Schuppenflechte durch Ernährung beeinflussen - gesundes Gemüse

Schuppenflechte durch Ernährung beeinflussen

Tobias Wringer

Erstellt | Geändert

Bei der Schuppenflechte handelt es sich um eine entzündliche Autoimmunerkrankung, die neben der Haut auch die Gelenke und andere Organe befallen kann und von der in Deutschland 2,5 Prozent der Bevölkerung betroffen sind.1  Die Psoriasis, wie die Schuppenflechte von Medizinern genannt wird, kann gleichbleibend, aber auch schubweise verlaufen. Eine auf die Schuppenflechte abgestimmte Ernährung bringt keine Heilung, aber eine deutliche Milderung.

Eine Schuppenflechten-Diät gibt es nicht

Essen Sie dieses und lassen Sie jenes weg und Sie werden in drei Wochen geheilt sein – das wird bei einer Schuppenflechte nicht funktionieren. Aber es gibt einige Ernährungstipps, die Ihnen dabei helfen, die Symptome der Psoriasis zu lindern und damit Ihre Lebensqualität zu verbessern. Vor allem eine ausgewogene Ernährung mit einem hohen Anteil an Omega-3-Fettsäuren kann die Therapie unterstützen und die Schuppenflechte mildern.

Welche Rolle spielt die Ernährung bei der Schuppenflechte?

Wer von einer Schuppenflechte betroffen ist, ist in seinem Wohlbefinden stark beeinträchtig. Nicht nur, weil die befallenen Stellen jucken und schmerzen, sondern auch, weil psychische Faktoren eine Rolle spielen. Vor allem, wenn das Gesicht, der Nacken, Arme oder auch die Genitalien betroffen sind. Gerade, weil es sich um eine nicht heilbare Autoimmunerkrankung handelt, ist es für die Betroffenen besonders wichtig, sich zumindest ein Stück weit selbst helfen zu können. Denn die Therapie zielt bei einer Psoriasis immer auf eine Linderung der Symptome ab. Umso wichtiger ist es daher, bei Schuppenflechte das Richtige zu essen.

Übergewicht und Diabetes erhöhen die Wahrscheinlichkeit zu erkranken

Wissenschaftler an der Universität Kopenhagen haben herausgefunden: Übergewicht und Diabetes scheinen eng mit der Entstehung einer Schuppenflechte zusammenzuhängen. Dazu haben sie die Daten von mehr als 34.000 Zwillingen untersucht und beobachtet, dass die Wahrscheinlichkeit einer Erkrankung bei Diabetikern um über 50 Prozent erhöht war und bei Übergewicht um bis zu 80 Prozent.2 Aber nicht nur das. Auch Lebensmittel wie Gebäck oder Fertigprodukte, die reich an gesättigten Fettsäuren sind, verstärken die Schuppenflechte.1 Die logische Konsequenz: Werden diese gesättigten Fettsäuren in der Ernährung reduziert, dann kommt es zu einer deutlichen Verbesserung des Krankheitsbildes.

Ernährung bei Schuppenflechte: Mit einem Tagebuch die richtigen Lebensmittel im Blick

Eine ausgewogene Mischkost mit Blick auf besonders entzündungshemmende Lebensmittel kann helfen, die Symptome einer Schuppenflechte zu mildern. Dabei sollten Sie immer darauf achten, was Ihnen persönlich gut tut, denn nicht jeder Körper reagiert gleich – ein Patentrezept gibt es nicht. Was aber dabei helfen kann, die Lebensmittel herauszufinden, die die Schuppenflechte in ihre Grenzen weisen, ist ein Ernährungstagebuch. Hier werden alle Lebensmittel, aber auch die Psoriasis-Schübe dokumentiert. So lassen sich Zusammenhänge erkennen und die Trigger herausfiltern. Steht ein Lebensmittel unter Verdacht, die Schuppenflechte zu verstärken, können Sie es für einige Zeit meiden und den Verlauf gut dokumentiert beobachten. Das kann auch ein wichtiger Anhaltspunkt für den Arzt sein. Übrigens: Auch eventuelle Unverträglichkeiten sollten ermittelt werden, um die Entzündungsprozesse im Körper nicht noch zusätzlich anzufachen. Weizen, Milchzucker und Histamin sind mögliche Auslöser für Entzündungsschübe. Gelingt es nicht, die Unverträglichkeiten mit dem Ernährungstagebuch zu identifizieren, dann gibt es spezielle Atemtests oder Stuhluntersuchungen, die dabei helfen, die die Schübe der Schuppenflechte auslösenden Lebensmittel zu identifizieren.

