Tierschicksale
Ausstellung: Tierschicksale. Franz Marc, Paul Klee und Gustave Flaubert im Franz Marc Museum: 13. März bis 17. Juli 2022.
Die Ausstellung Tierschicksale. Franz Marc, Paul Klee und Gustave Flaubert beschäftigt sich mit der Frage, welche Einflüsse Franz Marc dazu bewegt haben, im Frühjahr 1913 apokalyptische Motive in sein Werk einzuführen und die paradiesische Stimmung, die bis dahin vorherrschte, mit einer bedrohlichen Atmosphäre zu durchsetzen. Welche Rolle spielte dabei seine Auseinandersetzung mit der Novelle Gustave Flauberts Die Legende vom Sankt Julian dem Gastfreien (1877), die Marc illustireren wollte?
Eröffnung: Sonntag, 13. März, 11.00 Uhr
Es sprechen: Cathrin Klingsöhr-Leroy, Franz Marc Museum; Barbara Vinken, LMU München; Thomas Kirchner, Deutsches Forum für Kunstgeschichte Paris
Es gelten die aktuellen Corona-Bedingungen.
Vom 13. März bis 17. Juli 2022 öffnet das Franz Marc Museum eine neue und bisher nicht beachtete Perspektive auf das Werk Franz Marcs und die eigene Sammlung. Die Ausstellung Tierschicksale. Franz Marc, Paul Klee und Gustave Flaubert, zeigt, dass Franz Marcs Rezeption des großen französischen Schriftstellers bedeutende Konsequenzen für sein Werk um 1912/13 hatte. Marcs Lektüre der Legende vom Heiligen Julian von Flaubert motivierte ihn zu Illustrationen dieser Novelle, die direkt zu Marcs wichtigem Gemälde Tierschicksale (1913) führten. Paul Klee spielte in diesem Zusammenhang als Freund, Ratgeber und schließlich Restaurator des nach dem Tod des Freundes schwer beschädigten Gemäldes eine wichtige Rolle.
In der Ausstellung werden die Zeichnungen, die Aquarelle und Gemälde präsentiert, die die Lektüre Flauberts durch Marc spiegeln. Daneben umfasst sie Werke aus der Sammlung des Franz Marc Museums, die in diesem Zusammenhang stehen. Dazu gehören nicht nur illustrierte Postkarten Marcs und Klees, sondern auch die abstrakten Werke Franz Marcs, die das eigentlich von ihm erstrebte spirituelle Sein spiegeln. Dies sind die neuen Bilder, die Franz Marc Paul Klee nach dem Krieg, den er nicht überlebte, versprochen hatte.
Grundlage für die Ausstellung sind die Forschungen von Cathrin Klingsöhr-Leroy und Barbara Vinken, die sich mit der Interpretation der Novelle Gustave Flauberts durch Franz Marc beschäftigten. Die Essays sind in einer bibliophilen Publikation veröffentlicht, die vom Deutschen Forum für Kunstgeschichte in Paris herausgegeben wurde. Das Buch, das zur Ausstellung angeboten wird, umfasst auch den Text der Novelle Flauberts in deutscher und französischer Sprache.
Rahmenprogramm
Ein Tag zu Franz Marc und Gustave Flaubert
Sonntag, 15. Mai 2022, 11.00 - 17.00 Uhr
Programm:
11.00 Uhr, Lesung der Legende vom Heiligen Julian von Gustave Flaubert (1. Teil) durch Veronika Bachfischer (Schaubühne Berlin)
12.00 Uhr, Diskussion mit Barbara Vinken (LMU) und Cathrin Klingsöhr-Leroy, moderiert von Judith Heitkamp (BR2) Die mythische Jagd. Apokalypse bei Franz Marc und Gustave Flaubert
14.30 Uhr, Lesung der Legende vom Heiligen Julian von Gustave Flaubert (2. Teil) durch Veronika Bachfischer (Schaubühne Berlin)
Anmeldung und Buchung in Kürze über unseren Online-Shop Shop - Franz Marc Museum
Eintritt: 20 Euro
Zur Ausstellung erscheinen
Ein bibliophiles Buch mit Essays von Cathrin Klingsöhr-Leroy und Barbara Vinken und mit dem deutschen und dem französischen Text der Novelle
Ein Begleitheft mit Materialien und Bildern zum Thema
Ein Audioguide mit Kommentaren zu den Schlüsselwerken von Franz Marc in diesem Zusammenhang und einer Lesung der Novelle von Gustave Flaubert in deutscher Fassung durch die Schauspielerin Veronika Bachfischer (Ensemblemitglied der Schaubühne Berlin). Die Lesung wird auch über die Websitedes Museums in voller Länge (ca. 70 min.) zu hören sein. Konzeption und Einspielung der musikalischen Begleitung durch die Pianistin Eva-Maria May: Musik von Frédéric Chopin, Claude Débussy, Arnold Schönberg und Alexander Skriabin.
Krieg als Opfer?
Franz Marc illustriert Gustave Flauberts Legende des Heiligen Julian
Cathrin Klingsöhr-Leroy, Barbara Vinken
Hrg. Deutsches Forum für Kunstgeschichte / Centre Allemand d´Histoire de l´Art, Paris 2021. Preis: 12,00 €







