Das Gras auf unserer Seite
44. Erlanger Poet*innenfest – 29. August bis 1. September 2024. Das Programm.
Literatur, Gesellschaft, Politik – der Bücherherbst 2024 feiert seinen Auftakt in Erlangen.
Vom 29. August bis 1. September werden wieder über 100 Schriftstellerinnen, Publizistinnen und Wissenschaftlerinnen in Erlangen zu Gast sein.
Alleinstellungsmerkmal des Erlanger Poetinnenfests sind die langen Lesenachmittage im Schlossgarten. Im halbstündigen Rhythmus werden Nora Bossong, Zora del Buono, Aris Fioretos, Valerie Fritsch, Anna Katharina Hahn, Maren Kames, Behzad Karim Khani, Jan Koneffke, Isabelle Lehn, Jo Lendle, Eva Maria Leuenberger, Olga Martynova, Clemens Meyer, Luca Mael Milsch, Deniz Ohde, Frieda Paris, Christian Schloyer, Tijan Sila, Stefanie de Velasco und David Wagner aus ihren Neuerscheinungen vortragen. Die Autorinnenporträts sind Katja Lange-Müller, Jenny Erpenbeck und Fitzgerald Kusz zum 80. Geburtstag gewidmet. Gespräche und Diskussionen behandeln die US-Wahl sowie die Landtagswahlen am 1. September, den Nahost-Konflikt und unsere Debattenkultur, Freiheit sowie Diplomatie. Zum Programm des Festivals zählen des Weiteren die Bayern 2-Nacht der Poesie, die Erlanger Übersetzerinnenwerkstatt, Ausstellungen, ein umfangreiches Filmprogramm und Veranstaltungen für Kinder und Familien. Rund 12.000 Besucherinnen werden dazu erwartet.
Zum Auftakt des 44. Erlanger Poetinnenfests präsentiert der Bayerische Rundfunk die Bayern 2-Nacht der Poesie, diesmal unter dem Motto „Gedichte, Geschichten, Ermutigungen“. Volha Hapeyeva, Lin Hierse, Michael Köhlmeier und Katja Lange-Müller sind im Markgrafentheater zu Gast, musikalisch begleitet von Evi Keglmaier & Micha Acher, Mitglieder der Kultband „Hochzeitskapelle“ – ein vielfältiger Abend über die Kraft des Poetischen. Der zweite Poetinnenfest-Abend (30.8., 20:30 Uhr) ist Katja Lange-Müller gewidmet, die mit Maike Albath über ihre Figuren, die mit ihren Problemen die gesellschafts-politische Lage auf den Punkt bringen, spricht. Mit Jenny Erpenbeck, die als erste deutsche Autorin mit dem renommierten International Booker Prize ausgezeichnet wurde, unterhält sich Anne-Dore Krohn (31.8., 20:30 Uhr) und zum Abschluss des Poetinnenfests wird Dirk Kruse den fränkischen Dramatiker und Lyriker Fitzgerald Kusz, der in diesem Jahr seinen 80. Geburtstag feiert, im Markgrafentheater vorstellen (1.9., 20:00 Uhr).
An den langen Lesenachmittagen im Schlossgarten (31.8. und 1.9) werden im halbstündigen Rhythmus aus ihren Neuerscheinungen vortragen: Nora Bossong, Zora del Buono, Aris Fioretos, Valerie Fritsch, Anna Katharina Hahn, Maren Kames, Behzad Karim Khani, Jan Koneffke, Isabelle Lehn, Jo Lendle, Eva Maria Leuenberger, Olga Martynova, Clemens Meyer, Luca Mael Milsch, Deniz Ohde, Frieda Paris, Christian Schloyer, der Gewinner des Ingeborg-Bachmann-Preises Tijan Sila, Stefanie de Velasco und David Wagner. Zu Gast in der Zwanzigsten Erlanger Übersetzerinnenwerkstatt sind Sandra Burkhardt, Steffen Eger, Daniel Falb, Jan Faktor, Matthias Göritz (digital zugeschaltet), Volha Hapeyeva, Jan Koneffke, Olga Radetzkaja, Antje Rávik Strubel und Cristina Vezzaro. Für Kinder und Jugendliche lesen Frauke Angel, Mars-Leo Frei, Sven Gerhardt, Lorenz Langenegger, Anna Lott, Sabine Ludwig, Martin Muser und Nina Weger. Melanie Garanin liest im Stadtmuseum aus dem von ihr gezeichnten Comic „Völlig meschugge?!“. Bilderbuch-Lesewiese, Druckwerkstatt und Comic-Workshop runden das Familienprogramm ab.