Welche Lebensmittel sind bei Schuppenflechte erlaubt?

Zunächst einmal gilt bei der Auswahl an Lebensmitteln bei Schuppenflechte das, was auch sonst als Empfehlung für eine gesunde Ernährung gilt: 3

  • Pflanzliche Öle statt tierische Fette
  • Vollkornprodukte statt Produkte aus Weizenmehl
  • wenig tierische Produkte, übermäßigen Fleischkonsum meiden
  • Alkohol und andere Genussgifte vermeiden
  • Zucker und Salz reduzieren
  • keine Fertigprodukte
  • genügend Wasser
  • täglich mehrere Handvoll Obst und Gemüse
  • schonende Zubereitung

Wichtig ist es auch, bei Schuppenflechte das zu essen, was antientzündliche Eigenschaften hat, zum Beispiel entzündungshemmende Gewürzen, die besonders gut sind für die Haut, wie Zimt, Thymian, Ingwer und Kurkuma. Aber auch Lebensmittel wie: 4  

  • Paprika
  • Brokkoli
  • Zwiebel
  • Beeren
  • Nüsse
  • Spinat

Kombiniert werden diese am besten mit Lebensmitteln, die besonders omega-3-haltig sind, wie Leinöl, Rapsöl, Hering, Thunfisch und Lachs. Einen gegenteiligen Effekt können Omega-6-Fettsäuren wie in Maiskeimöl, aber auch rotes Fleisch, Innereien oder Eigelb haben. Tierische Lebensmittel erhalten nämlich Arachidonsäure, die als einer der Hauptauslöser bei der Entstehung der Psoriasis gilt. Aus dieser Arachidonsäure macht der Körper die sogenannten Leukotriene. Sie sind Hauptverantwortliche bei der Entstehung von Entzündungsprozessen. Es ist daher ratsam, auf Fleischfett zu verzichten. Denn dieses produziert dreißigmal mehr Leukotriene als Fischöl. 5

1  Blaga, Rolf. „Aktuelle Zahlen zur Psoriasis in Deutschland“. Psoriasis-Netz, 14. März 2021, https://www.psoriasis-netz.de/magazin/themen/nationale-versorgungskonferenz-psoriasis-2021/.

2  Lønnberg, Ann Sophie, u. a. „Association of Psoriasis with the Risk for Type 2 Diabetes Mellitus and Obesity“. JAMA Dermatology (Chicago, Ill.), Bd. 152, Nr. 7, 2016, S. 761–767, doi:10.1001/jamadermatol.2015.6262.

3  Brüggemann, Ingrid. Vollwertig essen und trinken nach den 10 Regeln der DGE. Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung, 2000.

4 Gesundheitskasse, Aok-Die. „Entzündungshemmende Lebensmittel“. AOK - Die Gesundheitskasse, 31. Juli 2020, https://www.aok.de/pk/magazin/ernaehrung/obstgemuese/entzuendungshemmende-lebensmittel/.

5 „Danke, Dr. Natur!“ Psoriasis-Netz, 28. Februar 2004, www.psoriasis-netz.de/magazin/therapien/naturheilkunde/grundlagen-dankedr/

Tobias Wringer

Erstellt | Geändert

Tobias Wringer Internetmarketing & SEO