Aktiv gegen Erschöpfung

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Bad Birnbach. Neu und ab sofort: AGES steht allen gesetzlich Versicherten als Kompaktkur zur Verfügung.

Die Folgen von Stress und Erschöpfung gehen dauerhaft zu Lasten der Gesundheit. Darin sind sich alle Experten einig. Das belegen auch die Statistiken der Krankenkassen. Der niederbayerische Kurort Bad Birnbach hat zusammen mit der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) ein Präventionsprogramm entwickelt: „AGES – Aktiv gegen Erschöpfung und Stress“.

Auch wenn Corona – wie überall – für eine Zwangspause gesorgt hat, gibt es nun gute Nachrichten: Ab sofort steht „AGES“ als Kompaktkur allen gesetzlich Versicherten offen.

Eine erste Gruppe für die Kompaktkur kommt bereits in Kürze zustande, weitere Termine finden über das Jahr verteilt statt. Die Nachfrage ist entsprechend groß, die ersten Genehmigungen durch die Kassen liegen vor und weitere sind bereits in Bearbeitung. Als Projektpartner war neben der LMU und Bad Birnbach auch die AOK Bayern eng eingebunden.

Die Wirksamkeit des Anti-Stress-Programms wurde mittels fundierter wissenschaftlicher Methodik untersucht. Dabei zeigte sich: AGES hat langfristig gewirkt. Anstatt einer dreiwöchigen Kur im traditionellen Sinn wurde das neue Konzept in zwei Teile zerlegt.

Im ersten Teil, der 14 Tage dauert, werden die Teilnehmer in Gruppen sehr schnell an das Programm herangeführt. Es beinhaltet Elemente der klassischen Kurortmedizin wie Massagen und Fango. Zentrale Komponente ist natürlich das ortsgebundene Heilwasser, das aus 1.618 Meter Tiefe täglich quellfrisch in die mehr als 30 verschiedenen Heilwasserbecken der Rottal Terme sprudelt. Dort geht es um Entspannung, zum Beispiel in der Salzwasserlagune, aber auch um aktive Bewegung, etwa bei „Aqua Fit“. Ergänzt  werden diese Einheiten um weitere Bausteine aus der Entspannungs- und Bewegungstherapie, zum Beispiel Nordic Walking, Entspannungstherapie nach Jacobson oder Bogenschießen. In der Studie hat auch therapeutisches Golfen sehr gut abgeschnitten. Dieses Element ist keine Kassenleistung, kann aber auf privater
Basis jederzeit auf Wunsch hinzugebucht werden. Große Bedeutung hatten die psychoedukativen Einheiten, die im Rahmen der Kompaktkur von den Kassen getragen werden. Hier geht es unter anderem um die Lehre von Viktor Frankl. Als „Sinnlehre gegen die Sinnleere“ hat der berühmte österreichische Neurologe und Psychiater seine Therapie einmal bezeichnet.

Nach der Kur kehrt der Alltag langsam ins Leben der Teilnehmer zurück und so mancher Kurerfolg ist in der Vergangenheit nach ein paar Monaten wieder verflogen.

Doch auch damit ist Schluss, denn mit „AGES – Aktiv gegen Erschöpfung und Stress“ zieht Nachhaltigkeit ins Kurwesen ein. Gerade deswegen gibt es nach einem halben Jahr einen einwöchigen Auffrischungs-Aufenthalt im Kurort. Eben dieser
Refresher hat in der Studie große Wirkung gezeigt. Die Folge: Sogar noch 12 Monate nach dem Erstaufenthalt konnten die Probanden die sehr guten Werte halten und teilweise noch weiter verbessern.

„Das AGES-Programm mit psychoedukativer Komponente stellt eine erfolgreiche Maßnahme dar, um bei stressbelasteten Personen über einen Zeitraum von 12 Monaten das Stress- und Belastungserleben zu verringern und das Wohlbefinden sowie die gesundheitsbezogene Lebensqualität zu steigern. Der Auffrischungskurs erzeugte eine Trendwende in einigen Parametern und trug zur nachhaltigen Wirkung des Programms bei“, sagt Dr. Sandra Kus. Die Wissenschaftlerin von der LMU München hat das Projekt von der ersten Minute an federführend begleitet. Seit 2020 ist „AGES“ nun als Kompaktkur zugelassen. Beantragt wird diese in der Regel über den Hausarzt bei der zuständigen Krankenkasse. Alle Infos hierzu gibt es unter www.badbirnbach.de/ages (hier ist auch die Info Broschüre für Ärzte digital hinterlegt) und bei der Kurverwaltung Bad Birnbach unter 08563/963040.

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