Kirchen in Würzburg

Dom St. Kilian in Würzburg

Ruth Ebensfeld

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Dom St. Kilian

Dom St. Kilian

Der St. Kiliansdom ist eine römisch-katholische Kirche in der Altstadt Würzburgs, die dem Heiligen Kilian geweiht ist. Der Dom ist die Bischofskirche des Bistums Würzburg. Mit seiner Doppelturmfassade und einer Gesamtlänge von 105 Metern ist er das viertgrößte romanische Kirchengebäude Deutschlands und ein Hauptwerk deutscher Baukunst zur Zeit der salischen Kaiser.

Die Geschichte des Doms beginnt mit der Gründung des Bistums Würzburgs im Jahr 742 durch den angelsächsischen Benediktinermönch Bonifatius. Von Bischof Berowelf wurde 787/88 an der Stelle des heutigen Neumünsters der „neue“ Dom zu Würzburg auf den Titel „Christus Salvator“ geweiht. Dieser erste Dombau zählt zu den größten Kirchenbauten der Epoche und wird mit dem Kölner Dom verglichen. Leider wurde der Dom anschließend durch verschiedene Ereignisse, wie Blitzeinschläge und Brände, beschädigt. Im Jahre 1040 wurde unter Bischof Bruno mit dem Neubau des Doms begonnen, bei dem ältere Bauteile wieder verwendet wurden. Dabei umfassten die Planungen den Ausbau eines von einem Turmpaar flankierten Chores, einen Umbau des Querhauses sowie der Neubau eines größeren Langhauses mit einer Doppelturmfront im Westen. Während der Bauarbeiten verstarb Bischof Bruno leider in Folge eines Unfalls, worauf er in der Gruft des von ihm begonnenen Kiliansdoms beigesetzt wurde. Die Bauarbeiten wurden unter Brunos Nachfolger Adalbero fortgesetzt und schließlich 1075 abgeschlossen. Wegen seiner Außenmaße und der hohen baukünstlerischen Qualität zählt der neue Bau zu den eindrucksvollsten Monumenten der Salier-Zeit. Von der Ausstattung des Bruno-Adalbero-Doms sind aufgrund von vielen Umgestaltungen nur das Bruchstück einer Raumausmalung in der Krypta und zwei von ehemals vier Löwenköpfen, die an den Portalen der Kathedrale angebracht waren, erhalten geblieben. Ein einschneidendes Datum für den Dom war der 16. März 1945, an dem aufgrund des zweiten Weltkrieges Fliegerbomben das prächtige Gotteshaus in Schutt und Asche legen. Nur Vierung, Querschiff und der Chorraum können sich halten. 1956 wird aus statischen Gründen zusätzlich die südliche Hochschiffwand abgetragen. Bis 1960 werden die erhaltenen Kunstwerke geborgen, die Bausubstanz gesichert und die Außenmauern wiederhergestellt. Der Wiederaufbau des Doms nach dem zweiten Weltkrieg dauerte bis 1967. Die jüngsten Renovierungsarbeiten fanden 2006 ihren Abschluss und damit rechtzeitig vor dem 40-jährigen Jubiläum der Altarweihe im darauffolgenden Jahr. Im Zuge der Renovierung und Sanierung erhielt der Dom einen neuen, hellen Außenanstrich. Der Dom hat heute 20 Glocken mit einem Gesamtgewicht von 26 Tonnen.  Sie bilden eines der größten Kirchengeläute Deutschlands.

Die ganze Geschichte des Doms erfahren Sie bei Führungen durch den Dom.

Außerdem befindet sich am Querhaus des Doms angebaut die Schönbornkapelle. Sie ist eine bedeutende Schöpfung Balthasar Neumanns. Die Schönbornkapelle diente als Grablege für die Fürstbischöfe aus dem Hause Schönborn. Die Fresken stammen vom Hofmaler Rudolf Byß. Südlich befinden sich ein gotischer Kreuzgang und eine Sepultur mit modernen Glasfenstern von G. Meistermann.

Auch einen Besuch wert ist das Museum am Dom, das auf 1.800 m² etwa 300 Kunstwerke präsentiert. Die grundlegend neue Konzeption des Museums stellt „alte“ und „neue“ Kunst gegenüber. So treffen z. B. Werke von Tilman Riemenschneider und Johann Peter Wagner auf Arbeiten von Ernst Barlach, Käthe Kollwitz und Joseph Beuys, aber auch Wolfgang Mattheuer und Werner Tübke.

Ruth Ebensfeld

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