Herbert Warmuth

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Farbige Interventionen an Museumsfenstern im MiK: Kurzführung mit dem Künstler am 13. Februar 2025 um 18 Uhr.

Herbert Warmuth hat fünf Rundbogenfenstern frische Farbe und neue Blickwinkel verpasst

Ausgangspunkt sind jeweils die minimalistische Farbgebung einzelner Medikamentenverpackungen
Kurzführung mit dem Künstler am 13. Februar 2025 um 18 Uhr

Eintritt: 7 € • 5 € ermäßigt • inklusive Getränk

Seit geraumer Zeit fesseln die sonst eher unscheinbaren weißen Laibungen der Rundbogenfenster im Erdgeschoss des Museum im Kulturspeicher (MiK) in Würzburg die Aufmerksamkeit der Besuchenden durch überraschende farbige Fassungen. Ein breiter orangefarbener Streifen, einmal rundherum geführt, eine tiefblau eingefärbte Grundfläche oder die schwarz getünchte Bogenwölbung in einem anderen Fenster - damit lenkt der Künstler Herbert Warmuth den Blick auf die Durchblicke nach außen und sorgt für eine überraschend veränderte Raumwahrnehmung. Manchmal erst beim zweiten Hinsehen fällt auf, dass die Farbgestaltung nicht zufällig gewählt ist.

Ausgangspunkt der Einfärbungen sind stets leere Medikamentenschachteln, die in fünf der Fenster zur Mainseite des Kulturspeichers hineingeklebt sind und deren Farbgestaltung in den Laibungen fortgeführt wird. Durch die Platzierung zwischen zwei Glasscheiben wirken die Installationen wie in einer Vitrine präsentiert; zugleich öffnet sich aber auch die Sicht nach außen – so tritt die Farbgestaltung in einen Dialog mit der Welt außerhalb des Museums.

Witzig und irritierend zugleich wirkt die Zweckentfremdung der Schächtelchen, die von oftmals alltäglichen Behältnissen für Heilmittel zu Ausgangspunkten einer subtilen Form von Wandmalerei werden. Herbert Warmuth lenkt auf diese Weise die Wahrnehmung auf die oftmals minimalistische Farbgestaltung dieser Produkte. Gleichzeitig lässt die Arbeit aber auch Weltbezüge zu und erinnert uns an unseren stets gefährdeten, der Medizin bedürfenden menschlichen Körper. Manche Betrachter*innen mögen die Medikamente, nach denen die einzelnen Werke benannt sind, kennen, vielleicht wurden sie auch selbst schon einmal eingenommen – wie beispielweise das Schmerzmittel Valoron oder die Antibabypille TriNovum.

Kurzführung am 13.2. im MiK

Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Kunstaperitif zum Feierabend“ können Interessierte am Donnerstag, 13. Februar 2025 um 18 Uhr die aktuellen Interventionen in den MiK-Fenstern gemeinsam mit Herbert Warmuth entdecken. Nach einer 20-minütigen Kurzführung besteht bei einem Stehempfang mit Getränk die Gelegenheit, sich über das Gesehene und Gehörte auszutauschen. Dabei stellt Herbert Warmuth seine Werke höchstselbst vor und spricht über die Möglichkeiten und Grenzen der Malerei. Die Teilnahme am 13.2. kostet 7 € - 5 € ermäßigt, beispielsweise für Mitglieder des Freundeskreis Kulturspeicher Würzburg e.V. – und beinhaltet ein Getränk. Die Veranstaltung wird freundlicherweise unterstützt von der Sektkellerei Höfer.

Der Künstler Herbert Warmuth wurde 1960 in Schweinfurt geboren. Seit seinem Studium an der Städelschule ist er als freischaffender Künstler in Frankfurt am Main tätig. Warmuth hat sich intensiv mit der Frage nach den Möglichkeiten und den Grenzen der Malerei befasst. Seine künstlerische Arbeit wurde in diesem Jahr mit dem ersten Horst Haas- und Irene Haas-Scheuermann-Preis der Frankfurter Heussenstamm-Stiftung gewürdigt. In diesem Zusammenhang hat der Künstler in einigen ausgewählten Museen Interventionen mit Medikamentenpackungen realisiert, so neben dem MiK auch im Museum Goch und im Museum Wiesbaden.

Anlässlich der Ausstellung von Herbert Warmuth als Preisträger in der Heussenstamm Stiftung Frankfurt erschien eine Publikation, in der diese kreativen Eingriffe zu sehen sein werden. Diese ist im Museumsshop während der Öffnungszeiten des MiK zum Preis von 20 € erhältlich.

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