Genf 2005 Jordan | DVD Tristan und Isolde Richard Wagner Jordan

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DVD Tristan und Isolde Genf 2005



Richard Wagner (1813-1883)

Tristan und Isolde

Genf 2005

Gesamtaufnahme aus dem 
Grand Théâtre de Genéve 2005


Bel Air Classiques 2 DVDs

Spieldauer: 274 Min.

Sound: stereo/DSS 5.1
Bild: WS (NTSC)
Untertitel: Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch

Dirigent: Armin Jordan
Orchestre de la Suisse Romande
Regie: Oliver Py
Kostüme: Pierre Andre Weitz
Chor: Ching-Lien Wu

Besetzung:

Tristan - Clifton Forbis
König Marke - Alfred Reiter
Isolde - Jeanne-Michéle Charbonnet
Kurwenal - Albert Dohmen
Brangäne - Mihoko Fujimura
Melot - Philippe Duminy
Ein junger Seemann/ein Hirt - David Sotgiu
Ein Steuermann - Nicolas Carré

Inhalt:

Disk 1 von 2

1  Before the performance
2  Einleitung (1. Akt)
3  Westwärts schweift der Blick
4  Frisch weht der Wind der Heimat zu
5  Weh, ach wehe! Dies zu dulden!
6  Auf! Auf! Ihr Frauen
7  Herr Tristan trete nah!
8  (Layer break)
9  Tristan
10 Before the performance
11 Einleitung (2. Akt)
12 Hörst du sie noch? 13 Isolde Geliebter!
14 O sink hernieder Nacht der Liebe
15 Einsam wachend in der Nacht
16 Lausch, Geliebter
17 Doch unsere Liebe, heißt sie nicht Tristan und Isolde
18 So stürben wir, um ungetrennt
19 Rette dich, Tristan!
20 Tatest du's wirklich?
21 O König, das kann ich dir nicht sagen

Disk 2 von 2

1  Before the performance
2  Einleitung (3. Akt)
3  Kurwenal! He!
4  Wie kam ich her?
5  Noch losch das LIcht nicht aus
6  Noch ist kein Schiff zu sehen
7  Bist du nun tot?
8  Oh diese Sonne
9  Ha! Ich bin's, ich bin's, süßester Freund!
10 Kurwenal! Hör! Ein zweites Schiff
11 Mild und leise

12 Olivier Py, Tristian et Isolde

1. Kritik: Stereoplay 08/06:
"Jeanne-Michele Charbonnet (Isolde) zeigt sich als Bühnentier, sieht blendend aus und ist darstellerisch exzellent. Wahrhaft anrührend und königlich in der Erscheinung: Alfred Reiter als Marke. Großartig sind die zügigen Tempi des leidenschaftlich-analytischen Armin Jordan. Dies ist der 'Tristan' auf DVD, auf den man lange gewartet hat."

2.Kritik: Kritik von Miquel Cabruja, 26.07.2006
Eine Reise durch die Elemente, eine Fahrt übers nächtliche Meer, in dem gleißende Neonröhren wie einsame Bojen treiben. Als Sinfonie aus Licht und Schatten inszenierte Olivier Py den Tristan 2005 am Grand-Théâtre de Genève. Für die schönste Musik der Welt, dem ‚langsam wirkenden Gift’ des Tristan, wie Py selbst eingesteht, setzte der Regisseur den gesamten den technischen Apparat der Genfer Oper in Bewegung. Die Reise als Symbol des Nichtankommens bannte Py in Zeitlupenbilder.
Solides, handwerkliches Theater ohne Regiemätzchen, das ist Pys Markenzeichen. Sein Tristan ist eine Liebesgeschichte wie eine Naturgewalt, die unaufhaltsam in den Tod führt. Dabei verbleibt Py eng an Wagners Text und findet dennoch unabhängige Bilder: das Liebesgemach, in dem Isolde leuchtet wie die Sonne, das blutgetränke Lager Tristans, das mit dem ganzen Bühneraum langsam ins Meer zu treiben scheint. Alles in dieser Inszenierung ist ein Bild der Sehnsucht, alles verzehrt und brennt zusammen mit den Hauptpersonen vor Verlangen. – wahrlich, die beeindruckendste Tristan-Inszenierung seit langen Jahren!
Reflektion von Kunst
Die Videoregie Andy Sommers wird diesem hohen Maßstab gerecht und entwickelt ganz unabhängige Ansichten, in denen Gesten zu bedeutungsvollen Standbildern gefrieren. Wie unsicher schwankend tastet die Kamera in den Gesichtern der Sänger nach Regungen. Mal ist der Zuschauer mitten im Geschehen, mal allein mit der Musik. Sommer verfremdet und nutzt Effekte der Videoästhetik. Damit lässt er den Rahmen dessen, was gängige Opernabfilmungen ausmacht, weit hinter sich. Sommers Blick ähnelt der Subjektivität des Zuschauers und ist in sich bereits wieder eine Inszenierung: künstlerische Reflektion von Kunst.
Und wie klingt dieser Tristan? Armin Jordans, der schon vor 30 Jahren der Dirigent des Parsifal für den Syberberg-Film war und nicht nur am Pult agierte, sondern auch zur Stimme Wolfgang Schönes den Amfortas mimte, erweist sich einmal mehr als fortschrittlicher und unabhängiger Wagner-Dirigent. Seine zügigen Tempi sind zielsicher, ausgewogen und nehmen Wagners Aussagen ernst, der sich zu Lebzeiten schon beschwerte, man würde seine Opern durch schleppende Tempi zu Tode dirigieren. Analytische Leidenschaft und Gespür für das richtige Maß zusammen mit einem guten Einfühlungsvermögen für die Möglichkeiten seiner Sänger kommen dazu.
Als Isolde ist Jeanne-Michèle Charbonnet ein wirkliches Bühnentier. Lange hat man außer Waltraud Meyer keine so gut aussehende Isolde mehr gesehen. Leider passt ihr matronenhafter Ton nicht ganz zu ihrer Wirkung. Dafür wird sie ihrer Rolle dramatisch gerecht, auch wenn stellenweise eine breitere Palette an Ausdrucksmöglichkeiten wünschenswert wäre. Clifton Forbis ist ein engagierter Tristan, der sich im Laufe des Abends steigert und anfängliche Zweifel an seiner Kondition ausräumt. Er singt den Tristan mit baritonal gefärbtem Tenor und einer durchaus reflektierten Interpretation. Höhepunkt des Sängerensembles ist jedoch die Brangäne Mihoko Fujimuras: Die Japanerin singt differenziert und mit großer Gesangskultur. Darüber hinaus verfügt sie über eine erstaunlich gute Diktion, der nur die vernuschelten Konsonanten etwas von der Wirkung nehmen. Nach dem monumental-statischen New Yorker Tristan von 2001 und Konwitschnys Regietheater-Produktion aus München mit Kreuzfahrtschiff (1998) ist dieser tiefsinnige Tristan, DAS Dokument auf DVD, auf das man lange gewartet hat.

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