Tertiärwald

Ruth Ebensfeld

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Der Tertiärwald

Der Tertiärwald

Die "Tertiärwald"-Abteilung stellt eine Gehölzsammlung (Arboretum) besonderer Art dar: Auf der dafür zur Verfügung stehenden Fläche von ca. 1,7 Hektar sind nur solche Bäume und Sträucher vorgesehen und z.T. bereits seit 1978 gepflanzt, die mit gleichen oder naheverwandten Arten schon vor 10-12 Millionen Jahren - also im Tertiär (Obermiozän/Unterpliozän) - in den Wäldern Mitteleuropas vertreten waren. Als Beweis dafür dienen Fossilien, wie z. B. vom Rotahorn (Acer rubrum).

Der Rotahorn wuchs bereits in der Braunkohlezeit des Tertiärs - also vor 10-12 Millionen Jahren - auch hier in Mitteleuropa, wie fossile Reste z.B. aus der Braunkohlengrube Frechen bei Köln belegen: In der Abbildung ist rechts ein fossiles Blatt ("versteinerter" Blattabdruck) zu sehen, links im Bild ein heutiges, rezentes Blatt.

Entsprechend dem heutigen natürlichen Verbreitungsgebiet der fossil für Mitteleuropa belegten Sippen ist die ca. 1,5 Hektar große 'Tertiärwald'-Abteilung in Teilflächen untergliedert:
1) Ostasien
2) Nordamerika
3) Ostasien und Nordamerika
4) Südeuropa/Westasien, Nordamerika und/oder Ostasien:
  a) Westasien (Nordiran)
  b) Westasien und Ostasien
  c) Südeuropa/Westasien, Nordafrika,
5) Südeuropa/Westasien, Ostasien, Nordamerika und Mitteleuropa


Der Rotahorn (Acer rubrum L.) ist einer der ersten Bäume, die sich im Herbst verfärben.


Mit den epochalen Klimaänderungen ist der Rotahorn - wie viele andere Arten auch - in Mitteleuropa längst ausgestorben und kommt heutzutage von Natur aus nur noch im östlichen Nordamerika vor. Diese mittelgroße Baumart ist aber seit 1656 in Kultur genommen worden und wird in verschiedenen Kultursorten gern angepflanzt.

Ruth Ebensfeld

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