Was es bedeutet, dass Deutschland „kriegstüchtig“ werden müsse, diskutieren Yasmine M'Barek, Claudia Major und Jana Puglierin (angefragt). Ines Geipel und Ursula Weidenfeld beschäftigen sich mit der Debatte über Ost und West und einem Land, das offenbar noch immer ungleich vereint ist. Beim aktuellen Podium „Freiheit in Gefahr?“ fragen Ulf Buermeyer, Albrecht von Lucke, Mithu Sanyal und Renate Schmidt im Gespräch mit Korbinian Frenzel, ob wir uns noch darauf verständigen können, was wir mit „Freiheit“ meinen. Laura von Daniels (angefragt) und Rachel Tausendfreund beleuchten die Herausforderungen der Demokratie in den USA. Lizzie Doron, Najwa Juma und Meron Mendel wagen mit Cornelia Zetzsche einen jüdisch-palästinensischen Dialog. Nana Brink und Friederike Brinkmann sprechen mit Vertreterinnen der Generation Z darüber, was sie bewegt. Die traditionelle Sonntagsmatinee trägt den Titel „Was kann Diplomatie bewirken?“. Nana Brink befragt Tobias Bunde, Marie-Janine Calic, Lucy Fricke und Walter J. Lindner zur Kunst des Verhandelns.
Die Bereitschaft zum Dialog und zur Auseinandersetzung mit anderen Meinungen zieht sich als roter Faden durch das Poetinnenfest-Programm: Lena Gorelik, Kathrin Röggla und Sasha Marianna Salzmann stellen das Buch „Trotzdem sprechen“ vor, Meron Mendel und Saba-Nur Cheema praktizieren ihr „Muslimisch-jüdisches Abendbrot. Das Miteinander in Zeiten der Polarisierung“ und Korbinian Frenzel und Julia Reuschenbach widmen sich in „Defekte Debatten“ der Frage, warum wir als Gesellschaft besser streiten müssen. Stefanie Jaksch denkt in „Über das Helle“ darüber nach, ob unsere Gegenwart dazu angetan ist, sich der Aufmerksamkeitsökonomie zu unterwerfen und unseren Blick auf das Helle, auf Zuversicht und Optimismus zu verschließen.
In zwei Veranstaltungen werden junge Stimmen der Literatur von den Autorinnen Shida Bazyar, Mithu Sanyal und Sasha Marianna Salzmann vorgestellt: Sie sind „Komplizinnen“ von Anahit Bagradjans, Salvatore Calanduccia, Fatima Khan, Kenan Kokić und Miedya Mahmod. Wie können Humor und Irritation zur Machtkritik in Krisenzeiten eingesetzt werden, fragt das performative Erzähltheater „Stellt euch mal vor …“ mit Texten von Sharon Dodua Otoo. Seit 2018 kooperiert das Erlanger Poetinnenfest mit dem Projekt „Weiter Schreiben“. In diesem Jahr liegt der Fokus auf Afghanistan und Sylvia Geist, Mariam Meetra und Mithu Sanyal sprechen mit Maha El Hissy. Syrische Autorinnen performen in „Dreiklang: Körper, Protest, Lust“ poetische Texte auf Deutsch, Englisch und Arabisch. Mehr als 30 Jahre hat Hajo Steinert das Erlanger Poetinnenfest und den deutschen Literaturbetrieb mitgestaltet und geprägt. Mit Maike Albath blickt er zurück – und nach vorne. Jo Lendle und Jan Koneffke lesen in Seniorinneneinrichtungen und Rolf-Bernhard Essig und Franz Tröger präsentieren im Stadtmuseum vergnügliche Geschichten und Erklärungen zu jiddisch-hebräischen Wörtern und Redensarten.
Der Open Air Poetry Slam präsentiert einige der besten Literatur-Performerinnen. In Zusammenarbeit mit den Lamm-Lichtspielen wird eine Reihe von Literaturverfilmungen gezeigt. Bibliophile Kostbarkeiten bietet die Ausstellung „Druck & Buch“, im Stadtmuseum läuft seit dem Internationalen Comic-Salon „Die Katze des Rabbiners. Joann Sfar – Zeichnen und Leben“ und im Aktions- und Schauraum des Comicmuseum Erlangen e. V. setzen Comic-Zeichnerinnen mit „Wie geht es dir? Zeichnerinnen gegen Antisemitismus, Hass und Rassismus“ ein dialogisches Statement. Dorit Chrysler wird im Schlossgarten den Soundtrack zum Festival liefern.
Die Moderatorinnen des 44. Erlanger Poetinnenfests sind Maike Albath, Nana Brink, Maha El Hissy, Korbinian Frenzel, Judith Heitkamp, Anne-Dore Krohn, Dirk Kruse, Ludwig Lohmann, Adrian La Salvia, Beate Tröger und Cornelia Zetzsche.
Die Stadt- und Kreissparkasse Erlangen Höchstadt Herzogenaurach ist im Jahr 2024 zum sechsten Mal Hauptsponsor des Erlanger Poetinnenfestes. Als marktführender Finanzdienstleister und wirtschaftlicher Impulsgeber nimmt sie in der Region eine wichtige Rolle ein. Als regionales Kreditinstitut trägt sie seit fast 200 Jahren auf vielfältige Weise Verantwortung für die Menschen, die in der Region leben. Die im Wettbewerb erwirtschafteten Erträge bilden die Grundlage für ihr gesellschaftliches Engagement. Dem Gemeinwohl verpflichtet, engagiert sie sich für das Erlanger Poetinnenfest, um kulturelle Angebote und den gesellschaftlichen Diskurs in der Region zu bereichern.
Medienpartner des 44. Erlanger Poetinnenfests: Erlanger Nachrichten und Bayern 2. Das 44. Erlanger Poetinnenfest wird aus Mitteln der Literaturförderung des Bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst unterstützt.