Arbeitsmarkt aktuell: Detektive sind gefragt wie eh und je

Das Berufsbild des Detektivs übt auf viele Menschen eine große Anziehungskraft aus, weil es eine geheimnisumwitterte und spannungsgeladene Atmosphäre verströmt. In Wirklichkeit aber ist der Detektivberuf eine sehr bodenständige und äußerst anspruchsvolle Tätigkeit, bei der man sich streng an geltendes Recht halten muss. Detektive haben im Übrigen nach wie vor hervorragende Jobaussichten auf dem Arbeitsmarkt. Zahlreiche Klienten nehmen ihre Dienste gerne in Anspruch.

Detektiv werden: Das sind die Basics

Zunächst müssen Sie wissen, dass "Detektiv" keine geschützte Berufsbezeichnung ist. Das bedeutet, dass es keine einheitliche Ausbildung für diesen Beruf gibt. Wer sich zum Detektiv schulen lassen möchte, kann sich an die Industrie- und Handelskammern (IHK) der Länder wenden oder an die Zentralstelle für die Ausbildung im Detektivgewerbe (ZAD). Unter bestimmten Voraussetzungen werden diese kostenpflichtigen Angebote von der Bundesagentur für Arbeit (BAG) mit einem Bildungsgutschein gefördert.

Diese Detektiv-Berufsbilder gibt es

Der Privatdetektiv, oder auch Privatermittler genannt, hat die Aufgaben, an die jedermann beim Thema Detektivarbeit sofort denkt. Ein Privatdetektiv braucht zum Start in den Beruf lediglich ein makelloses Führungszeugnis und eine Gewerbeanmeldung. Alternativ bewirbt er/sie sich in einer großen, renommierten Detektei als Angestellte/r. Zu den klassischen Aufgaben gehören Observation und Beweiserbringung in beispielsweise Ehe- oder Sorgerechtsstreitigkeiten.

Kaufhaus- oder Wirtschaftsdetektive arbeiten nicht für Privatpersonen, sondern für Unternehmen. Sie überwachen Kunden und Mitarbeiter und decken auf diese Weise Diebstähle, Schwarzarbeit, Markenrechtsverletzungen, Versicherungsbetrug und unerlaubte Tätigkeiten bei Konkurrenzunternehmen auf. Auch der Personenschutz kann hier zu den Kernaufgaben gehören. Angehörige dieser Berufssparte müssen eine Weiterbildung nach § 34a der Gewerbeordnung (GewO) absolvieren.

Das sind die Voraussetzungen und Ausbildungsinhalte

Grundsätzlich kann auch in Bayern jede/r Detektiv werden. Um jedoch Zugang zur Detektiv-Lehre zu bekommen, müssen Bewerber:innen einen Schulabschluss vorweisen können und ein Mindestalter (je nach Ausbilder, aber mindestens 18 Jahre) erreicht haben. In der Ausbildung werden dann beispielsweise theoretische Kenntnisse in der Observation und Spurensicherung sowie rechtliche Grundlagen vermittelt. Detektive müssen sich strikt an die Grenzen des Erlaubten halten und dürfen vor allem keine Persönlichkeitsrechte verletzen. Auch Erste-Hilfe-Maßnahmen, Deeskalation, Umgang mit Waffen und die Grundlagen des Datenschutzes stehen mit auf dem Ausbildungsplan.

Neben den genannten Voraussetzungen sollten Bewerber:innen eine Reihe von hilfreichen Eigenschaften für den Beruf des Privatermittlers mitbringen. Hierzu zählen ein messerscharfer Verstand, gute Konzentrations- und Merkfähigkeit, eine schnelle Auffassungs- und Kombinationsgabe, Mut und Risikobereitschaft, Selbstbewusstsein und mentale Stabilität sowie absolute Verschwiegenheit. Reisebereitschaft und zeitliche Flexibilität gehören ebenfalls zu den Grundvoraussetzungen.

Die Kernaufgaben des Detektivberufes

Egal ob der Auftraggeber eine Privatperson oder ein gewerbliches Unternehmen ist, für den Detektiv geht es im Grunde immer um die Aufklärung einer unklaren Sachlage. Hierfür muss er ermitteln. Das bedeutet, Informationen zu sammeln, zu bewerten und zu kategorisieren. Wenn es handfeste Beweise gibt, ist es Aufgabe des Detektivs, diese zu finden und in geeigneter Weise zu dokumentieren. Zur Beweiserbringung wiederum muss er Zeugen finden, aufsuchen und befragen. Bei all diesen sensiblen Tätigkeiten sind Diskretion, Wahrung der Persönlichkeitsrechte und Datenschutz die obersten Gebote, die es zu beachten gilt. Ein außergewöhnlicher Beruf mit außergewöhnlichen Anforderungen.