Was haben Cocktails mit Digitalisierung und Umweltschutz zu tun?
Letztens bin ich überrascht worden. Mehrfach. Von einem Hotel. Und zwar so sehr, dass ich es nicht nur jedem, der es seither nicht hören wollte, erzählt habe, sondern jetzt auch hier teile.
1️⃣ Das Checkin im Hotel nervt. Jedes einzelne Mal. Warum muss ich meine Adressdaten noch einmal handschriftlich angeben? Ist das ein Schreibtest? Warum reicht nicht die Unterschrift?
Dieses Mal wurde ich online und gleich nach der Reservierung um die Vervollständigung der Daten gebeten - und brauchte vor Ort nur noch den Perso vorzeigen und auf einem Touchscreen unterschreiben.
2️⃣ Die Bar ist von bis geöffnet - auf Deutsch: von bis geschlossen! Warum ist das so?
Egal, ob ich um 06:00 Uhr einen Espresso, um 14:00 Uhr einen Tee, um 23:00 Uhr ein Glas Wein oder um 03:00 Uhr eine Flasche Wasser möchte: Warum kann ich das alles nicht kaufen?
Dieses Mal war die Bar "rund um die Uhr" geöffnet! Dafür gab es keine Rezeption, denn die war vielmehr integriert. Ganz genau, in die Bar!
Das ist nicht nur für mich als Gast schön, sondern ziemlich sicher ein enormer Gewinn für das Hotel, das aus Rezeptionist.innen, die nur »vertagen« können, echten Service macht.
3️⃣ Warum muss ich mich bei nur zwei Übernachtungen morgens geradezu gegen den Roomservice »wehren«? Und wer braucht den eigentlich wirklich jeden Tag?
Dieses Mal wurde ich direkt an der Bar (2.) nach dem Check-in (1.) gefragt, ob ich den Roomservice nur alle 3 Tage (also: keinmal) - und dafür lieber Voucher für Cocktails in der Bar möchte.
Die Antwort hat keine Sekunde gedauert: Herrje, man steht in einer schönen Bar, sieht die Menschen, die sich fröhlich unterhalten - und sagt sofort: Ja!
Über die betriebswirtschaftlich|en Implikationen brauchen wir wohl nicht reden: insbesondere über niedrigere Kosten und der Vorbeugung von absehbar weiterem Personalmangel.
Und genauso wenig brauchen wir über die immer wieder sinnlos ausgetauschten Handtücher reden, obwohl sie von mir brav aufgehängt wurden, um genau das zu verhindern.
4️⃣ Warum muss ich beim Checkout auf meine Rechnung warten? Warum wird die ausgedruckt?
Dieses Mal konnte ich meine Keycard einfach in die entsprechenden Briefkästen im Aufzug werfen. Die Rechnung kam via eMail.
Wer jetzt sagt: »Ja, aber an der Rezeption gibt’s so tolle Gespräche zur Kundenbindung« (1. & 4.), der mag im Einzelfall recht haben. Im Regelfall kann und wird dort jedoch nur wenig geleistet, aber viel Zeit verplempert.
Wer in gute Barkeeper.innen investiert (2.), der bekommt ganz sicher viele gute Gespräche und produziert ebenso sicher ein gutes Feedback.
Daher auch hier noch einmal: Danke! Wir kommen ganz sicher wieder, Ruby GmbH!
Hier wurde Digitalisierung wirklich sinnvoll und umfassend durchdacht - und nicht einfach irgendwie Analoges weitergeführt, ohne auf die tatsächlichen Kundenbedürfnisse zu achten. Hut ab!
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