Mutter & Tochter – Anita und Katja Tschirwitz
Jean Paul Art Space Bayreuth: Ausstellung „Mutter & Tochter – Anita und Katja Tschirwitz“.
Kopierkunst, Zeichnung, Malerei – Fotografie und Collage
16.08.-17.09.2025
Jean Paul Art Space Bayreuth Vernissage: Samstag, 16.08.2025, 17 Uhr
Öffnungszeiten: Samstag und Sonntag 12 bis 18 Uhr
Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm. Und wer einmal in Bayreuth war, kommt ganz bestimmt wieder. Anita Tschirwitz, 2016 mit dem PEMA-Kunstpreis des Kunstvereins Bayreuth ausgezeichnet, kehrt nun zusammen mit ihrer Tochter in die Stadt zurück.
Während die Mutter verschiedenste künstlerische Techniken erprobte, hat sich Katja Tschirwitz auf Papiercollage und Fotografie spezialisiert. Auch sie hatte 2023 bereits ein künstlerisches Gastspiel in Bayreuth: im Jean Paul Art Space.
Mutter und Tochter, beide aus dem Würzburger Raum, treten hier nun als gegensätzliches, sich ergänzendes Künstlerduo auf. Anita Tschirwitz’ musische Vielseitigkeit zwischen Kunst, Musik und Lyrik spiegelt sich in ihrem bildnerischen Schaffen, das sich über drei Jahrzehnte entwickelte und bis nach Berlin und Frankreich reiste: Malerei, Zeichnung, Foto- und Scanografie, Collage, Aquarell, Performance und Objekt. Mitunter minimalistisch, ist ihre Kunst immer experimentierfreudig und originell – etwa dann, wenn eine Packung Spaghetti auf dem Kopierer landet, pralle Tomaten mit Asien flirten oder auf dem braunen Lochpapier aus Bananenkartons grafische Welten entstehen.
Von der Mutter erbte Katja Tschirwitz eine digitale Spiegelreflexkamera, Initialzündung für eine nicht abreißende Serie fotografischer Arbeiten: Eine Metallfeder wird zum Fetischobjekt, eine zerbrochene Puppe lässt ein Drama erahnen und das Fahrrad im Garten wechselt in Nahaufnahme den Seinszustand. Mehrteilige Fotoensembles nehmen Industrie- und Alltagsgebäude in den Fokus, deren verborgene Spektakularität in verschiedenen Teilansichten sichtbar wird. Die angewandte Doppelfotografie – erst Spiegelreflexkamera, dann Handy – haucht den modernen Werken eine dezente Nostalgie ein, indem sie die harten Konturen der Objekte weichzeichnet. Mit dem Erbe der Surrealisten und Dadaisten im Gepäck, setzen sich Katja Tschirwitz’ Papiercollagen häufig aus Architektur- und Körperteilen vor grandiosen Landschaften zusammen – alles gewonnen aus archiviertem Bildmaterial und selbst Fotografiertem. Vergangenheit und Heute verschmelzen zu einer poetischen Anderswelt, die Ironie und Makabres integriert.