Natur erleben in Augsburg

Lech

Steffen Walther

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Lech in Augsburg

Lech in Augsburg am Hochablass

Der Lech ist ein rechter Nebenfluss der Donau in Österreich und Deutschland. Der ca. 270 km lange Fluss entspringt in Vorarlberg und fließt durch Tirol und Südbayern, wo er in die Donau mündet. Nach der deutsch/österreichischen Grenze nimmt er die Vils auf, stürzt am Lechfall bei Füssen hinunter und durchquert auf seinem Weg Schwaben und Oberbayern. Die größten Städte am Lech sind Landsberg am Lech und Augsburg, wo er die Wertach aufnimmt. Bei Rain am Lech mündet der Fluss in die Donau.


Der Name Lech leitet sich vom lateinischen Licus und vom keltischen Lik ab. Diese zwei Begriffe bedeuten der Schnellfließende, oder der Steinreiche, was man dem Lech heute noch ansehen kann. Andere Formen sind Licias, Licca oder Lika. Lech oder Lik könnte jedoch auch den gleichen Wortstamm haben wie fr. lac (See) engl. lake (See), dt. Lache (Pfütze).

Der Lech entspringt im Lechquellengebirge (Vorarlberg) aus seinen zwei Quellbächen Formarinbach (Quelle nahe dem Formarinsee) und Spullerbach, der aus dem Spullersee abfließt, die sich bei Lech vereinigen. Er fließt zunächst in nordöstlicher Richtung zwischen den Allgäuer Alpen und den Lechtaler Alpen durch Tirol.

Nach der Grenze zu Südbayern stürzt der Fluss über den etwa 12 m hohen Lechfall. Kurz dahinter passiert er Füssen und durchfließt den Forggensee, den größten von insgesamt 24 Stauseen, unterhalb der Königsschlösser Hohenschwangau und Neuschwanstein.

Im weiteren Verlauf nach Norden verläuft der Lech durch ein Gebiet, bei dem er noch naturbelassen ist, der Litzauer Schleife. Hinter ihr wird der Lech von seiner längsten Brücke überquert, der Lechtalbrücke Schongau, bei der er die Grenze der Orte markiert.

In der Folge wird der Lech oft aufgestaut. Am Mandichosee bei Merching wird der Lech auch freizeitlich genutzt. Folgend durchfließt er das Trinkwasser- und Naturschutzgebiet Augsburger Stadtwald. Letztendlich trifft er auf das Gebiet der mehr als 2.000 Jahre alten Stadt Augsburg. Dort wird am Hochablass ein Teil des Lechwassers in das Augsburger Kanalsystem abgeleitet.

Am nördlichen Ende von Augsburg nimmt der Lech das Wasser der Wertach auf. Ab diesem Punkt ist der Flusslauf sehr stark begradigt und eingedeicht worden. Es folgt die Brücke der Bundesautobahn 8 und das Stauwehr von Gersthofen, wo ein Teil des Wassers in den Lechkanal abgeleitet wird, der unter anderem das Wasserkraftwerk in Gersthofen speist. Der Kanal verläuft in geringem Abstand parallel zum Lech auf dessen linker Seite und mündet hinter Meitingen wieder in den Fluss.

Gegenüber von Marxheim, etwa 12 km donauabwärts von Donauwörth, mündet der Lech in die Donau.

Neben der bayerisch-schwäbischen Bezirkshauptstadt und einer Reihe weiterer sehenswerter Städte entlang des Lechs sind zahlreiche Lechlandschaften und Naturschutzgebiete von touristischer Bedeutung, so zum Beispiel die Lechtalheiden südlich von Augsburg. Über weite Strecken wird der Fluss von Radwanderwegen gesäumt, die eine Radwanderung von den Alpen bis zur Donau ermöglichen.

Das Befahren des Lechs mit Kanus, Flößen oder ähnlich kleinen und wendigen Booten ist über Teilstrecken in der alpinen Region problemlos möglich. Im Oberlauf des Lechs wird Rafting zwischen Steeg und Weißenbach betrieben.

An einigen Stellen entlang des Lechs wird nackt gebadet, so beispielsweise in Augsburg im Bereich des Hochablasses. Im diesem Gebiet von Augsburg sind vermutlich sogar FKK-Gelände offiziell ausgewiesen.

Den Lech begleitet begleiten lange Radwege, die relativ einfach zu fahren sind, von der alpinen Region bis zum Mündungsbereich.

Neben dem Augsburger Kanalsystem, welches durch Lechwasser gespeist wird, gibt es weitere Kanäle in Augsburg, welche ausschließlich durch Wertach- und Singoldwasser gespeist werden. Eine Vermischung der beiden Kanalsysteme findet nicht statt.

Die beiden Lechkanäle, teilen sie sich im Stadtgebiet Augsburg in zahlreich kleinere Kanäle auf. Diverse kleinste Quellbäche aus dem Trinkwasserschutzgebiet Stadtwald Augsburg, münden in dieses Kanalsystem. Zusammengefasst als ein Auslaufkanal, fließen sie nur wenige Meter oberhalb der Wertachmündung im Landschaftsschutzgebiet Wolfzahnau zurück in den Lech.

Wie an den meisten Flüssen entstanden auch am Lech früh Handelswege, der bekannteste unter ihnen ist die ehemalige römische Handelsstraße Via Claudia Augusta, die vom damaligen Augusta Vindelicorum (Augsburg) in Richtung Rom verlief. Heute dient das Lechtal als Trasse neuzeitlicher Verkehrswege, also für Eisenbahnen und moderne Straßen.

Steffen Walther

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