Geschichtliches im Oberallgäu
Geschichte über Fischen im Allgäu
Die historische und die touristische Geschichte der Gemeinde Fischen im Allgäu
Das historische Fischen im Allgäu...
...zählt zu einer der ältesten Ansiedlungen im oberen Illertal. Erste Zeugnisse für den Ort Fischen sind zwei Urkunden im Stiftsarchiv St. Gallen, die einen eindeutigen Nachweis des frühmittelalterlichen Ursprungs vorweisen.
Am 23. September 860 schenkte Willihere dem "monasterii sancti Galli" eine Hufe Land, und dies wurde vor Zeugen im Ort "Viskingun" urkundlich bestätigt.
Im weiteren ist in den Urkunden ersichtlich, ebenfalls durch Zeugen bestätigt, das im Jahre 905 oder 906 in "Fiskingan" bzw. "Fiskina", Folcherat an das Kloster St. Gallen eine Hufe zu Wikaranneswilare gegen eine zu Fischen getauscht hat.
Aus diesen belegten Vorgängen schließt man, das der Ort Fischen schon damals eine gewisse Bedeutung hatte, und schon viele Jahre vorher bestanden hat.
In den folgenden dreihundert Jahren findet der Ort Fischen kaum Erwähnung in der Geschichte. Erst unter der Herrschaft der Heimenhofen und der Montfort-Rothenfels ist Fischen in der Geschichte des Oberallgäus wieder präsent.
Aufschluss über das Leben der Menschen in Fischen von früher geben Protokollbücher der Rechtler ab dem 18. Jahrhundert, sowie in jüngerer Zeit die Gemeindebeschlussbücher und Steuerlisten.
Die touristische Geschichte Fischens
Fischen im Allgäu hat nicht nur eine historische Geschichte, sondern auch eine touristische.
Bereits Ende des 19. Jahrhunderts verbrachten Wanderer und Bergsteiger ihre Wochenenden in Fischen im Allgäu. Dann kamen im Winter die Skiläufer dazu und man gründete den Verkehrs- und Verschönerungsverein. Aufgabge dieses Verkehrs- und Verschönerungsvereins war es, den Ort Fischen den Wünschen und Bedürfnissen der Gäste anzupassen.
Es wurden Spazierwege gebaut, und in den überregionalen Tageszeitungen wurde Werbung für die Allgäuer Gastlichkeit geschaltet. In den folgenden Jahren entwarf man ein "Fremdenblatt" und einen "Fischinger Führer", mit aktuellen Informationen, Sehenswürdigkeiten und Ausflugszielen. Dank dieser Werbemaßnahmen kamen im Jahr 1898 107 Gäste nach Fischen im Allgäu.
Einen abrupten Einbruch der Gästezahlen brachte 1714 der Ausbruch des 1. Weltkrieges. Zehn Jahre später, 1924 nach Ende des Krieges und der Inflation, konnte man in Fischen die erste Wintersaison verzeichnen, und bereits im darauffolgenden Jahr 1925 wurde die bis dahin Höchstmarke von 2600 Gästen erreicht. In diesen Jahren betrug der Preis pro Übernachtung 1,- bis 1,50 Mark.
Weitere Bau- und Werbemaßnahmen ließen die Übernachtungszahlen extrem ansteigen. In den 30er-Jahren wurde Fischen zum "staatlich anerkannten Luftkurort", das Schwimmbad wurde eröffnet und man führte "Gästeehrungen" ein. Das alles trug dazu bei, dass man im Jahr 1934 bereits 109.821 Übernachtungen verzeichnen konnte.
Durch die Reiseorganisation "Kraft durch Freude" wurden die Übernachtungszahlen in den folgenden Kriegsjahren anfangs noch gesteigert. Dann aber machten sich die Auswirkungen des 2. Weltkrieges auch im Oberallgäu deutlich spürbar, die Zahlen der Übernachtungen sanken rapide. Der Verkehrs- und Verschönerungsverein musste zwangsaufgelöst werden, da zahlreiche Bürger zum Kriegsdienst eingezogen wurden, und der Fremdenverkehr ausblieb.
