Bayerns Prachtstücke: Sehenswertes rund um den Königssee

Bayerns Prachtstücke: Sehenswertes rund um den Königssee

Tobias Wringer

Erstellt | Geändert

Der Königssee im Berchtesgadener Land in Bayern sowie seine Umgebung zählen zu den beliebtesten Destinationen Deutschlands – sowohl Einheimische als auch Touristen schätzen diesen Landstrich aufgrund seiner einmaligen Naturkulisse und der vielfältigen Freizeitmöglichkeiten. Grund genug, die Region näher vorzustellen.

5,22 Quadratkilometer Fläche, eingebettet zwischen den schroffen Hängen von Watzmann und Hagengebirge und einer der saubersten Seen Deutschlands. Das sind nur ein paar der bekanntesten Fakten über den Königssee im Berchtesgadener Land in Bayern. Aber es gibt noch mehr Interessantes wie Kurioses: So begann etwa die Personenschifffahrt am Königssee bereits im 18. Jahrhundert – vorerst mit Ruderbooten, die die Einheimischen nutzten, um Reisende, Tiere oder Waren zu befördern. Aufgrund der gebirgigen Steilhänge ist auch keine Umrundung des Sees in Ufernähe möglich. Trotzdem sind etliche Wanderwege und Hütten und sogar eine Kapelle in dieser felsigen wie märchenhaften Gegend entstanden, die dazu einladen, die Umgebung zu erkunden. Der See ist darüber hinaus reich an Forellen und Saiblingen. Und noch etwas Eigentümliches befindet sich in diesem glitzernden Gewässer: Seit den 1960er-Jahren liegt das Wrack eines VW-Käfers am Grund. Es soll einem Fahrer gehört haben, der damals unerlaubterweise über den zugefrorenen See gefahren ist und wahrscheinlich dabei ertrunken ist. Surreal und magisch mutet aber auch die einzige Insel im Königsee an: die Christlieger, auch Johannesinsel genannt. Sie misst einen guten Quadratkilometer und liegt zirka 300 Meter vom Nordufer entfernt.

In Summe stellt der Königsee also ein spannendes und idyllisches Ausflugsziel dar, was ihn zu einer der begehrtesten Urlaubsdestinationen Deutschlands macht. Nun stellt sich allerdings die Frage: Was sollte man rund um den funkelnden See unbedingt gesehen bzw. unternommen haben? Wir haben vier lohnende Sehenswürdigkeiten bzw. Orte gesammelt:

Bayerns Prachtstücke: Sehenswertes rund um den Königssee - St.Batholomä

Der Königssee selbst: Für Naturbegeisterte und Wasserratten

Bei einem Sommerurlaub am Königssee sollte zunächst natürlich eines ganz oben auf der To-do-Liste stehen: der See selbst. Am besten lässt sich das fjordartige Gewässer mit einem Boot erkunden. Schifffahrten halten dabei bei den beliebtesten Sehenswürdigkeiten, wie etwa bei der barocken Wallfahrtskirche St. Bartholomä, von wo aus ein 45-minütiger Rundwanderweg in Angriff genommen werden kann. Er führt durch beeindruckende Wälder und über den Eisbach schließlich wieder zurück zum Ausgangspunkt. Eine weitere Haltestelle könnte Salet sein. Wanderfans gelangen von dort aus in nur zehn Minuten zum pittoresk gelegenen Obersee, eine weitere Stunde später ist die Fischunkelalm erreicht. Und wer noch immer weiterspazieren möchte, kann sich noch den weitere 30 Minuten entfernten Röthbach-Wasserfall vorknöpfen. Mit einer Fallhöhe von 380 Metern gilt dieser als größter Wasserfall Deutschlands. Daneben lädt der Königssee mit seinem frischen Wasser in Trinkqualität natürlich auch zum Baden ein. Bequem ins Wasser gleitet man beispielsweise gleich unterhalb des Malerwinkels oder der Bobbahn.

