Kirchen in Bad Kissingen

Herz-Jesu-Stadtpfarrkirche Bad Kissingen

Sebastian Schön

Erstellt | Geändert

Herz Jesu Stadtpfarrkirche Bad Kissingen

Herz Jesu Stadtpfarrkirche

Die Herz Jesu Kirche ist als dreischiffige Basilika im neugotischen Stil aus weißem Sandstein errichtet. Die Länge der Kirche beträgt 70 Meter und die Breite 20 Meter. Innen finden rund 4000 Personen Platz.

Am 31. August 1884 wurde die Kirche vom Würzburger Bischof Dr. Franz Josef Stein auf den Namen Herz Jesu geweiht.

Der etwa 67m hohe Turm erhebt sich über dem Hauptportal. Der viereckige Grundriß des Turmes ist vor der Dachhöhe durch vier Ecktürmchen geschickt flankiert. Er geht in ein Oktogon über. Dieses wird durch ein Spitzdach in Form der in Franken üblichen Julius-Echter-Türme vollendet und ist durch ein Kreuz abgeschlossen.

Das Hauptportal ist mit gotischem Maßwerk ausgeziert und mit zwei Fialen flankiert, auf dem sich die Statuen des Hl. Bonifatius (rechts) und des Hl. Kilian (links) erheben. Die beiden Seitenportale tragen Reliefs im Tympanon; rechts das Opfer des Melchisedechs, links die Opferung Isaaks. Der Haupteingang wird gebildet durch einen quadratischen Vorhof, an dessen Stirnseite sich das Relief des guten Hirten befindet.

Bis in das Jahr 1947 behielt die Herz Jesu Kirche ihre typische neugotische Ausstattung mit Hochaltar, vier Seitenaltären und großzügiger Ausmalung. Künstler waren der bekannte Kissinger Bildhauer Valentin Weidner und der Amorbacher Maler Max Rossmann.

Unter Dombaumeister Schädel und Pfarrer Stürmer erfolgte zwischen 1947 und 1957 eine gravierende Innenrenovierung der Kirche. Es wurden sämtliche neugotische Elemente und Malereien der Kirche entfernt. Der Künstler und Bildhauer Julius Bausewein fertigte für die Kirche aus rotem Sandstein den neuen schlichten Blockaltar, Seitenaltäre, Kanzel, Taufstein, Kreuz und Tabernakel.

Im Jahr 2003 wurde die Kirche nach Plänen von Domkapitular Dr. Jürgen Lenssen nach den Vorgaben der Liturgie des 2. vatikanischen Konzils umgebaut und grundlegend saniert. Im neuen aus grauem Sandstein gefertigten Altar fanden die vier Röhrenreliquien aus dem Jahr 1884 ihren neuen Platz. Es sind die Reliquien der Heiligen Kilian, Burkhard, Adalbero und Laurentius.
Im rechten Seitenschiff wurde das Rosenkranzbild des Meisters HS von 1604 aufgehängt. Es zeigt zwei Kartäusernonnen, die vor der Mutter Jesu mit dem Kind knien. Im hinteren Teil des rechten Seitenschiffes befindet sich in der neuen Sandsteinstele das ehemalige Wallfahrtsbild, eine spätgotische Madonna um 1450, aus der Marienkapelle.
Unter der Empore und im linken Seitenschiff befinden sich zwei Figuren von Valentin Weidner, der Hl. Antonius und eine Herz Jesu Statue aus dem Jahre 1884. Den Abschluss des linken Seitenschiffes bildet eine Retabel mit Bronzereliefen der 14 Nothelfer, die Anton Rückel aus München 1963 für die Kirche angefertigt hat.

Die drei Kirchenfenster in der Apsis wurden 1948 bzw. 1953 von Professor Robert Rabold aus München künstlerisch gestaltet.

Im Mittelfenster ist Christus als der gute Hirte dargestellt. Darunter befinden sich das Wappen und der Wahlspruch von Bischof Julius Döpfner: Wir aber verkündigen Christus, den Gekreuzigten.

Das linke Fenster steht für das Neue Testament: Die Themen von oben nach unten: - Das Mahl von Emmaus - Das Gleichnis vom barmherzigen Samariter - Das Gleichnis von den zehn Jungfrauen - Das Gleichnis vom verlorenen Sohn.

Das rechte Fenster steht für das Alte Testament: Gott der Schöpfer, von dem alles Licht kam - Das Manna-Wunder - Das Opfer Abrahams - Noach wird aus der Sintflut gerettet.

Die übrigen Kirchenfenster wurden in den 60er Jahren von Georg Meistermann geschaffen: Im rechten Seitenschiff vorne beginnend: Advent / Weihnachten, Ostern, Pfingsten, (das 5. Fenster im hinteren linken Seitenschiff) Dreifaltigkeit, das 6. Fenster: Fronleichnam / Herz Jesu, das 7. Fenster: Allerheiligen / Allerseelen, das 8. Fenster: Gericht und Vollendung.

Die Fenster im Lichtgaden des Mittelschiffes sind ebenfalls von Meistermann und zeigen die acht Seligkeiten der Bergpredigt.

Die Fenster im Querschiff stellen Maria Verkündigung bzw. Maria Empfängnis dar.

Der Kreuzweg ist ebenfalls von Meistermann angefertigt.

Sebastian Schön

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Sebastian Schön ist aus dem hohen Norden, aber die Liebe hat ihn in den Süden verschlagen. Obst und getrocknetes Obst sind OK, aber Wein ist sein Lebenselexier. Er ist ein wandelndes Weinlexikon und deshalb bei uns für Unterfranken zuständig.