Cannabispflanzen

Deshalb sollte Cannabis legal sein

Annegret Bauch Team Bayern-online
Annegret Bauch

Erstellt | Geändert

Deshalb sollte Cannabis legal sein

Zu den Hanfpflanzen, die psychoaktive Wirkstoffe aufweisen, zählt das Cannabis. Konsumiert wird dieses vorrangig in der Form von Blüten oder Marihuana. In Deutschland werden diese beiden Formen in der Regel durch das Rauchen konsumiert. Dafür wird eine Mischung der pflanzlichen Substanzen mit Tabak angefertigt, die dann als Joint oder durch eine spezielle Pfeife geraucht wird.

Es ist allerdings auch möglich, Cannabis mit anderen Lebensmitteln, wie Keksen, Joghurt zu mischen oder als Tee zu konsumieren. Die Tradition des Cannabis ist bereits sehr alt. Die Heil- und Nutzpflanze zählt dadurch zu den ältesten bekannten Rauschmitteln.

In den vergangenen Jahren stieg auch die Beliebtheit von weiteren Produkten, die aus der Hanfplanze gewonnen werden, nämlich den sogenannten CBD Produkten. Bei diesen bleibt die typische, psychoaktive Wirkung allerdings aus, weshalb sie auch in Deutschland legal erworben werden können. CBD Gras günstig auf Justbob ist ein Beispiel für diese Produkte, die vielfältige Vorteile für die Gesundheit und das Wohlbefinden der Menschen bieten.

Die Meinungen zu Cannabis in Deutschland sind im Wandel

Der Jugendrichter Andreas Müller ist der festen Überzeugung, dass in Deutschland der Konsum und Besitz von Cannabis in bald legal sein wird – es sprechen einfach zu viele Dinge für eine Legalisierung. Hanfplantagen in Deutschland, die durch den Staat betrieben werden, könnten nach seiner Meinung Familien und Leben retten.

Bereits heute können auf allen Ebenen leichte Veränderungen in der generellen Haltung gegenüber Cannabis festgestellt werden. Innerhalb der deutschen Politiklandschaft äußern sich nun sogar die wirtschaftspolitischen Sprecher der Union wesentlich positiver zu den Plänen, Cannabis zu legalisieren. Auch auf der Ebene der Kommunen gibt es immer mehr Initiativen, welche dieses Vorhaben unterstützen.

Die Auswirkungen der Legalisierung von Cannabis

Natürlich könnte die Legalisierung von Cannabis zu Beginn dazu führen, dass mehr Leute das Kiffen einmal für sich ausprobieren. Das bedeutet allerdings nicht, dass es zu einem wahren Trend werden muss. Viele Menschen werden den Geschmack oder die Wirkung nicht mögen und daher bei der Volksdroge Alkohol bleiben. Der Befürworter der Cannabis-Legalisierung Andreas Müller ist fest davon überzeugt, dass es durch eine Legalisierung weniger Opfer durch andere, gefährlichere Drogen geben wird.

Auch werden weniger Menschen wegen vergleichsweisen harmlosen Verbrechen kriminalisiert. In den letzten Jahren wurden über eine halbe Million Menschen wegen dem Besitz oder dem Konsum von Cannabis zu einer Gefängnisstrafe verurteilt. Der Großteil von diesen Personen ist noch sehr jung gewesen, sodass durch das Urteil Lebensläufe und auch ganze Familien zerstört wurden. Es findet eine Stigmatisierung dieser Menschen statt, was nicht selten zur Folge hat, dass diese erst recht auf die schiefe Bahn geraten. Die Cannabis-Gesetze haben also eine große Auswirkung auf Gesellschaft.

Im Prinzip sieht es in der Realität so aus, dass jeder Mensch, der Cannabis konsumieren möchte, dies auch tut. Eine Legalisierung ist nicht mit einer Verharmlosung der Droge gleichzusetzen. Besonders für junge Menschen kann die Droge negative Auswirkungen auf ihre Entwicklung haben. Allerdings können diese nur verhindert werden, wenn mit dem Cannabis ein ehrlicher und offener Umgang in der Gesellschaft gepflegt wird – ganz ohne Stigmatisierungen.

So könnte die Legalisierung ablaufen

Der Jugendrichter Anderes Müller stellt sich den Ablauf der Legalisierung von Cannabis so vor, dass im ersten Schritt die Freigabe des sogenannten medizinischen Hanfs erfolgt. Dies entspricht dem Einsatz von Cannabis als Mittel zur Therapie. Auch heute müssen noch viele Patienten darauf verzichten.

