Festspiele Europäische Wochen

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68. Festspiele Europäische Wochen Passau 2020: Beethoven, Europa und Lasershow. Von Freitag, 19. Juni bis Sonntag, 26. Juli 2020.

"Höhepunkte und Brennpunkte" / ; Präludium "Beethoven bewegt" am 11. Juni 

Der Vorverkauf für die 68. Festspiele Europäische Wochen Passau beginnt am Donnerstag, 5. März 2020. Das Programm umfasst 50 Veranstaltungen an 40 Spielorten und bietet hochkarätige Klassik, klangvolle Namen, unterhaltsame Sommer-Spezialitäten und europäische Fragestellungen. Es gliedert sich in „Höhepunkte“ und „Brennpunkte“. Auch im Jahr 2020 veranstalten die Europäischen Wochen Passau Konzerte und Kulturangebote in Südböhmen und Oberösterreich. Tickets für alle kostenpflichtigen Veranstaltungen sind erhältlich unter www.ew-passau.de oder an Vorverkaufsstellen mit reservix-Anschluss. 

Höhepunkte

Hochkarätige Solisten, Ensembles und Orchester gastieren in Kirchen, Schlössern, Klöstern und anderen atmosphärisch reizvollen Spielorten in Passau und der Region. Der Dom wird zur Projektionsfläche für das Lasershowprojekt „Genesis2020“ (11.7.), Gastspiele des Concertgebouw Kammerorchesters (2.7.) und der Bamberger Symphoniker (16.7.) stehen ebenso auf dem Programm wie ein Abend mit Anna Prohaska (23.7.), die Purcell-Werke präsentiert, ein Konzert der Akademie für Alte Musik mit dem Bratschisten Antoine Tamestit (25.7.) oder ein Rezital mit Midori (12.7.). 

Michael Lerchenberg, Conny Glogger und Gerd Anthoff präsentieren „Opern auf Bayrisch“ (20.6.), Corinna Harfouch gestaltet einen Hölderlin-Beethoven-Abend (22.7.) und sucht nach Gemeinsamkeiten der beiden Jubilare (250. Geburtstag). Der Klezmer-Altmeister Giora Feidmann gastiert mit einem Beatles-Programm für ein Open-Air-Konzert im Innenhof von Schloss Ortenburg (24.7.). Für das Open-Air-Konzert mit „Ulrich Tukur und den Rhythmus Boys“ auf der Veste Oberhaus (1.7.) sind heute bereits nur noch Schönwetterkarten verfügbar (erhältlich an der Abendkasse, Reservierungen in der Kartenzentrale möglich). 

Einige Veranstaltungen verlassen den Konzertsaal, gehen in den öffentlichen Raum und sind kostenfrei, so etwa „Klassik goes Kneipe“ (11.7.), der Dämmerschoppen „Drent & Herent“ (4.7.) im Pocking im Stadtpark mit Volksmusik aus den drei Ländern der Region sowie das musikalische Schlossfest am 25.7. in Ortenburg. 

Brennpunkte

Zahlreiche Künstlerinnen und Künstler greifen Themen auf, die Europa umtreiben. Leitmotive für die Brennpunkte sind in diesem Jahr „Schöpfung bewahren“ und „Blick nach Polen“. 

„Schöpfung bewahren“

Künstlerinnen und Künstler reflektieren Umweltschutzthemen und Fragen des Klimawandels. Die britische Theatercompany „Mechanimal“ zeigt ihr Performancetheater „Vigil“ (21.6.), das innerhalb des Stücks 26.000 Arten benennt, die akut vom Aussterben bedroht sind – oder bereits für immer verschwunden sind, beim „Theater im Grünen“ auf Gut Aichet/Thyrau. Die Fotografin Barbara Dombrowski bringt mit ihrer Ausstellung „Tropic Ice“ Kunst zum Kimawandel in den öffentlichen Raum: Auf 40 groß- und mittelformatigen Tafeln sind Porträts von Menschen zu sehen, die indigenen Völkern zugehören, die vom Klimawandel betroffen sind (z.B. Inuit in Grönland, indigene Völker am Amazons).

