Den Chiemsee auf dem Wasser erkunden - Segelboot auf dem Chiemsee

Den Chiemsee auf dem Wasser erkunden

Tobias Wringer

Erstellt | Geändert

Der Chiemsee in Bayern mit seiner fantastischen Bergkulisse zieht sowohl die Einheimischen als auch zahlreiche Besucher und Touristen aus anderen Regionen an. Am Ufer, in den Strandbars und auf den Inseln werden die wärmenden Sonnenstrahlen bei einem kühlen Getränk genossen. Doch warum nur die Augen über den See schweifen lassen, wenn man auch selbst auf dem Wasser fahren kann? Ein Bootsführerschein genügt, um selbst über das Bayerische Meer segeln zu können. Hier erhalten Sie die wichtigsten Tipps für Segel-Anfänger, welche den Chiemsee auf dem Wasser erkunden wollen.

Bootsführerschein für Seen selbst machen

Der wichtigste Segelschein für Freizeitsegler ist der sogenannte Sportbootführerschein für Binnen- oder Seeschifffahrtsstraßen (SBF).

Wer diesen Bootsführerschein selbst machen möchte, kann eigenhändig ein Segelboot am Chiemsee und anderen internationalen Binnengewässern steuern. Wer den SBF anstrebt, sollte wissen, dass dieser entweder für das Fahren mit Motor oder mit Segel abgelegt werden kann. Am sinnvollsten ist es, sowohl den SBF unter Motor als auch den SBF unter Segel abzuschließen. Denn selbst wenn ein Segelboot, das mit einem Motor ausgestattet ist, ausschließlich unter Segel gefahren wird, ist rechtlich ein SBF unter Motor erforderlich. Übrigens kann der Theorieteil auch online zu Hause gelernt werden. Lediglich die Übungsfahrten und die Prüfungen müssen vor Ort stattfinden.

Voraussetzungen zum Segeln am Chiemsee

Für das Segeln am Chiemsee gelten die Vorschriften der Bayerischen Schifffahrtsordnung. Diese kann eventuell von anderen deutschen Schifffahrtsordnungen abweichen. Obwohl ein internationaler Segelschein grundsätzlich schon mit 14 Jahren gemacht werden kann, darf man erst ab 18 Jahren den Chiemsee befahren. Die zuständige Stelle für Genehmigungen ist das Landratsamt Traunstein. Dieses muss auch benachrichtigt werden, wenn in Ausnahmefällen ein Motor verwendet wird, zum Beispiel für Überführungsfahrten. Ansonsten ist das Benutzen des Bootsmotors verboten. Es sei denn, man bringt sich mit einem Hilfsmotor vor drohender Gefahr in Sicherheit.

Basis-Ausrüstung für Segelsportler

So wie man zum Golfen am Chiemsee eine spezielle Ausrüstung benötigt, erfordert auch das Segeln eine gewisse Vorbereitung. Unverzichtbar ist ein Handy, um im Notfall Einsatzkräfte rufen zu können. Ebenso dürfen Rettungswesten nicht fehlen. Wichtig ist: Für jede Person am Boot muss eine Weste verfügbar sein. Darüber hinaus sollten Segler auf verschiedene Wetterlagen vorbereitet sein. Bei Sonnenschein sind Sonnencreme und eine Kopfbedeckung nötig. Zum Schutz vor Wind und Regen sollte auch immer eine Regenjacke an Bord sein.

Bootsverleih am Chiemsee

Ein eigenes Boot ist vorteilhaft, da man persönliche Gegenstände an Bord lassen kann und alle Eigenheiten des Bootes kennt. Allerdings sind dafür auch ein Anlegeplatz, ein Bootsanhänger sowie eine Bootsgarage für den Winter notwendig. Für Hobbysegler ist es einfacher, direkt am Urlaubsort ein Boot auszuleihen. Am Chiemsee ist das bei den beiden Bootsverleihern in Gstadt möglich.

Wo darf ich am Chiemsee anlegen?

Gestartet wird ab den Anlegestellen in Gstadt und Prien am Chiemsee. Unter den Inseln verfügt lediglich die Fraueninsel über drei Anlegestellen, während an der Herreninsel und der Krautinsel das Anlegen gänzlich verboten ist. Ansonsten darf überall bis 22 Uhr geankert werden. Das Übernachten im Boot ist am Ufer an vielen Stellen möglich. Die einzige Voraussetzung ist die Anmeldung beim jeweiligen Hafen. In vielen dieser Anlegestellen finden sich Biergärten, in denen sich Segler am Ende des Tages stärken können.

Hier gibt es im Chiemsee Untiefen

Mit seinen 73 Metern Tiefe zählt der Chiemsee zu den fünf tiefsten natürlichen Seen in Deutschland. Dennoch gibt es auch in diesem See bestimmte Wasserstellen, bei denen Vorsicht geboten ist. Rund um die Herreninsel gibt es an der östlichen Spitze und der Südwestecke Untiefen. Diese sind mit Untiefentonnen gekennzeichnet. Im Nordosten des Sees weist eine Sturmwarnleuchte auf einen Unterwassenfelsen hin. Zwischen der Herreninsel und der Krautinsel ist die Wassertiefe so gering, dass auf eine Durchfahrt verzichtet werden sollte.

Fazit

Der Chiemsee gilt zu Recht als Bayerisches Meer. Der weitläufige See ist ein Paradies für Segler und andere Wassersportler. Voraussetzung ist, dass man einen Bootsführerschein vorweisen kann und mindestens 18 Jahre alt ist. Wer ohne eigenes Boot anreist, kann sich in den Bootsverleihen am Chiemsee ein Segelboot ausleihen und an allen Anlagestellen am Ufer sowie der Fraueninsel anlegen. Nach vorzeitiger Anmeldung darf sogar im Boot übernachtet und der Chiemsee bei Nacht genossen werden. Um für alle Situationen bestens vorbereitet zu sein, sollte stets ein Handy sowie wetterfeste Kleidung und Schwimmwesten auf dem Boot sein. Wird alles berücksichtigt, kann der Chiemsee und seine Inseln zu Wasser erkundet und erlebt werden.

Tobias Wringer

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