Bayerns Prachtstücke: Sehenswertes rund um den Königssee - Kehlsteinhaus

Das Kehlsteinhaus: Für Geschichtsinteressierte und Panoramafans

Auf 1.834 Metern Höhe, hoch über Berchtesgaden, thront das Kehlsteinhaus. Das in den Jahren 1937 und 1938 erbaute Gebäude ist untrennbar mit der Geschichte des Obersalzbergs sowie jener des Nationalsozialismus verbunden. Denn dort residierte während der NS-Zeit nicht nur Adolf Hitler dann und wann, sondern vor allem seine Entourage nutzte es zur Erholung, aber auch, um dort verheerende Entscheidungen zu treffen. Für Geschichtsinteressierte wurde daher eine Ausstellung mit historischen Fotografien und begleitenden Texten kreiert, die nicht nur Einblick in diese Etappe geben, sondern auch offenlegen, was nach 1945 geschah und wie sich in den letzten Jahren der Tourismus hier entwickelte. Ebenso sehenswert ist die „Dokumentation Obersalzberg“, ein Lern- und Erinnerungsort für die Geschichte des Obersalzbergs und die NS-Diktatur, mit einer Dauerausstellung, öffentlichen Rundgängen und regelmäßigen Veranstaltungen. Das Kehlsteinhaus fasziniert aber nicht nur Geschichtsenthusiasten: Architekturbegeisterte staunen über die Straße vom Obersalzberg auf den Kehlsteinparkplatz, die auf nur wenigen Kilometern einen Höhenunterschied von 800 Metern überwindet – und das mit nur einer Kehre. Und dann ist da noch das überwältigende Panorama – Besucher sehen vom Kehlsteinhaus aus bis zu 200 Kilometer weit. Hinauf geht es entweder mit dem Auto und dem Kehlsteinbus oder zu Fuß – vom Ofnerboden sind es zirka 1,5 bis 2 Stunden, von der „Dokumentation Obersalzberg“ drei Stunden.

Bayerns Prachtstücke: Sehenswertes rund um den Königssee - Panoramstraße Rossfeld

Die Rossfeld-Panoramastraße: Für Adrenalinjunkies und Architekturenthusiasten

Hier, im Berchtesgadener Land, befindet sich Deutschlands höchstgelegene, mautpflichtige Panoramastraße – mit verschiedenen Einkehrmöglichkeiten auf dem Weg hinauf zur beeindruckenden Aussicht am Scheitelpunkt. Ob mit dem Auto, dem Motorrad oder dem Mountainbike – eine unvergessliche Erlebnisfahrt ist garantiert. Konkret führt die Straße auf eine Höhe von 1.600 Metern und gewährt Ausblicke bis tief ins Berchtesgadener Land sowie ins österreichische Salzburger Land hinein. Auch die Mozartstadt Salzburg ist bei optimalen Wetterverhältnissen in der Ferne erkennbar. Interessierte haben dabei zwei Möglichkeiten: Die Südauffahrt führt von der Klaushöhe am Obersalzberg über die Mautstelle Süd zum Ofnerboden – von hier aus lässt sich auch eine Wanderung zum Kehlsteinhaus in Angriff nehmen. Weiter geht es sodann über die Untere und Obere Ahornalm. Die Nordauffahrt startet hingegen in Berchtesgaden-Oberau und führt über die Ortsstelle Gmerk, Dora und Heißbäck vorbei am Madlerlehen und Pechhäusl zur Mautstelle Nord. In weiterer Folge wird das Gebiet der Roßfeldalm passiert und es geht hinauf zum Parkplatz am Hennerköpfl.

Bayerns Prachtstücke: Sehenswertes rund um den Königssee

Die Jennerbahn: Für Wanderfreunde und Gipfelstürmer

Den Königssee aus einer anderen Perspektive kennenlernen – das geht am besten mit der Jennerbahn. Sie bringt Besucher rasch und bequem von der Talstation zur Mittelstation auf 1.200 Metern und weiter bis zur Bergstation auf 1.800 Metern – in einer Kabine finden bis zu zehn Personen Platz, auch Hunde sind erlaubt. Egal, ob Mittel- oder Bergstation – an beiden Orten starten vielfältige Wanderwege in allen Schwierigkeitsgraden. Ein besonderes Highlight stellt dabei der einmalige Königsblick vom Gipfel des Jenners auf den Königssee dar. Kletter-Fans knöpfen sich hingegen den Laxersteig vor, ein Klettersteig für ambitionierte Bergfexe. Für Anfänger und Familien eignet sich wiederum der Schützensteig. Etwas Zeit sollte in jedem Fall für die offizielle Informationsstelle des Nationalparks „Das ist der Gipfel“ einkalkuliert werden – die Dauerausstellung bei der Bergstation hält Wissenswertes zu den Themen Fels und Stein bereit. Kulinarisches gibt es wiederum im Panoramarestaurant an der Mittelstation.

Tobias Wringer

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