Die Bilder sind an öffentlichen Stellen wie an der Innpromenade, im Kulturmodell Bräugasse, im Einkaufszentrum „Stadtgalerie“ sowie in ausgewählten Schaufenstern von Einzelhändlern in der Innenstadt zu sehen (Dauer 24.6. – 26.7.). Eine Lasershow mit dem Titel „Genesis2020“ (11.7.) erzählt die Geschichte der Schöpfung vom Anbeginn bis heute mit Projektionen auf die Domfassade und Laserstrahlen über den Köpfen der Besucherinnen und Besucher (Gestaltung: Hubert Huber). Zum 50-jährigen Jubiläum des Nationalparks Bayerischer Wald nehmen die Leiter des bayerischen und des böhmischen Nationalparks die EW-Gäste zu einem Spaziergang mit Erläuterungen zur Natur beim Traumtag Böhmen ein (11.07.). 

„Blick nach Polen“

Drei Veranstaltungen richten den „Blick nach Polen“: Der polnische Regisseur Przemyslaw Wojcieszek präsentiert das Theaterstück „Svetlana“ (10.7.) , das von einem Künstler handelt, der bei der PiS-Regierung in Ungnade gefallen ist und sich nun als Uber-Fahrer im Berliner Exil durchschlägt. Die Autorin Emilia Smechowski liest aus ihrem Buch „Rückkehr nach Polen“ (26.6.), ein Psychogramm der heutigen polnischen Gesellschaft und der Gräben, die in ihr verlaufen (zweite Hälfte: Klaviermusik von Frédéric Chopin). Der polnische Historiker Pawel Machcewicz hält 75 Jahre nach Ende des II. Weltkriegs den Abschlussvortrag (26.7.): Der Historiker war Gründungsdirektor des Museums des II. Weltkriegs in Polen, wurde aber wenige Tage nach Eröffnung des Museums von der PiS-Regierung seines Amtes enthoben. 

Turner-Preisträgerin Tai Shani

Die Festrede zur Eröffnung hält im Jahr des Brexit die britische Künstlerin Tai Shani, aktuelle Turner-Preisträgerin, die sich die renommierte Auszeichnung mit drei anderen Künstlern geteilt hat, um ein Zeichen gegen Separatismus und für Gemeinschaft zu setzen. 

Beethoven

Viele Konzertprogramme im Bereich der „Höhepunkte“ würdigen das Werk Ludwig van Beethovens. So stehen neben zwei Symphonien (6 & 8) seine C-Dur-Messe auf dem Programm, genauso wie zahlreiche kammermusikalische Preziosen, von Klaviertrios über seine schottischen Lieder bis hin zu Violinsonaten. 

Historische Rekonstruktion

Nach dem großen Erfolg der Rekonstruktion von Beethovens erster Wiener Akademie bei den Festspielen 2019 gibt es auch heuer eine historische Rekonstruktion im Programm: Joseph Haydns Oratorium “Die Schöpfung” (passend zum Leitmotiv “Schöpfung bewahren”) wird beim Abschlusskonzert (26.7.) in einer historischen Aufstellung aufgeführt, die von Haydns letztem öffentlichen Auftritt am 27. März 1807 inspiriert ist – mit dem Chor VOR dem Orchester. 

Kooperation Universität Passau

Die Festspiele kooperieren im Jahr 2020 umfangreich mit der Universität Passau. So hält der Ehrenpräsident des Club of Rome, Prof. Dr. Ernst Ulrich von Weizsäcker, einen Vortrag mit dem Titel „Warum es einer Aufklärung 2.0 bedarf“ (22.6.). Beim „Science Slam – sieben Minuten für Nachhaltigkeit“ (15.7.) präsentieren Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universität Nachhaltigkeitsforschung aus Passau. Gemeinsam mit der Universität loben die Festspiele auch einen Nachhaltigkeitspreis für studentische Arbeiten aus. Der Universitätschor führt auf Einladung der Europäischen Wochen Beethovens C-Dur-Messe auf, wofür die Tschechische Kammerphilharmonie Prag anreist (19.7.). 

Jugend bei den EW

Schülerinnen und Schüler der Musikschulen aus der Region erhalten die Möglichkeit, mit den Musikern des Concertgebouw Orchesters in Amsterdam zu proben und beim Gastspiel des Kammerorchesters (1.7.) in Niederalteich mit auf dem Podium zu sitzen. Preisträger von „Jugend musiziert“ aus dem Landkreis und der Stadt Passau treten bei einer Matinee (5.7.) bei den Festspielen auf. 

