturarbeit und Förderung von Kindern ist weit über die Stadtgrenzen hinaus beliebt und bekannt.

 

2.

Wer arbeitet im Theater?

Unser gesamtes Ensemble besteht aus etwa 250 bis 300 Personen, der harten Kern aus 70 Mitwirkenden. Das Besondere: Wir haben mehr Kinder und Jugendliche als Erwachsene. Vom Techniker über den Schauspieler bis zum Regisseur arbeiten alle unentgeltlich.  

 

3.

Wie finanziert sich die Bühne?

Über die Zuschüsse der Stadt Bayreuth und den Kartenverkauf. Sämtliche Einnahmen fließen zurück ins Haus oder werden für die Tantiemen der Theaterverlage verwendet.

4.

Wer besucht den Kulturstadl?

Unser Publikum ist sehr gemischt. Wir haben viele Kinder, aber auch ein sehr treues Stammpublikum unter den Erwachsenen. Seit 1982 haben wir eine durchschnittliche Auslastung von 82 Prozent.

5.

Spielt das Ensemble über die Weihnachtsfeiertage?

Ab November führen wir traditionell unser Weihnachtsstück für Kinder auf. Selbst an Heiligabend um 14 Uhr und am zweiten Weihnachtsfeiertag öffnen wir die Bühne. Allerdings sind die beliebten Aufführungen ruck, zuck ausverkauft.

Ein kleiner Ausblick....

 

 

 

Stadl Productions zeigt den Trailer zu Saunagigolo, eine Produktion aus 2017.
Ein perfektes Beispiel für eine der Stärken des Stadls, die Boulevardkomödie.

Highlights

Brandenburger Kulturstadl Stephan Müller
Stephan Müller, Schauspieler und Regisseur im Kulturstadl
  1. Liebe zum Theater

    Das komplette Team arbeitet ehrenamtlich und mit enormen Engagement.

  2. Tradition

    Seit über 30 Jahren bereichert der Brandenburger Kulturstadl das kulturelle Angebot in Bayreuth.

  3. Vielfalt

    Der Brandenburger Kulturstadl bringt Boulevardkomödien, Krimis und Kinderstücke auf die Bühne. Ein fester Bestandteil ist dabei das alljährliche Weihnachtsstück.

Podcast: Interview mit Stephan Müller Brandenburger Kulturstadl - die kleine spielende Perle im Stadtteil St.Georgen

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„Der Text wächst automatisch ins Hirn“

Auf die Frage, wie ein bekanntes Theaterstück auf die Bühne gelange, antwortet Stephan Müller: „Zunächst wird ein Werk von einem Theaterverlag angefordert, dann versammelt der Regisseur die einzelnen Charaktere. Acht bis zehn Wochen vor der Premiere geht es los: an einzelnen Probeterminen wird die Dramaturgie dann szenenweise durchgespielt.“ Ob er als Schauspieler selbst so etwas wie Lampenfieber kenne? „Anfangs ja, aber mittlerweile nicht mehr“, erklärt Müller, „die Nervosität ist ja oft nur ein Schritt, um hochkonzentriert zu sein. Bei den Proben ist es so, dass der Text automatisch mit den Wiederholungen ins Hirn wächst.“ Doch freilich kenne auch er Pleiten, Pech und Pannen auf dem Bretterboden. „Das ist Theater, das ist live. Wir haben keinen Souffleur. Aber es ist ja auch für das Publikum ganz unterhaltsam, wenn der Text mal hängt … wenn ein Schauspieler auf den Einsatz eines anderen wartet … in der festen Überzeugung, die eigene Zeile unfallfrei und vorschriftsmäßig abgeschlossen zu haben.“

Ihr Weg zum Brandenburger Kulturstadl

Fragen an den Brandenburger Kulturstadl

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Mark Zimmermann

Erstellt | Geändert

Mark Zimmermann ist Gründer von Bayern-online.de und schreibt das Blog Quergereist.de

Interview: Mark Zimmermann
Text: René Becher
Produktion: Birgit Tauscher