Eine Gefahr, dass dadurch sehr viele Menschen vortäuschen, legales medizinisches Cannabis zu benötigen, sieht Müller nicht. Es werde natürlich einige Menschen geben, die diesen Weg ausprobieren. Allerdings steckt dahinter bloß der Wunsch, nicht für das Rauchen von Cannabis stigmatisiert zu werden. Außerdem gibt es auch heute eine Vielzahl von Menschen, die bestimmte Leiden simulieren, um beispielsweise Aufputschmittel von ihrem Arzt verschrieben zu bekommen. Mit einem Missbrauch von Medikamenten muss also immer gerechnet werden – denn, durch die Gesetze werden die Menschen nahezu zu solch einem Verhalten gezwungen. Daher ist das oberste Ziel, eine generelle Freigabe zu realisieren.

Natürlich soll diese Freigabe nicht vollkommen ohne Reglementierungen auskommen. Denn unter anderem soll der Staat durch die Legalisierung auch profitieren, beispielsweise durch zusätzliche Steuereinnahmen.

Legales Cannabis - Wo wird es verkauft werden?

Für den Richter, der in den Medien auch als „Richter Gnadenlos“ bekannt wurde, wäre es denkbar, dass private Fachgeschäfte für den Verkauf von Cannabis eingerichtet werden, die einer staatlichen Überwachung unterliegen. Diese wurden auch in dem Entwurf der Partei Bündnis90/Die Grünen für ein Cannabiskontrollgesetzt erwähnt. Ebenfalls wäre es möglich, das Cannabis in Apotheken zu verkaufen oder dem niederländischen Vorbild der typischen Coffeeshops zu folgen.

Ebenfalls ist es nötig, deutsche Plantagen einzurichten, die auch in der Hand des Staates liegen. Die jeweilige Ernte dieser Hanfplantagen würde dann an überwachte und lizensierte Fachgeschäfte verkauft werden. Durch regelmäßige Qualitätskontrollen und Testkäufe kann überwacht werden, ob sowohl der Verbraucher- als auch der Jugendschutz zuverlässig eingehalten wird.

Allerdings fordert Müller auch, dass Cannabis privat straffrei angebaut werden darf. Jedoch sollte die Pflanzenzahl, die auf privaten Plantagen herangezogen wird, begrenzt werden. Denkbar wären hier in etwa circa drei bis fünf Pflanzen.

Dieses Szenario ist aber selbstverständlich nur dann wirklich realisierbar, wenn die Bevölkerung über das Cannabis und seine Auswirkungen entsprechend aufgeklärt wird. Besonders der Schutz von Jugendlichen und Kindern ist dabei in den Fokus zu stellen. Der Richter ist sich allerdings sicher, dass der Großteil der Verbraucher das Cannabis in den bereits genannten Fachgeschäften erwerben, und sich den aufwändigen und schwierigen Anbau in Eigenregie sparen würden.

Darüber hinaus würde auch die Pharmabranche von den gesetzlichen Änderungen bezüglich des Cannabis-Konsums profitieren. Denn anders, als vielleicht angenommen, wehren sich diese nicht gegen eine Legalisierung. Auch für die Pharmaunternehmen würde sich dadurch die Chance ergeben, neue Produkte auf der Basis von Cannabis zu entwickeln.

Vorteile für die Gesellschaft und das soziale Miteinander

Nach Meinung von Andreas Müller würde Deutschland durch eine Legalisierung des Cannabis mit Sicherheit ein Stück friedlicher werden. Beispielsweise werden viele Probleme mit Aggressionen durch einen Missbrauch von Alkohol hervorgerufen – wenn alle Trinker in Zukunft auf Cannabis umschwenken würden, gäbe es wesentlich weniger aggressive alkoholisierte Auseinandersetzungen.

Für den Jugendrichter ist Alkohol nämlich das größte Problem in Deutschland. In seiner Laufbahn als Jugendrichter musste er feststellen, dass nahezu alle Gewalttaten in Zusammenhang mit Alkohol standen. Auf den alleinigen Konsum von Cannabis war allerdings kein einziger Gewaltdelikt zurückzuführen.

 

Annegret Bauch Team Bayern-online
Annegret Bauch

Erstellt | Geändert

Annegret Bauch ist im Team Bayreuth und hier für Redaktion und Kundenwünsche zuständig. In Ihrer Freizeit ist sie mit ihrer Familie viel in der Natur unterwegs, liebt Yoga und gute Bücher. Als Reisefan ist sie bei Bayern-online natürlich bestens aufgehoben.