Schirmherren

Die 68. Festspiele Europäische Wochen Passau stehen unter der Schirmherrschaft von Dr. Markus Söder, Ministerpräsident des Freistaates Bayern, Mag. Thomas Stelzer, Landeshauptmann des Landes Oberösterreich und Ivana Stráská, Bezirkshauptfrau des Bezirks Südböhmen. 

DIE HIGHLIGHTS IN PASSAU

Präludium „Beethoven bewegt“ mit Tanja Tetzlaff, Martin Klett und Thomas Reif (11. Juni, 19.30 Uhr)

Eröffnungskonzert: „Zum 250. Geburtstag Beethovens“ (19. Juni, 20.00 Uhr) > Opern auf Bayrisch (20. Juni, 20.30 Uhr)
Aufklärung 2.0 (22. Juni 13.00 Uhr & 18.00 Uhr)

Chopin + Literatur (26. Juni, 19.30 Uhr)

Musikalische Vergnügen Trio d’Iroise (28. Juni, 15.00 Uhr)

Ulrich Tukur und die Rhythmus Boys (1. Juli, 19.30 Uhr)

Bei Sonnenuntergang: Liederzauber (3. Juli, 21.11 Uhr)Preisträgerkonzert „Jugend musiziert bei den EW“ (5. Juli, 11.00 Uhr)

„Svetlana“ (10. Juli, 19.30 Uhr)

„Klassik goes Kneipe“ (11. Juli, ab 18.30 Uhr)

Lasershow „Genesis2020“ (11. Juli 23.00 Uhr)

Passauer Tetralog (12. Juli, 12.00 Uhr)

„Science Slam – Sieben Minuten für Nachhaltigkeit“ (15. Juli, 19.00 Uhr)

Bamberger Symphoniker im Dom (16. Juli, 19.30 Uhr)

„Auf seine Reinheit bauen“: Beethovens C-Dur-Messe (19. Juli, 17.00 Uhr)

Abschlussvortrag: „Der umkämpfte Krieg“ (26. Juli, 16.30 Uhr)

Abschlusskonzert: Joseph Haydn „Die Schöpfung“ (26. Juli, 19.00 Uhr) 

DIE FESTSPIELREGION

24 Veranstaltungen der Festspiele 2020 finden direkt in Passau statt. Die Festspielregion im Umland und im Dreiländereck Bayern-Böhmen-Oberösterreich beinhaltet die österreichischen Orte Engelhartszell, Reichersberg und Schärding, im Landkreis Passau Aldersbach, Bad Füssing, Fürstenzell, Obernzell, Ortenburg, Pocking, Tiefenbach, Thyrnau und Vilshofen an der Donau. Im Landkreis Deggendorf sind Osterhofen, Niederalteich und die Stadt Deggendorf wieder Festspielorte, im Landkreis Rottal-Inn Arnstorf/Mariakirchen und im Landkreis Freyung-Grafenau die Stadt Grafenau und Röhrnbach. Die Stadt Burghausen gehört ebenso wieder zu den Festspielorten. Durch das benachbarte Tschechien führt eine ganztägige Kulturausflug auf den Spuren des „Goldenen Steigs“ und zum 50-jährigen Bestehen des Nationalparks Bayerischer Wald. 

Die Termine der Veranstaltungen im Passauer Umland in alphabetischer Reihenfolge der Festspielorte:

Aigen-Schlägl/OÖ: „Der Obersteiger“ von Carl Zeller, 18. Juli, 20.00 Uhr (Veranstalter: NordwaldKammerspiele e.V., in Kooperation mit den EW)

Aldersbach: „Scharfe Zunge, weiche Lippen“ (20. Juni, 15.00 Uhr) > Bad Füssing: Wunderwerke aus Sand (3. Juli, 19.30 Uhr)

Kulturfahrt in den Böhmerwald: Traumtag Böhmen (11. Juli, 8.00 Uhr) > Burghausen: Romantische Begegnungen (8. Juli, 19.30 Uhr)

Burghausen: Heilige Nüchternheit (22. Juli, 19.30 Uhr)

Deggendorf: Beethoven’s Celtic Voice (17. Juli, 19.30 Uhr)

Engelhartszell/OÖ: Kennen Sie Telemann? Festliche Pracht, barocker Glanz (5. Juli, 19.30 Uhr)

