GESCHICHTE ERLEBEN STATT NUR DARÜBER LESEN
GESCHICHTE ERLEBEN STATT NUR DARÜBER LESEN: LAPPERSDORFER SCHÜLERINNEN UND SCHÜLER WANDERN IN DEN SPUREN DER RÖMER.
Wie lebten eigentlich die römischen Soldaten an der Grenze des Imperiums? Was bedeutete der Dienst in der römischen Armee – und wie sah das Leben in einem Kastell aus? Diese und viele weitere Fragen standen im Mittelpunkt des diesjährigen Wandertags von rund 150 Schülerinnen und Schülern des Gymnasiums Lappersdorf. In fünf Gruppen erkundeten sie unter fachkundiger Begleitung das Kastell in Bad Gögging – und erlebten römische Geschichte hautnah. Die Gruppenführerinnen und Gruppenführer vermittelten anschaulich, wie der Alltag im Kastell organisiert war, welche Aufgaben Soldaten zu erfüllen hatten und warum der Limes als römische Grenzbefestigung heute UNESCO-Welterbe ist.
Die Exkursion ist am Gymnasium Lappersdorf seit vielen Jahren fester Bestandteil des Schuljahres der sechsten Jahrgangsstufe – denn dort steht das Thema Römer im Lehrplan. Jedes Jahr kommen die Klassen nach Bad Gögging, um das historische Erbe vor Ort zu erleben. „Wir freuen uns sehr über die langjährige Zusammenarbeit mit dem Gymnasium Lappersdorf“, sagt Fiorentina Casale, Leiterin der Tourist-Information Bad Gögging. „Es ist großartig zu sehen, wie engagiert die Schule das Thema Römer in der Region aufgreift.“
Der Besuch hat einen starken fachlichen Bezug
Die Schülerinnen und Schüler der 6. Klassen behandeln das Thema Römer über ein halbes Jahr hinweg im Geschichtsunterricht – viele von ihnen lernen zusätzlich Latein. Dass das, was sonst im Klassenzimmer steht, plötzlich greifbar wird, begeistert die Jugendlichen. „Gerade die Struktur einer römischen Armee und das Leben der Soldaten interessieren viele sehr“, so Britta Schmid, eine der begleitenden Lehrkräfte. „Wenn man dann durch ein echtes Kastell läuft und sieht, wie das aufgebaut war und wie hier gelebt wurde, bleibt das einfach besser hängen.“
Nach der Führung im Kastell wanderten die Gruppen weiter zur Donaufähre – ein Highlight für viele – und weiter bis zum nachgebauten Limes-Wachturm. „So ein abwechslungsreicher Tag mit Bewegung, Geschichte und Erlebnis bleibt in Erinnerung. Und hier ist es auch schön ruhig, die Kinder können sich wirklich konzentrieren – das ist in einer anderen historischen Stätte oft schwieriger.“
Die Lehrkräfte sehen den Besuch in Bad Gögging auch als ihren bildungspolitischen Auftrag: „Wenn wir schon ein UNESCO-Welterbe direkt vor der Haustür haben, dann sollten wir das auch vermitteln. Geschichte ist nicht nur vergangen – sie lebt hier.“
Tipp für alle Geschichtsbegeisterten
Bis Ende September finden jeden Samstag von 10.30 bis 11.30 Uhr öffentliche Führungen durch das Kastell Bad Gögging statt. Die Teilnahme kostet je nach Angebot zwischen 5 und 7 Euro pro Person.
Wer das besondere Erlebnis sucht, kann zusätzlich eine spannende Erlebnisführung buchen – ideal für Schulklassen, Vereine oder private Gruppen.
Alle Informationen zu Terminen, Preisen und findet man über die Tourist-Information Bad Gögging: telefonisch unter 09445/9575-0, per E-Mail unter touristinfo@bad-goegging.de oder auf der Website www.bad-goegging.de.
„Geschichte zum Anfassen“ – Eine der fünf Schülergruppen des Gymnasiums Lappersdorf lauscht gespannt den Erzählungen des Gästeführers im Römerkastell von Bad Gögging. Foto: L.Reindl, Tourist-Information Bad Gögging