Hoher Cholesterinspiegel – Wissenswertes

Annegret Bauch Team Bayern-online
Annegret Bauch

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Darum sollten Sie zu hohe Cholesterinwerte meiden

Ein zu hoher Cholesterinspiegel kann zu gesundheitlichen Risiken führen. Doch warum eigentlich? Welche Problematiken sind denkbar? Was ist überhaupt Cholesterin? Und ab wann ist ein Cholesterinwert zu hoch? Lesen Sie jetzt die Antworten auf diese Fragen.
 

Cholesterin verstehen


Cholesterin ist eine für uns Menschen nötige Substanz, die fettähnlich ist. Denn es erfüllt viele bedeutungsvolle Aufgaben im Organismus. So ist Cholesterin etwa
 

  • am Aufbau der Zellwand beteiligt,
  • wichtig für Stoffwechselvorgänge,
  • ein Ausgangsstoff für die Herstellung von Gallensäure und
  • mitwirkend an der Produktion von Vitamin D als auch Hormonen wie Östrogen oder Testosteron.


Bei einem zu hohen Cholesterinspiegel drohen jedoch Risiken. Daher lassen sich einige Erfahrungsberichte vom Leben mit Cholesterin [] im Internet finden.


Grundsätzlich benötigt der Köper täglich etwa ein Gramm Cholesterin.1 Davon kann der Organismus jedoch rund drei Viertel – vor allem in der Leber – selbst produzieren. Die Ernährung beeinflusst oftmals den Cholesterinwert, weil das übrige Viertel der benötigten Gesamtmenge mit der Nahrung aufgenommen wird. Es befindet sich zum Beispiel in vielen Fleischwaren mit hohem Fettgehalt oder Milchprodukten wie Butter oder Sahne.


Gutes und schlechtes Cholesterin


Damit der Körper Cholesterin im Blut transportieren kann, verbindet sich die fettähnliche Substanz mit wasserlöslichen Eiweißstoffen (Proteinen) zu sogenannten Lipoproteinen. Diese teilen Experten nach ihrem Eiweiß- beziehungsweise Lipidanteil ein. Dabei stammt letzterer Begriff vom griechischen Wort „Lípos“, was so viel wie „Fett“ bedeutet, ab.
Mediziner treffen unter anderem diese Unterschiede:
 

  • LDL-Lipoproteine (haben einen hohen Lipidgehalt und gelten daher als „schlechtes Cholesterin“)
  • HDL-Lipoproteine (umgangssprachlich das „gute Cholesterin“, da der Lipidanteil geringer ist)


Grundsätzlich lässt sich sagen, umso höher die Menge an Lipid im Cholesterin, desto gesundheitsschädlicher ist das für den Organismus.


Hoher Cholesterinspiegel: Warum ist er schlecht?

Eine hohe Anzahl an LDL-Lipoproteinen im Blut sowie ein generell zu hoher Cholesterinwert sind bedenklich, weil sie das Risiko für Ablagerungen und Verkalkungen in den Gefäßwänden steigern. Mögliche Folgen können ein Schlaganfall oder Herzinfarkt sein. Denn die Gefäße verlieren an Elastizität und verengen sich gleichzeitig. Es drohen Durchblutungsstörungen.
Manche Menschen haben jedoch trotz eines hohen Cholesterinspiegels noch gute Blutgefäße und damit nur ein minimales Herzinfarkt- oder Schlaganfallrisiko. Auf der anderen Seite gibt es Patienten, die schon bei einem nur leicht gesteigerten Cholesterinwert Verkalkungs- beziehungsweise Ablagerungserscheinungen haben.
Daher gelten für gesunde Personen, mit einem niedrigen Risiko, diese Cholesterinwerte im Blut als geeignet:

  • Gesamtcholesterin: weniger als 190 Milligramm pro Deziliter (mg/dl)
  • LDL-Cholesterin: weniger als 115 mg/dl
  • HDL-Cholesterin: mindestens 40 mg/dl

Im Gegensatz dazu sind für diejenigen, mit einem sehr hohen Risiko, die folgenden Cholesterinwerte empfehlenswert:

  • Gesamtcholesterin: weniger als 180 mg/dl
  • LDL-Cholesterin: weniger als 70 mg/dl
  • HDL-Cholesterin: mindestens 40 mg/dl2

Eine gewisse Menge an HDL-Cholesterin im Blut ist vorteilhaft, weil HDL-Lipoproteine einen gesteigerten LDL-Wert etwas kompensieren können. Denn HDL-Teilchen schaffen es mitunter LDL-Lipoproteine, die sich an den Gefäßwänden angelagert haben, wieder zurück zur Leber zu befördern. Diese stellt daraus dann wieder Lipoproteine oder andere Stoffe für den Körper her.

Im Übrigen lässt sich ein hoher Cholesterinspiegel, der im Labor über eine Blutabnahme erkennbar ist, beispielsweise mit bestimmten Medikamenten oder einer Ernährungsumstellung senken. Die individuell geeignetste Therapieoption bespricht der behandelnde Arzt mit seinem Patienten. Ein Mediziner ist darüber hinaus die richtige Ansprechperson, wenn Sie wissen wollen, ob Sie ein erhöhtes Risiko für Ablagerungen an Gefäßwänden haben.
 

Den zu hohen Cholesterinwert mit einer bewussten Ernährung vermeiden

Mit der Nahrungsaufnahme können Sie Ihren Cholesterinspiegel beeinflussen. Dabei ist es jedoch oft wenig wirkungsvoll, allein auf den Verzicht von cholesterinhaltigen Lebensmitteln zu bauen. Empfehlenswerter ist das regelmäßige Essen von Vollkornprodukten sowie frischem Obst und Gemüse in Kombination mit einem verminderten Verzehr von tierischen Fetten (beispielsweise in Wurstwaren).  
Darüber hinaus haben sich in Sachen Ernährung pflanzliche Öle bewährt. Einen förderlichen Einfluss auf die HDL-Werte haben vor allem Öle mit mehrfach ungesättigten Fettsäuren wie Leinsamen- oder Olivenöl. Nachteilhaft sind jedoch gehärtete pflanzliche Fette – zu finden etwa in Margarine und vielen Fertigprodukten. Denn sie können ebenfalls zu Ablagerungen in den Blutgefäßen führen.
 

 

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Annegret Bauch

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Annegret Bauch ist im Team Bayreuth und hier für Redaktion und Kundenwünsche zuständig. In Ihrer Freizeit ist sie mit ihrer Familie viel in der Natur unterwegs, liebt Yoga und gute Bücher. Als Reisefan ist sie bei Bayern-online natürlich bestens aufgehoben.