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Johanneskirche Burgthann

Johanneskirche Burgthann

Aus welcher Richtung man kommen mag, der hohe Turm der neuen evangelischen Kirche von Burgthann grüßt in der bergigen Landschaft schon aus großer Weite. Er soll den ermutigen, der es nicht gar zu eilig hat, anzuhalten und einzutreten, und als mahnender Zeigefinger den Blick und den Sinn der Menschen vom irdisch-allzuirdischen Hasten weg in die Höhe lenken. So hat man in der Konzeption der Kirche kein Experiment gewagt und das neue Gotteshaus dem Ortsbild gerecht erbaut. Wer in die Kirche eintritt, der muss zuvor durch das aus Kupferblech getriebene Portal und kommt in der Vorraum, der einen wohlgelungenen und guten Übergang zwischen dem Raum der Welt und dem sakralen Raum schafft. Er dient somit nicht nur als „Windfang“, sondern als Station, die den Kirchenbesucher zur inneren Ruhe und Andacht vorbereiten soll. Durch die zweite Kirchentür treten wir in das Kirchenschiff ein, in die Stätte, an der sich Gott und Mensch begegnen. Es ist verständlich, dass der Kirchenbau eine schöne und hohe, aber auch eine schwierige und verantwortungsvolle Aufgabe ist.
Schön und hoch, weil eine Kirche ja nicht nur irgendein Versammlungsraum für so und soviele Menschen ist, sondern ein jenseitiger, göttlicher Bereich. Lobpreis Gottes muss eine der ersten Absichten der Kunst in der Kirche sein. Das Gestalten im Material steht unter dem gleichen Vorzeichen wie unser Reden in der Kirche. Es ist ein Offenbaren und Verhüllen zugleich. Da aber dieses „Jenseitige“ mit so irdischen Dingen wie Sand und Steinen, Zement und Eisen, Holz und Farben zum Ausdruck gebracht werden muss, darum gehört diese Aufgabe mit zu den schwierigsten.
Regierungsbaumeister Eberhard Braun, Neuendettelsau, nach dessen Plänen die neue Kirche erbaut worden ist, hat hier im Innenraum der Kirche eine Synthese zwischen altem und neuem Baustil gefunden die von manchem Besucher als glücklich empfunden werden mag.
Das über dem langgestreckten, klargegliederten Kirchenschiff gezogene Zeltdach – in warmem Lärchenholz gearbeitet – verleiht dem Raum eine schlichte Weihe. Ohne Zierrat, allein auf das wesentliche hinführend, öffnen sich dem Eintretenden die wichtigsten Stücke evangelischen Gottesdienstes.
Grundsteinlegung am 21. Mai 1960 - Einweihung 02.07.1961
Quelle: Evang.-luth. Kirchengemeinde Burgthann

Evangelische Marienkirche Unterferrieden

Wann die heutige Dorfkirche gebaut wurde, ist nicht belegt; es kann jedoch angenommen werden, dass der mächtige Bau aus dem 13. Jh. stammt. Auffallend ist, dass beim Verkauf der "Eichstädter Güter" zu Unterferrieden im Jahr 1335 dieses Gotteshaus nicht ausdrücklich erwähnt wurde, während der Kirchensitz zu Oberferrieden in der Urkunde erscheint. Die Kirche von Unterferrieden gilt als typische romanische Chorturmkirche, ihr Turm überragt mit seinen 26 Metern Höhe und seinem gedrungenen Spitzdach nur mäßig das Kirchendach. Das Rundbogenportal an der Westseite wird im Innern durch einen runden Chorbogen ergänzt. Die einzigartige, hochgezogene, rippenlose Chorwölbung dürfte bereits der Frühgotik angehören. Die Kirche birgt auch einige bescheidene Kunstschätze, so eine Madonnenfigur im Chorraum, die um 1425 entstanden sein dürfte. Aus der Zeit um 1500 stammen auch die Holzplastiken der Heiligen Laurentius und Dominikus, ebenso das Kruzifix.Am wertvollsten sind die Fresken an den Chorwänden, die übertüncht waren und 1911 durch den Nürnberger Kunstmaler Karl Vogt wieder aufgedeckt wurden. Leider sind diese Wandgemälde im Jahr 1847, als man im Chorraum drei Fenster ausbrach, sehr zerstört worden. Bei der Kirchenrenovierung im Jahre 1951 - damals wurden diese 1847 ausgebrochenen Fenster wieder zugemauert - konnten auch diese Fresken wieder in ihrer ursprünglichen Bemalung ergänzt werden, sie dürften ebenso wie die prachtvollen Evangelistensymbole in den Gewölbefeldern aus der ersten Hälfte des 14. Jh. (1325) stammen. Wand- und Deckenfresken gab es im Mittelalter häufig, sie dienten nicht nur als Schmuck, sondern bildeten zugleich für die des Lesens unkundigen Laien eine "niblia pauperum" (Armenbibel). Leider wurden viele dieser Wandmalerein in späteren Jahrhunderten übertüncht und konnten nicht mehr gerettet werden.1699 fand in der Kirche ein größerer Umbau statt, wobei u.a. eine Empore eingebaut wurde. 1847 wurde das Innere der Kirche, was bis dahin zum Teil als "armselig, finster und unheimlich" bezeichnet wurde, verbessert. Größere Reparaturarbeiten waren auch im Jahr 1895 fällig. Dabei wurde die Orgel durch ein Harmonium ersetzt. Am Gründonnerstag des Jahres 1914 wurde eine neue, vom Altsitzer Johann Christof Meier gestiftete Kirchenglocke aufgezogen, die der Meister Heller aus Rothenburg gegossen und mit 602 Mark berechnet hatte. Im Jahr 1951 wurde eine neue Orgel aus der Werkstatt von Peter Holländer aus Feuchtwangen geweiht.Die letzten erheblichen Renovierungsarbeiten am Gotteshaus in Unterferrieden wurden 1979/80 durchgeführt.