In den 50er-Jahren normalisierte sich der Fremdenverkehr wieder, und die Gäste kamen wieder nach Fischen. 1953 errichtete man in Fischen den ersten Skilift um den Trend zum Skilaufen zu fördern, und für die Abwechslung im Sommer baute man am Weidach einen Sportplatz. Diese Kosten und Mühen wurden im Jahr 1957/1958 mit einem Rekordergebnis von über 200.000 Übernachtungen belohnt.
Seit 1967 gibt es in Fischen zwei Kurbezirke. Zum Kurbezirk I gehören Fischen, Langenwang, Maderhalm und Berg. Die Ortsteile Weiler, Höldersberg, Jägersberg und Kreben gehören zum Kurbezirk II. Um den steigenden Besucherzahlen gerecht zu werden und attraktive Freizeitmöglichkeiten anbieten zu können, präparierte man im Winter 70/71 erstmals Langlaufloipen um Fischen und im Sommer 75 gab man den Auwaldsee zum Angeln frei.
Die Hörnerdörfer Fischen, Bolsterlang, Obermaiselstein, Balderschschwang und Ofterschwang schlossen sich in den 70er-Jahren zur Verwaltungsgemeinschaft Hörnergruppe zusammen.
Einen weiteren Meilenstein erreichte die Gemeinde 1989. Das Kurhaus Fiskina wurde fertiggestellt und bietet viel Raum für Feste und Veranstaltungen.
Anfang des neuen Jahrtausends einigte man sich in der "Verwaltungsgemeinschaft Hörnergruppe" auch auf eine Touristische Zusammenarbeit. Im Jahr 2005 wurde die Tourismus Hörnerdörfer GmbH gegründet, und seit 2011 gibt es ein gemeinsames Gastgeberverzeichnis.
Solche Maßnahmen sind unumgänglich, damit wir auch in Zukunft eine starke Tourismusregion bleiben und unseren Gästen weiterhin die typische, altbewährte Allgäuer Gastlichkeit, und den gewünschten Komfort bieten zu können.
Gästeservice Fischen im Allgäu
Am Anger 15
87538 Fischen im Allgäu
Tel.: 08326-36460
Fax: 08326-364656
e-mail: Information-Fischen(at)Oberallgaeu-Kleinwalsertal.Bayern-online.de
Geschichte Oberstaufen
Bewegte Zeiten – die Geschichte Oberstaufens
Bis auf die Kelten geht die Geschichte Oberstaufens zurück, das 868 erstmals schriftlich erwähnt wurde. Der Ort erlebt eine wechselvolle Geschichte mit Phasen von wirtschaftlichem Wohlstand, aber auch geprägt von Krieg und Krankheit.
Kelten, Römer und das Kloster St.Gallen – der Anfang des Ortes
Die Geschichte Oberstaufens beginnt sicher nicht erst mit seiner ersten Erwähnung. Die Nennung von "stoufen" in einer Urkunde des Klosters St. Gallen vom 20. Dezember 868 ist das erste schriftliche Zeugnis für Oberstaufen. Der Name leitet sich vom althochdeutschen Wort für Kelch ("stouf") ab. Der Berg Staufen hat die Form eines umgedrehten Kelches.
Der Ort bestand aber sicher schon vor dem frühen Mittelalter, denn das Alpenvorland war von Kelten besiedelt und auch römische Verkehrswege führten hier vorbei.
Burg und Markt im Mittelalter
Im Mittelalter erbauten die Ritter von Schellenberg, die hier großen Grundbesitz hatten die Burg Staufen. Herrschaft und Burg gingen 1311 an Hugo von Montfort über, einen mächtigen Staatsmann und Minnesänger. Die Erhebung zum Markt 1453 war ein wichtiges Ereignis für die Stadt, denn die Erlaubnis einen oder mehrere Märkte abzuhalten, stärkte die wirtschaftliche Bedeutung des Ortes. Seine Leidenschaft für die Jagd führte König Maximilian I., genannt der letzte Ritter, 1507 nach Staufen, wo er das Jagdrevier am Hochgrat und das Schloss Staufen besuchte.