Fürstenzell: Glorious Revolution (23. Juli, 19.30 Uhr)

Grafenau: Monika Drasch – Auf der Böhmischen Grenz‘ (26. Juni, 19.30 Uhr)

Mariakirchen (Arnstorf): Vom Suchen und Finden (9. Juli, 19.30 Uhr)

Niederalteich: Concertgebouw Kammerorchester (2. Juli, 19.30 Uhr)

Obernzell: Glockenreine Stimmen aus Budapest (27. Juni, 15 Uhr)

Ortenburg: Giora Feidman spielt Beatles (24. Juli, 19.30 Uhr)

Ortenburg: Großes Musikfest im Schloss (25. Juli, 14.30 Uhr)

Osterhofen: Vier Jahreszeiten – gestern & heute (18. Juli, 19.30 Uhr)

Osterhofen: 11. Osterhofener Kocherlball (26. Juli, ab 6 Uhr)

Pocking: Drent und herent – Traditionelle Volksmusik aus drei Ländern (4. Juli, 17.00 Uhr)

Reichersberg/OÖ: Wagner in neuem Gewand – Juliane Banse singt die Wesendonck-Lieder  (27. Juni, 19.30 Uhr)

Röhrnbach: Wien um 1800 (12. Juli, 18.00 Uhr)

Schärding/OÖ: Ein Capriccio für Violine und Klavier (12. Juli, 15.00 Uhr)

Thyrnau: Theater im Grünen (21. Juni, 19.00 Uhr)

Thyrnau: Picknickkonzert mit VallesantaCorde (28. Juni, 19.30 Uhr)

Tiefenbach: Große Meilensteine des Streichquartetts (25. Juni, 19.30 Uhr)

Vilshofen: SLIXS – A cappella-Groove vom Feinsten (5. Juli, 19.00 Uhr) 

VORSTELLUNG DES PROGRAMMS

Der Festspielleiter Dr. Carsten Gerhard stellt das Programm der 68. Festspiele persönlich an zwei Terminen vor: am Mittwoch, den 13. Mai im Konzertsaal der Europäischen Wochen in Passau und am Donnerstag, den 14. Mai im Rathaus in Burghausen. Beginn ist jeweils um 19 Uhr. Die Präsentation dauert zirka 45 Minuten. Der Eintritt ist frei. 

Die Europäischen Wochen wurden 1952 von amerikanischen Offizieren zusammen mit der Stadt Passau ins Leben gerufen und setzten sich als Ziel die Interaktion europäischer Völker. Es galt, die Werte des kulturellen Erbes aufzuzeigen, zu betonen und dabei politische Barrieren zu überwinden. 

Heute sind die Festspiele Europäischen Wochen Passau e. V. - neben den Musikfestspielen Saar -, das einzige Festival in Europa, das in drei europäischen Staaten gastiert und dessen hochklassige Veranstaltungen in Kirchen, Klöstern, Burgen oder Schlössern sowie auf Plätzen unter freiem Himmel stattfinden. Die Festspiele Europäische Wochen Passau sind zudem das größte Kulturfestival in der Dreiländerregion Ostbayern, Böhmen und Oberösterreich und finden jährlich von Mitte/Ende Juni bis Ende Juli, an fünf bis sechs aufeinanderfolgenden statt. 

Träger der Festspiele ist der Verein „Festspiele Europäische Wochen Passau e.V.“, der 1960 gegründet wurde. Zweck des Vereins ist die Förderung von Kunst und Kultur. Der Satzungszweck wird verwirklicht insbesondere durch die Durchführung der Festspiele Europäische Wochen, in deren Rahmen repräsentative, der europäischen Verständigung dienende kulturelle Veranstaltungen stattfinden. 

Die Festspiele Europäische Wochen Passau sind seit 1999 Mitglied der Association Européenne des Festivals, einem Verband, dem rund 100 europäische Kulturfestivals angehören. 2007 wurden die Festspiele im Rahmen der Veranstaltungsreihe 365 Orte im Land der Ideen mit dem Prädikat „Ausgewählter Ort“ ausgezeichnet und von der Jury als „spartenreichstes Kulturfestival in Deutschland“ bezeichnet. 

Vorverkauf ab Donnerstag, 5. März 2020

Freitag, 19. Juni bis Sonntag, 26. Juli 2020

Mehr Informationen unter www.ew-passau.de

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