(Quellennachweis: Burgthann - Geschichte, Geschichten und Notizen aus den Dörfern der Großgemeinde von Hans Wedel)

Evangelische Marienkirche Oberferrieden

Die Marienkirche in Oberferrieden wird erstmals im Jahr 1335 erwähnt. Verschiedene Anhaltspunkte lassen jedoch darauf schließen, dass die Kirche viel älter ist. So wurde in Schutzbriefen der Päpste Alexander III und Urban III aus den Jahren 1179 und 1185 schon die"ecclesia" von Verrieden genannt. Das Wort ecclesia deutet schon auf eine Kirche, also nicht auf eine Kapelle hin. Auch andere Aufzeichnungen weisen schon auf die Entstehung von Kirche, Pfarrhaus und Friedhof im 11. Jahrhundert hin. Urkunden liegen darüber aber keine vor. In späteren Berichten wird die Kirche als Wehrkirche erwähnt, mit hohen Mauern, in denen auch Pfarrhaus und Friedhof eingeschlossen waren. Das mächtige Bauwerk wurde gelegentlich trotz seiner dicken Mauern zerstört, denn das jetzige Langhaus stammt aus dem Anfang des 18. Jahrhundert, etwa 1713. In dieser Zeit wurde auch der Turm erneuert, mit Ausnahme des untersten Stockwerks, das noch aus dem 15. Jh. stammen könnte. Dem Westgiebel des Langhauses wurde im Jahr 1900 eine Vorhalle angefügt. In dieser Vorhalle, also am Eingang, wurden die 1843 erstellten Bilder der Reformatoren Luther und Melanchthon untergebracht. Bedingt durch die Kriegsschäden vom April 1945 wurden in den folgenden Jahren wiederholt größere Reparaturen und 1957 eine Renovierung notwendig. Die Gestaltung des Kirchenraumes wurde in früherer Zeit vor allen von zwei Geistlichen geprägt. Der eine war Johann Hauck, von 1675 - 83, Pfarrer in Oberferrieden. Er renovierte die Kirche auf seine Weise und ließ alles "Alte" aus dem Gotteshaus entfernen, Denkmäler, Bilder, Wappen und Fahnen ließ er in die Unterferriedener Kirche bringen. So findet sich im Inneren der Oberferriedener Kirche sehr wenig aus der alten Zeit. Pfarrer Friedrich Binder wiederum erneuert im Jahr 1800 den Altar, er ließ einen Kanzelaltar erstellen, über dem in einem Aufsatz eine Kanzel, die nur über eine schmale Stiege zu erreichen war, untergebracht war. Dieser Altar füllte den ganzen Chorraum und wurde wohl deswegen wieder entfernt, d.h. im Jahr 1857 durch einen bescheidenen Altar ersetzt. Zuletzt wurde die Kirche im Jahr 1980 einer großen Renovierung unterzogen.

(Quellennachweis: Burgthann - Geschichte, Geschichten und Notizen aus den Dörfern der Großgemeinde von Hans Wedel und Archiv des Pfarramtes Oberferrieden)

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