Not in Staufen: Bauernkrieg und Pest
Als um 1525 die Bauern im ganzen süddeutschen Raum gegen ihre schlechten Lebensbedingungen aufbegehrten, traf das auch den Adel in Staufen: In den Kämpfen wurde das Schloss von den Aufständischen niedergebrannt. Der hochadligen Familie von Königsegg fiel Staufen 1573 zu, wo es auch bis 1805 verblieb.
Es folgte eine dunkle Zeit, in der Krieg, Armut und Krankheit das Leben prägten. Zahlreiche Regimenter zogen im Dreißigjährigen Krieg von Staufen her durch das Konstanzer Tal. Die Soldaten zerstörten und plünderten den Ort und schleppten die Pest ein: Von Mai bis Dezember 1635 starben in Staufen 350 Kinder und 356 Erwachsene an der furchtbaren Seuche. Auf diese schwere Zeit geht auch der "Staufner Fasnatziestag" zurück.
Aus Staufen wird Oberstaufen
1805 kam Oberstaufen an das Königreich Bayern und wurde dem Landgerichtsbezirk Immenstadt zugeordnet. Die bayerische Landesregierung beschloss 1892 die Umbenennung von Staufen in Oberstaufen. Im Zuge der Gemeindereform 1972 wurden die Gemeinden Aach, Thalkirchdorf und Oberstaufen zum neuen Markt Oberstaufen zusammengeschlossen.
In einer Beurkundung des Klosters St. Gallen vom 20 Dezember 868 n. Chr. wird der Ort Stoufun erstmals erwähnt. 1806 erfolgt der Anschluss Staufens an das Königreich Bayern und die Eingliederung in den Landgerichtsbezirk Immenstadt. Die ehemalige Herrschaft Staufen, die aus drei Pfarreien und einem Benefiziat bestanden hatte, wurde mit Gemeindeedikt vom 24.9.1808 in vier politische Gemeinden gegliedert: Staufen, Aach, Stiefenhofen und Thalkirchdorf.
Am 12. Oktober 1853 erfolgte mit der Eröffnung der Bahnlinie Immenstadt-Lindau der Anschluss Oberstaufens an das deutsche Eisenbahnnetz. Durch die Eisenbahnstation erlebte Oberstaufen einen neuen wirtschaftlichen Impuls und Ranggewinn.
Einer der ersten Werbeprospekte von Oberstaufen erschien vermutlich im Jahre 1895, in dem Oberstaufen als Luftkurort bezeichnet wurde. In der Erschließung des Kgl. Staatsministeriums des Inneren vom 6. Mai 1918 wurde die Erhebung einer Kurabgabe in der Marktgemeinde Staufen widerruflich genehmigt. 1949 führte der Kurarzt Dr. med. Herman Brosig die Schrothsche Heilkur ein. Dies war der Beginn eines ganzjährigen Kurbetriebs von ungeahntem wirtschaftlichen Auftrieb im Ort. Die durchwegs aus gut verdienenden Kreisen stammenden Schrothkurgäste boten auch eine Chance für die einheimische Geschäftswelt. Die Nachfrage nach Waren gehobener Art führte rasch zur Entwicklung von vielfältigen Einkaufsmöglichkeiten. Mit der Verleihung des Prädikats Schrothkurort am 30. November 1959 durch den bayer. Fachausschuß für Kurorte, Erholungsorte und Heilbrunnen in München wurde Oberstaufen offiziell als einziger Schrothkurort der Bundesrepublik anerkannt. Einen weiteren Schritt von erheblicher Bedeutung erlebte der Kurort Oberstaufen mit der im Jahre 1965 erfolgten Eröffnung der Kuranstalt Malas.
In die Zeit nach der Währungsreform von 1928 bis in die 70er Jahre fällt ein Boom bei der Entstehung von Zweitwohnsitzungen und Eigentumswohnungen, deren Massierung dem Ortsbild weniger zuträglich war. Am 10. Dezember 1969 erfolgte durch den Bayer. Fachausschuß aufgrund vorheriger langjähriger Messungen und Untersuchungen die Anerkennung Oberstaufens als Heilklimatischer Kurort. Im Zuge der von der Bayer. Staatsregierung eingeleiteten Gemeindegebietsreform kam es zur Auflösung der drei bisherigen Gemeinden und deren Zusammenschluß zum Markt Oberstaufen mit Wirkung vom 1.1.1972.